Altersstruktur
Seit 1970 ist die Zahl der über 65-jährigen im Land stark angestiegen. Seit 1960 hat sich der Anteil dieser Altersgruppe nahezu verdoppelt. Die größte Gruppe waren 2018 die 40- bis 65-jährigen. Ihr Anteil lag bei 35 Prozent. Ein knappes Drittel der Bevölkerung war zwischen 15 und 40 Jahren alt. Unter 15 Jahren waren nur noch 14 Prozent. 1980 lag dieser Wert noch bei 19 Prozent. Aufgrund der niedrigen Geburtenrate altert die Gesellschaft weiter.
Baden-Württemberger mit Migrationshintergrund
Der wirtschaftliche Aufschwung, Änderungen in der Altersstruktur und längere Ausbildungszeiten verursachten in den 1960er-Jahren in der Bundesrepublik Deutschland einen Arbeitskräftemangel. Mit der verstärkten Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wurde versucht, dem entgegenzuwirken. Wegen der hiesigen Wirtschaftsstruktur und der guten Erwerbsmöglichkeiten kamen besonders viele Menschen nach Baden-Württemberg. Ende 2019 lebten annähernd 1,77 Millionen Menschen mit ausländischem Pass im Südwesten. Das waren rund 15,9 Prozent der Gesamtbevölkerung.
In Baden-Württemberg lebten 2017 3.366.000 Menschen mit Migrationshintergrund, das entspricht einem Anteil von 30,9 Prozent. Damit hat Baden-Württemberg damit den zweitgrößten Migrantenanteil unter den deutschen Flächenländern.
Knapp 50 Prozent der hier lebenden Ausländer kommen aus einem der 28 EU-Staaten, vor allem aus Italien und Rumänien. Die größte Gruppe von Migranten außerhalb der EU stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei. Regional gesehen haben sich die Migrantinnen und Migranten sehr unterschiedlich über das Land verteilt. Während die eher ländlich geprägten Landkreise einen deutlich unterdurchschnittlichen Anteil zeigen, üben die industriellen Ballungsräume des Landes traditionell eine hohe Anziehungskraft auf die Migrantinnen und Migranten aus. In der Region Stuttgart, Region Nordschwarzwald und Region Heilbronn-Franken hat inzwischen jeder dritte bis vierte Mitbürger einen Migrationshintergrund.
Die Zahl der Einbürgerungen stieg zwischen 2008 und 2017 kontinuierlich an. Im Jahr 2018 haben mit 16.286 etwas weniger ausländische Staatsangehörige in Baden-Württemberg einen deutschen Pass erhalten. Seit dem Inkrafttreten der neuen Regelungen des Staatsangehörigkeitsrechts im Jahr 2000 haben sich über 327.000 Menschen im Land einbürgern lassen, darunter vor allem Menschen aus anderen EU-Staaten und der Türkei.