Auf seiner diesjährigen Sommertour reist Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Rapp unter dem Leitmotiv „Innovationen und Fortschritt in der Luft- und Raumfahrt“ durch Baden-Württemberg.
Auf seiner diesjährigen Sommertour vom 29. Juli bis 2. August 2024 reist Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, unter dem Leitmotiv „Innovationen und Fortschritt in der Luft- und Raumfahrt“ durch Baden-Württemberg. Die Tour widmet sich erstmals dem bedeutenden Wirtschaftszweig der Luft- und Raumfahrtindustrie.
Baden-Württemberg ist eines der führenden Zentren für die Luft- und Raumfahrttechnologien in Deutschland. Mit über 200 Unternehmen und zahlreichen Forschungseinrichtungen spielt das Land eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von innovativen Technologien und der Stärkung des Wirtschaftsstandortes. Staatssekretär Dr. Rapp wird auf seiner Tour eine Vielzahl dieser Unternehmen und Institutionen besuchen, um sich ein Bild von den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Branche zu machen.
Luft- und Raumfahrt ist eine Zukunftsbranche
„Die Luft- und Raumfahrt ist eine Zukunftsbranche mit enormem Potenzial für Innovation und wirtschaftliches Wachstum. Baden-Württemberg ist stolz darauf, Heimat für einige der weltweit führenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen in diesem Bereich zu sein. Ich freue mich darauf, während meiner Tour direkt mit den Akteuren vor Ort in den Dialog zu treten und ihre innovativen Projekte und Technologien kennenzulernen“, so der Wirtschaftsstaatssekretär.
Die Sommertour führt zu zahlreichen führenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die über das Land verteilt angesiedelt sind. Staatssekretär Dr. Rapp besucht dabei die Regionen Ostwürttemberg, Heilbronn-Franken, Mittlerer Oberrhein, Südlicher Oberrhein, Hochrhein-Bodensee, die Metropolregion Rhein-Neckar und den Bodenseekreis.
Während der Tour wird sich Rapp mit den Akteuren vor Ort austauschen, um die Rahmenbedingungen für die Luft- und Raumfahrtindustrie in Baden-Württemberg weiter zu verbessern. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken und deutlich zu machen, was Baden-Württemberg in der Luft- und Raumfahrt zu bieten hat.
Staatssekretär Dr. Rapp wird an seinem ersten Tag in der Region Ostwürttemberg mit einem Besuch bei Hensoldt in Oberkochen starten. Das Unternehmen hat insgesamt fünf Standorte in Baden-Württemberg. Der Standort Oberkochen ist, mit seiner Ausrichtung auf die Fertigung von hochwertigen optischen und optronischen Geräte, die größte Entwicklungs- und Produktionsstätte der HensoldtOptronics Division. Dort werden hochkomplexe Sensoren und Sensorkomponenten hergestellt, die sowohl bei zivilen als auch bei sicherheitstechnischen Anwendungen eingesetzt werden können. Neben diversen Luft- und Raumfahrtmissionen unterstützen die Systeme von Hensoldt auch an Land und auf See.
Der zweite regionale Schwerpunkt liegt auf der Region Heilbronn-Franken. Hier wird sich Staatssekretär Dr. Rapp zunächst bei Recaro Aircraft Seating in Schwäbisch Hall ein Bild von der Produktion hochwertiger Flugzeugsitze machen. Das Unternehmen ist seit über 50 Jahren Premium-Anbieter für Sitze der Economy- und Business-Class und gehört damit zu den drei größten Herstellern von Flugzeugsitzen weltweit. Darüber hinaus zählt das Unternehmen auch zu den größten Luftfahrtzulieferern Baden-Württembergs.
Im Anschluss setzt Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rapp seine Tour in der Region Heilbronn-Franken fort und besucht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt an seinem Standort in Lampoldshausen bei Heilbronn. Die dort betriebenen Prüfstände decken das gesamte Portfolio der Testanforderungen ab: von Komponententests über Triebwerktests bis hin zur Erprobung ganzer Raketenstufen. So wird am Standort Lampoldshausen unter anderem das Oberstufentriebwerk der europäischen Ariane 6 auf Herz und Nieren geprüft.
Der Abschluss des ersten Tages ist im benachbarten Neuenstadt am Kocher beim New-Space-Start-up HyImpulse. Das junge Unternehmen befasst sich mit der Entwicklung und Produktion sogenannter Micro-Launcher, also kleinen Trägerraketen, die kleinere Nutzlasten, wie zum Beispiel Satelliten, kostengünstig ins All bringen können. Eine Besonderheit ist der Hybridantrieb der Rakete, mit nachhaltig hergestelltem Paraffin betrieben wird.
Staatssekretär Dr. Rapp wird sich am zweiten Tag seiner Tour auf den Bodenseekreis konzentrieren, an dem sich die ansässigen Unternehmen und Institute vor allem mit Satelliten und zugehörigen Komponenten befassen. Damit besucht Rapp einen der fünf Raumfahrtschwerpunkte des Landes.
Der erste Stopp wird bei Advanced Space Power Equipment (ASP) in Salem sein. Das Unternehmen ist mit seinen rund 110 Mitarbeitern führender Anbieter von Leistungselektronik für Raumfahrzeuge und Trägerraketen und gehört damit zu den sogenannten Hidden Champion der Raumfahrt in Baden-Württemberg. Mit den Produkten von ASP wird die Stromversorgung sichergestellt und so verhilft das Unternehmen diversen Raumfahrtmissionen zum Erfolg.
