Justiz

Einrichtung von Asylkammern an Verwaltungsgerichten

Eine bronzene Figur der Justitia.
Symbolbild

Das Land richtet an Verwaltungsgerichten mehrere Asylkammern ein und teilt landesweite Zuständigkeiten für bestimmte Herkunftsländer zu. Zudem werden 27 neue Stellen an Verwaltungsgerichten geschaffen, um Asylverfahren noch schneller zu bearbeiten.

Das Ministerium der Justiz und für Migration hat zum 1. Juli 2024 zur Beschleunigung von Asylverfahren die Verwaltungsgerichtsbarkeit massiv gestärkt und neu ausgerichtet. An den Verwaltungsgerichten Karlsruhe, Stuttgart, Freiburg und Sigmaringen wurden spezielle Asylkammern geschaffen. Zudem haben die Verwaltungsgerichte Karlsruhe, Stuttgart und Freiburg landesweite Zuständigkeiten für bestimmte Herkunftsländer erhalten. Bei dem Verwaltungsgericht Karlsruhe wird zukünftig ein Kompetenz- und Innovationszentrum Asyl eingerichtet. Hierfür wurde die Verwaltungsgerichtsbarkeit mit 27 Neustellen für den Asylbereich massiv gestärkt.

Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges sagte: „Dank großer Anstrengungen ist es in den letzten Jahren gelungen, dem massiven Anstieg der asylgerichtlichen Verfahrenszahlen erfolgreich zu begegnen und sogar Altfälle abzuarbeiten. Doch hier wollen wir nicht stehen bleiben, sondern Asylverfahren noch mehr beschleunigen. Daher stellen wir die Verwaltungsgerichtsbarkeit so auf, dass dort eine noch effizientere Bearbeitung der Verfahren ermöglicht wird und gleichzeitig unverändert hohe rechtsstaatliche Standards garantiert werden. Durch die jetzt umgesetzten Maßnahmen wollen wir die Bearbeitung von Asylverfahren deutlich beschleunigen, damit für alle Beteiligten noch schneller Klarheit und Planbarkeit herrscht.“

Verwaltungsgericht Karlsruhe mit landesweitem Schwerpunkt im Bereich der Asylverfahren

Beim Verwaltungsgericht Karlsruhe, das nun einen landesweiten Schwerpunkt im Bereich der Asylverfahren innehat, wurden drei neue Kammern geschaffen, die ausschließlich für Asylverfahren zuständig sind. Zudem besteht am Verwaltungsgericht Karlsruhe seit 1. Juli 2024 eine landesweite Zuständigkeit, insbesondere für sichere Herkunftsstaaten und Staaten mit einer Anerkennungsquote unter fünf Prozent. Die Konzentration von Verfahren am Verwaltungsgericht Karlsruhe erfolgt insbesondere aufgrund der räumlichen Nähe zu Erstaufnahmeeinrichtungen, in denen schwerpunktmäßig Antragsteller aus sicheren Herkunftsstaaten und Staaten mit einer Anerkennungsquote unter fünf Prozent untergebracht werden.

Ministerin Gentges weiter: „Die Asylkammern am Verwaltungsgericht Karlsruhe bilden einen Kompetenz- und Innovationszentrum Asyl innerhalb der Fachgerichtsbarkeiten, an dem insbesondere arbeitserleichternde Anwendungen in den Bereichen Informationstechnik und Künstliche Intelligenz pilotiert werden. Die dort eingesetzten Kolleginnen und Kollegen erhalten damit die Gelegenheit, sich unmittelbar an der Gestaltung der Justiz der Zukunft und an der Modernisierung der Verfahrensbearbeitung in der gesamten Verwaltungsgerichtsbarkeit einzubringen.“

Unterstützungstool für Aktendurchdringung

So wird dort etwa das Unterstützungstool „ADA“ (Asylaktendurchdringungsassistent) pilotiert. „ADA“ erkennt automatisiert bestimmte, für die Bearbeitung eines Asylverfahrens relevante Informationen in der Akte und markiert diese Treffer mit einer Art „digitalem Klebezettel“. Dadurch können erforderliche Daten schneller in den Systemen der Justiz erfasst und Akten vorstrukturiert werden, was einen unmittelbaren Einstieg in die Fallbearbeitung ermöglicht.

