Jörg Müller ist neuer Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe ernannt. Er folgt auf Alexander Riedel, der zuvor sieben Jahre lang den Posten bekleidete.
Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges hat in einer Feierstunde im Stephanssaal in Karlsruhe am 3. Juli 2024 Jörg Müller offiziell in sein Amt als neuen Präsidenten des Oberlandesgerichts Karlsruhe eingeführt. Er folgt in diesem Amt auf Alexander Riedel, der zuvor sieben Jahre lang an der Spitze des Oberlandesgerichts Karlsruhe stand und am 3. Juli 2024 feierlich verabschiedet wurde.
Ministerin Gentges verabschiedete Amtsvorgänger Alexander Riedel und würdigte seine Verdienste: „Nicht oft liest man in einer Beurteilung ‚Seiner Verhandlung beizuwohnen, ist ein ausgesprochener Genuss‘. Doch genau das wurde Ihnen bereits am Anfang Ihrer beeindruckenden Karriere attestiert. Sie selbst verglichen sich mit einem Trainer am Spielfeldrand – der seine Mannschaft anleitet, aber vor allem auf das Prinzip der Eigenverantwortlichkeit setzt. Auf diese Weise gelang Ihnen die Führung Ihrer Mannschaft in einzigartig souveräner und ruhiger Weise. Sie haben nicht nur das Handwerkszeug für einen Krisenmanager mitgebracht, sondern waren daneben ein brillanter und leidenschaftlicher Jurist – und zudem ein waschechter ‚Personaler‘, der sich stets vor seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestellt hat. Mit Ihrem Einsatz haben Sie die Justiz in Baden-Württemberg wesentlich geprägt und dafür möchte ich Ihnen von Herzen danken.“ Alexander Riedel war unter anderem Leiter des Personalreferats Baden am Justizministerium und anschließend Präsident des Amtsgerichts Karlsruhe, darauf folgend des Landgerichts Karlsruhe.
Innovation in der badischen Landesjustiz
An den neuen Oberlandesgerichtspräsidenten Jörg Müller gewandt, sagte Ministerin Gentges: „Mit Ihnen haben wir genau den Richtigen, um an der Spitze des Oberlandesgerichts weiter den Weg in die Zukunft zu bereiten. Wo man in der badischen Landesjustiz über Innovation spricht, fällt schnell Ihr Name. Als herausragender Jurist und großes Organisationstalent, aber auch als ideenreicher Modernisierer und Digitalisierer haben Sie in allen Stationen Ihrer beeindruckenden Karriere Ihre eigenen Akzente gesetzt. Nur als Beispiel kann hier genannt werden, wie Sie sehr aktiv und überaus erfolgreich die flächendeckende Einführung der elektronischen Akte im Gerichtsbezirk begleitet haben. Ich habe überhaupt keine Zweifel, dass Sie dieses Amt genauso souverän ausfüllen werden, wie alle Positionen Ihrer Berufslaufbahn zuvor und wünsche Ihnen viel Erfolg und Freude bei Ihrer neuen Aufgabe.“
Jörg Müller
Nach seinem Jurastudium in Tübingen und Wales sowie dem Referendariat in Tübingen trat Jörg Müller im Jahr 1995 in den baden-württembergischen Justiz-dienst ein. Er war zunächst bei dem Amtsgericht Waiblingen, dem Landgericht Stuttgart und danach bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart tätig, bevor er im Jahr 1999 an das Justizministerium abgeordnet wurde. Dort war er zunächst als Referent in der Strafrechtsabteilung tätig und übernahm 2002 die Leitung des Personalreferats für den höheren Justizdienst des Oberlandesgerichtsbezirks Karlsruhe. Hier war er unter anderem verantwortlich für die Besetzung der Gerichte und Staatsanwaltschaften im Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe, betreute daneben aber etwa auch sämtliche Personal- und Grundsatzangelegenheiten der baden-württembergischen Notariate. Im Jahr 2008 wechselte Müller als Präsident des Amtsgerichts an das Amtsgericht Karlsruhe. Im Jahr 2015 folgte die Ernennung zum Präsidenten des Landgerichts Karlsruhe, dem größten Landgerichtsbezirk im badischen Landesteil.