Im Anschluss daran wird der Staatssekretär mit Space TECH in Immenstaad (STI) einen weiteren Weltmarktführer besuchen. Bei diesem Raumfahrtunternehmen werden wissenschaftliche Satelliten und Fernerkundungssatelliten im erdnahen Orbit (LEO = low earth orbit) sowie Anwendungen auf der Erde im Bereich von Umweltüberwachungssystemen hergestellt. Im Bereich der Solarantennen und messtechnischen Laserinstrumenten ist STI weltweit führender Hersteller.
Zum Abschluss des zweiten Tages diskutiert Staatssekretär Dr. Rapp gemeinsam mit dem regionalen Cluster BodenseeAIRea und weiteren vor Ort ansässigen Luft- und Raumfahrtakteuren über die Herausforderungen der Branche.
Staatssekretär Dr. Rapp wird im Rahmen des dritten Tags seiner Tour zunächst die Metropolregion Rhein-Neckar ansteuern und das erfolgreiche Raumfahrtunternehmen von Hoerner & Sulger besuchen. Bereits seit 1971 werden am Standort in Schwetzingen hochtechnologische Instrumente und Elektroniken hergestellt. Hoerner & Sulger gehört nicht nur zu den Hidden Champions in der baden-württembergischen Raumfahrt, das Unternehmen ist Weltmarktführer für Instrumente zur Analyse von Kometenstaub und hat bisher mehr als 15 flugtaugliche wissenschaftliche Weltraumexperimente und mehr als 30 Experimente für Höhenforschungsraketen gebaut, darunter Instrumente für die ROSETTA-Mission der Europäische Weltraumorganisation (ESA) und die PK4HV-Quelle auf der Internationalen Raumstation (ISS).
Danach wird die Tour in der Region Mittlerer Oberrhein fortgesetzt. Zuerst mit dem Besuch von Becker Avionics in Rheinmünster. Hier erhält Staatssekretär Dr. Rapp einen Einblick in die Entwicklung und Fertigung hochwertiger Kommunikations-, Navigations-, Überwachungs- sowie Such- und Rettungsgeräte für Bord- und Bodenanwendungen in der zivilen und militärischen Luftfahrt. Die Produkte von Becker Avionics zeichnen sich dabei seit über 60 Jahren durch hohe Qualität und Zuverlässigkeit aus.
Zum Abschluss des dritten Tages wird das Raumfahrt-Start-up ATMOS Space Cargo in Lichtenau besucht. Staatssekretär Dr. Rapp wird hier die in Entwicklung befindliche innovative Phoenix-Kapsel zu Gesicht bekommen. Mit dieser wiederverwendbaren Raumkapsel sollen Experimente, die in Schwerelosigkeit durchgeführt werden müssen, wieder auf die Erde zurücktransportiert werden. Für dieses innovative Vorhaben hat das Unternehmen erst kürzlich eine Förderung über vier Millionen Euro aus der Initiative Start-up BW des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg erhalten.
Staatssekretär Dr. Rapp wird im Rahmen des vierten und letzten Tages, 2. August 2024, seine Tour in der Region Hochrhein-Bodensee beginnen und allsafe in Engen besuchen. Hier erhält Rapp einen Einblick in die Entwicklung und Produktion von Befestigungslösungen für die Gewährleistung der Sicherheit in Kabine und Frachtraum. Zur Ladungssicherung „made in Baden-Württemberg“ gehören Gurte, Gepäcknetze, Frachtnetze und Beschläge für Flugzeuge und Hubschrauber, womit sich das Unternehmen seit rund 50 Jahren beschäftigt.
Danach wird die Tour in der Region Südlicher Oberrhein fortgesetzt. In Freiburg wird Rapp zum einen das Start-up constellr und zum anderen das Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik/Ernst-Mach-Institut (EMI) besuchen.
Bei constellr kann sich Dr. Rapp von der Notwendigkeit des Monitorings von Nutzflächen mit Satellitendaten überzeugen lassen. Das Unternehmen ist führender Anbieter von weltraumgestützten Erkenntnissen über Wasser, Kohlenstoff und Temperatur zur Verbesserung und nachhaltigeren Verwaltung der weltweiten Ressourcen. Das Ziel des Start-ups liegt in der Bereitstellung einer soliden Datengrundlage, um bis 2050 die Ernährung von zehn Milliarden Menschen zu unterstützen. Damit leistet das Unternehmen einen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft.
Zum Abschluss der Sommertour erhält Dr. Rapp einen Einblick in die Luft- und Raumfahrtforschung am Fraunhofer EMI. Das Leistungsangebot umfasst die Prüfung und Modellierung von Werkstoffen, Bauteilen und Gesamtfahrzeugen unter dynamischen Lasten (insbesondere auch bei Beschuss, Crash und Explosionen) sowie die Anwendung und Entwicklung neuer Sensoren und Messtechnik. Auf Basis dieser Forschung können beispielsweise Flügelstrukturen von Flugzeugen verbessert werden, sodass sie widerstandsfähiger gegen Hageleinschläge sind. Im Bereich der Raumfahrt unterstützt die Forschung am EMI die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Resilienz diverser Weltraummissionen.