Bei den Verwaltungsgerichten Freiburg, Sigmaringen und Stuttgart wurde jeweils eine Asylkammer gebildet. Neben dem Verwaltungsgericht Karlsruhe erhalten auch die Verwaltungsgerichte Stuttgart und Freiburg weitere landesweite Zuständigkeiten – sachgerecht aufgeteilt nach bestimmten Herkunftsstaaten.

Die stärkere Spezialisierung bei der Bearbeitung von Asylverfahren ermöglicht eine Verkürzung der durchschnittlichen Verfahrenslaufzeiten. Diese lagen in Hauptsacheverfahren zuletzt bei 9,4 Monaten und in Eilverfahren bei 1,9 Monaten. Durch landesweite Zuständigkeitskonzentration an einem Verwaltungsgericht können aufwändige Einarbeitungen in länderspezifische Besonderheiten gebündelt und dadurch Synergieeffekte genutzt werden.

Weitere Meldungen

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Kulturerbe im Osten

Schülerwettbewerb für kulturellen Austausch

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Landtag beschließt neues Rettungsdienstgesetz

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Juli 2024

Feuerwehrmann beim Hochwassereinsatz (Foto: © dpa)
  • Unwetter

Zusätzliche Hochwasserhilfen für Kommunen

Hände von Personen und Unterlagen bei einer Besprechung an einem Tisch.
  • Entlastungsallianz

Weitere 100 Maßnahmen zum Bürokratieabbau

ILLUSTRATION - Auf einer Computertastatur liegen Kreditkarten. (Foto: © dpa)
  • Finanzkriminalität

Land verstärkt Kampf gegen Geldwäsche

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungsförderung

Mikrofinanzierung für Existenzgründer

Überreichung der Ernennungsurkunde
  • Justiz

Neuer Präsident des Landgerichts Rottweil

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Kreisbesuch

Hoffmeister-Kraut besucht Rems-Murr-Kreis

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Polizei

Zweite Aktionswoche der Verkehrssicherheit gestartet

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.
  • Stadtentwicklung

Förderung regionaler Innenstadtberater

Wettbewerb für den Neubau des Ankunftszentrums für Geflüchtete im Patrick Henry Village in Heidelberg Platz 1
  • Geflüchtete

Siegerentwurf des Ankunftszentrums für Geflüchtete in Heidelberg

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Justizministerin Marion Gentges, Lutz Haßel, Präsident des Arbeitsgerichts Stuttgart, und Dr. Betina Rieker, Präsidentin des Landesarbeitsgerichts Baden-Württemberg
  • Justiz

Neuer Präsident des Arbeitsgerichts Stuttgart

Ein Kriegsgräberfeld auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe
  • Gedenken

Scheck für Kriegsgräberfürsorge übergeben

Über einem Modell eines Konferenzraums steht der Text „Popup Labor Baden-Württemberg – Machen Sie mit!“
  • INNOVATION

„Popup Labor BW“ in Singen und Stockach

Gärtnerhaus in Gemmingen
  • Städtebau

Ortszentrum erfolgreich saniert

Polizeipräsident Markus Eisenbraun (links), Innenminister Thomas Strobl (2. von rechts) und der Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper stehen vor einer mobilen Einsatzwache.
  • Polizei

Polizei erprobt Einsatz einer Mobilen Wache

Innenminister Thomas Strobl und Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper umgeben von Personen vor einem Hubschrauber der Luftrettung.
  • Polizei

Blaulichttag in Stuttgart

Polizist im Stadion
  • Polizei

Polizei-Bilanz nach letztem EM-Spiel in Stuttgart

Bundesrat Außenansicht (Bild: © Bundesrat)
  • Bundesrat

Gesetzentwurf gegen das Wer­ben für Terror-Vereinigungen

Weinprinzessin Sofia Hartmann, Weinkönigin Lucia Winterhalter und Weinprinzessin Verena Haßler
  • Weinbau

Neue Weinhoheiten gekürt

 Windräder stehen auf den Anhöhen in der Nähe des Kandels bei Waldkirch. (Bild: dpa)
  • Forst

Waldflächen bei Bruchsal für Windkraft bereitgestellt

Der neue Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe Jörg Müller, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges und der ehemalige Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe Alexander Riedel stehen zusammen
  • Verwaltung

Neuer Präsident am Oberlandesgericht Karlsruhe

Polizei mit BW-Wappen
  • Polizei

Haus der Geschichte und Polizei feiern zehnjährige Kooperation

Ministerium für Ländlichen Raum und Vrbraucherschutz
  • Verwaltung

Neue Abteilungsleiterinnen im MLR