Artenschutz

Erster nachgewiesener Wolfsriss seit mehr als 100 Jahren

Ein Wolf

Das Untersuchungsergebnis zu den gerissenen Schafen bei Widdern im Landkreis Heilbronn hat einen Wolfsriss bestätigt. Umweltminister Franz Untersteller hat Nutztierverbände und -halter gebeten, jetzt besonnen zu reagieren.

Die drei Schafe, die am 7. Oktober 2017 bei Widdern gerissen wurden, gehen auf das Konto eines Wolfes. Das hat die genetische Untersuchung des Senckenberg-Instituts für Wildtiergenetik (Gelnhausen) von an den Rissen genommenen Proben zweifelsfrei ergeben. Es ist das erste Mal seit mehr als 100 Jahren, dass in Baden-Württemberg ein Wolf nachweislich Nutztiere gerissen hat. Woher der Wolf kam versuchen die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Senckenberg-Instituts derzeit mit weiteren Analysen herauszufinden.

Umweltminister Franz Untersteller bat Nutztierverbände und -halter, jetzt besonnen zu reagieren: „Ich weiß, dass viele mit großer Besorgnis auf Wolfsnachweise reagieren. Und dass es jetzt erstmals einen nachgewiesenen Wolfsriss gegeben hat, ist sicher kein Ereignis, das zur Beruhigung beiträgt. Aber es ist auch kein Grund, in Panik zu verfallen und um die wirtschaftliche Existenz zu fürchten“, sagte Untersteller. Entscheidend sei, so der Minister, die Tiere so gut wie möglich zu schützen. Gegen Wolfsangriffe sei zum Beispiel ein korrekt aufgestellter Elektrozaun ein wirksamer Grundschutz. Im vorliegenden Fall hätten Wassergräben die Herde umgeben.

Der Minister wies darauf hin, dass der geschädigte Schafhalter über den Ausgleichsfonds Wolf entschädigt werden kann, nachdem nachgewiesen ist, dass ein Wolf die Schafe gerissen hat. Außerdem, so Franz Untersteller, stelle die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) Notfall-Zaunsets zur Verfügung, um Schafhalter und Schafhalterinnen beim Schutz ihrer Herden zu unterstützen.

„Wir können nicht sagen, wo sich der Wolf im Moment aufhält. Wölfe sind, solange sie ihr Revier noch nicht gefunden haben, ständig in Bewegung und legen große Strecken zurück“, ergänzte Untersteller. Deshalb sei es wichtig, dass Beobachtungen von wolfsähnlichen Tieren oder Risse umgehend der FVA gemeldet werden. Diese werde dann überprüfen, ob es sich tatsächlich um eine Wolfsbeobachtung oder einen weiteren Wolfsriss handelt.

Umweltministerium: Verhaltenshinweise beim Zusammentreffen von Mensch und Wolf

Umweltministerium: Hinweise für Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter

Weitere Meldungen

Landstromversorgung von Containerschiffen
  • Schifffahrt

Ökostrom-Anschlüsse für den Hafen Kehl

Die Hand einer jungen Frau hält eine Energiesparlampe, darin ist eine kleine Pflanze.
  • Grüne Technologien

Startschuss für Plattform „GreenTech BW“

Logo Umweltpreis 2024 mit Schriftzug Nominierung
  • Nachhaltigkeit

18 Unternehmen für den Umweltpreis 2024 nominiert

Anzeigetafel mit Abfahrtszeiten von Zügen an einem Bahnhof.
  • Schienenverkehr

Baden-Württemberg definiert den Fahrplan der Zukunft

Kühe auf der Weide
  • Landwirtschaft

Tierhaltungskennzeich­nungsgesetz umgesetzt

Visualisierung MINT Internat von Innen, Aula
  • Vermögen und Bau

Internats- und Schulgebäude für MINT-Exzellenzgymnasium

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Challenge zur Lebensmittelrettung startet

Traktor auf dem Feld
  • Landwirtschaft

Kürzungen bei Modulbera­tungen in der Landwirtschaft

Fidelius Waldvogel Tour 2024
  • Regionalkampagne

„VON DAHEIM-Tour“ 2024 startet

Kühe stehen auf einer Weide.
  • Landwirtschaft

Korrekturmöglichkeiten in FIONA nutzen

Das Display eines Heizkessels mit den Einstellungen für Außen-, Innen und Vorlauftemperatur.
  • Klimaschutz

Klimaschutz- und Projektionsbericht veröffentlicht

Altes Gaswerk in Rottweil
  • Umweltschutz

Land fördert Sanierung des Gaswerks Rottweil

Sieger des Schülerwettbewerbs ,Schüler machen sich für Tiere stark‘ ausgezeichnet
  • Tierschutz

Schülerwettbewerb „Schüler machen sich für Tiere stark“

Katze
  • Tierschutz

Urlaubszeit mit Haustieren

Trauben
  • Weinbau

Weinbau-Förderung startet am 15. Juli 2024

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
  • Streuobst

Eduard-Lucas-Medaille an Günter Kolb verliehen

Luchsweibchen wird im Schwarzwald ausgewildert
  • Artenschutz

Luchskatze Finja gestorben

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. Juli 2024

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
  • Biodiversität

Streuobstkonzeption 2030 mit Maßnahmen für den Streuobsterhalt

Ein Wildschwein steht auf einem Plateau im Wald und beobachtet die Umgebung.
  • Tierschutz

Afrikanischer Schweinepest vorbeugen

Wald (Bild: © Archiv ForstBW - Fotografin Ulrike Klumpp)
  • Forst

Buchenzellstoff als nachhaltige Textilfasern

Weinprinzessin Sofia Hartmann, Weinkönigin Lucia Winterhalter und Weinprinzessin Verena Haßler
  • Weinbau

Neue Weinhoheiten gekürt

Das Steinheimer Becken am Albuch (Kries Heidenheim). (Bild: Stefan Puchner / dpa)
  • NATURSCHUTZ

Bewerben für den Landesnaturschutzpreis 2024

 Windräder stehen auf den Anhöhen in der Nähe des Kandels bei Waldkirch. (Bild: dpa)
  • Forst

Waldflächen bei Bruchsal für Windkraft bereitgestellt

Handwerker montiert Photovoltaik-Anlage
  • Energiewende

Treibhausgasausstoß so niedrig wie 1990