Artenschutz

Luchskatze Finja gestorben

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  
Luchsweibchen wird im Schwarzwald ausgewildert
Archivbild von Luchskatze Finja

Die Luchskatze Finja sollte den Grundstein für eine dauerhafte und gesunde Luchspopulation legen. Das Tier wurde nun in einem sehr schlechten Zustand im Nordschwarzwald gefunden. Da keine Behandlung anschlug, musste das Tier eingeschläfert werden.

„Die Luchskatze Finja war eine Pionierin und sollte den Grundstein für eine dauerhafte und gesunde Luchspopulation in Baden-Württemberg legen und zur Bestandstützung beitragen. Im Dezember letzten Jahres wurde sie erfolgreich ausgewildert und durchstreifte den Nordschwarzwald. Bei der routinemäßigen Kontrolle eines möglichen Risses wurde das Tier nun lebend, aber in einem sehr schlechten Zustand im Nordschwarzwald gefunden. Es wurden umgehend die Tierärzte aus dem Zoo Karlsruhe hinzugezogen. Diese leiteten erste Rettungsmaßnahmen ein. Leider konnten alle veterinärmedizinischen Maßnahmen den Zustand des Luchses nicht stabilisieren. Da keine Behandlung anschlug und zur Vermeidung weiteren Leidens musste das Tier leider eingeschläfert werden. Das ist traurig, aber kann leider auch Teil der Realität bei Auswilderungsprojekten sein“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

Finja stammte aus einem Wildgehege in Thüringen und wurde in einem speziellen Gehege in Rheinland-Pfalz für die Auswilderung vorbereitet. Nach genetischen, medizinischen und verhaltensökologischen Untersuchungen erfüllte die Luchskatze alle Voraussetzungen. Seit der Auswilderung hatte sie, wie ihre Artgenossen, regelmäßig Rehe und gelegentlich auch Hasen und Füchse erbeutet.

Die Luchskatze Finja konnte über ihren Halsbandsender lokalisiert werden. Mittels Wildtierkameras wurden zudem regelmäßig Aufnahmen von ihr gemacht, auf denen sie stets gesund wirkte. Welche Ursachen für den Tod ausschlaggebend waren, wird aktuell untersucht. Das wird einige Wochen in Anspruch nehmen, bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind.

„Auch, wenn ein solcher Verlust nicht ausgeschlossen werden kann, ist das ein sehr trauriger Moment. Wir hatten darauf gehofft, dass Finja zum Neuaufbau eines Luchsvorkommens im Schwarzwald mit Jungtieren beitragen könnte. Wir werden trotz des Verlustes von Finja an unserem Vorhaben festhalten und weitere Luchse im Land ansiedeln“, betonte der Minister.

Bestandsstützung der Luchse im Schwarzwald

Das vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg ins Leben gerufene Projekt zur Bestandsstützung der Luchse im Schwarzwald wird von der Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Kooperation mit dem Landesjagdverband, dem WWF Deutschland und dem Zoo Karlsruhe als Projektpartner umgesetzt.

Bis zu zehn, insbesondere weibliche Luchse, sollen bis 2027 zur Bestandsstützung im Schwarzwald ausgewildert werden.

Weitere Meldungen

Förster fällt Baum
Forst

Hauk besucht Berufswettbewerb zum Landesentscheid Forst

Schilf-Glasflügelzikade
Landwirtschaft

Notfallzulassung von Pflanzenschutzmitteln gegen die Schilf-Glasflügelzikade

Eine Biene zieht Nektar aus einer gelben Wiesenblume.
Biodiversität

Bewerbungsstart für „Baden-Württemberg blüht“

Ein Bio-Bauer bringt mit seinem Traktor und einem Tankwagen als Anhänger, die angefallende Jauche auf einer Wiese aus. (Bild: dpa)
Landwirtschaft

Neue App für GAP-Anstragsteller verfügbar

Neue Nationalparkleitung: Dr. Britta Böhr (links) und Berthold Reichle (rechts)
Nationalpark

Neue Leitung des Nationalparks Schwarzwald

MLR
Landwirtschaft

Agrarministerkonferenz 2025 in Baden-Baden

Eine Mutter hält ihr Baby und ein Glas Trinkwasser im Arm (Bild: © dpa).
Wasserpreis

Trinkwasserpreise gestiegen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (stehend) bei seiner Ansprache beim Besuch des KUNSTschalters Schemmerhofen.
Kunst und Kultur

Kretschmann besucht KUNSTschalter Schemmerhofen

Ein Landwirt pflügt ein Feld. Luftaufnahme mit einer Drohne. (Foto: Patrick Pleul / dpa)
Landwirtschaft

Erosionsschutz in Baden-Württemberg

Wolf
Artenschutz

Totes Tier im Landkreis Konstanz vermutlich Wolf

Kampagne *UnserHolz -Titelbild
Forst

Kampagne #UnserHolz startet

Spitzengespräch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei Fragen der Raumplanung mit Vertretern aus Baden-Württemberg, Frankreich und der Schweiz in Rheinfelden.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Raumplanung über Grenzen hinweg

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
Landwirtschaft

Ministerrat beschließt Erosionsschutzverordnung

Eine gebrochene Tafel "Dubai-Schokolade" von "Kikis Kitchen"
Verbraucherschutz

„Dubai-Schokolade“ und Pistaziencremes untersucht

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. März 2025