Im Rahmen seiner diesjährigen Sommertour besucht Minister Peter Hauk verschiedene Stationen rund um Landwirtschaft, Tourismus, Bioökonomie, Biodiversität und mehr.
Auch im Jahr 2024 unternimmt der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, eine Sommertour durch Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt stehen aktuelle Themen zu Landwirtschaft, Tourismus, Bioökonomie und mehr.
„Eine sichere Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit hochwertigen Nahrungsmitteln ist eines der wichtigsten Nachhaltigkeitsziele. Welche bisher ungenutzten Potenziale in der Nutzung von Nebenströmen der heimischen Brauereiwirtschaft stecken, beweist uns das Start-Up Protein Distillery aus Baden-Württemberg mit ihrer zukunftsweisenden Technologie. Dabei erzeugen sie mit einem schonenden Einsatz von Ressourcen auch lokale Wertschöpfung. Diese Unternehmensentwicklung ist ein Paradebeispiel für die Innovationskraft, die in baden-württembergischen Unternehmen steckt. Mit unserer Landesstrategie ‚Nachhaltige Bioökonomie‘ unterstützen wir die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung in Unternehmen und ermöglichen die Markteinführung solch zukunftsweisender Innovationen maßgeblich“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich des Besuchs der Protein Distillery im Rahmen seiner Sommertour in Ostfildern.
Das Food-Biotech Start-Up-Unternehmen mit Sitz in Esslingen hat Prozessstrategien zur Funktionalisierung von Hefeprotein aus Reststoffen der Fermentations- und Brauindustrie zur Anwendung in Lebensmittelsystemen entwickelt.
Innovationen zur Deckung des steigenden Bedarfs an Nahrungsmitteln
„Innovationen wie diese sind von höchster Bedeutung, um den weiter steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln decken zu können. Die Produkte der Protein Distillery sind aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften in Zukunft aus der Produktion zahlreicher Nahrungsmittel nicht mehr wegzudenken und bieten ein enormes Wertschöpfungspotenzial“, lobte Minister Hauk.
Das Unternehmen wurde von Minister Peter Hauk im Jahr 2021 mit dem Innovationspreis Bioökonomie des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Im Jahr 2023 folgte die Auszeichnung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Zuletzt konnten die Esslinger private Investoren überzeugen. Das Unternehmen wird Ende 2024 eine erste Produktionsanlage mit einer Produktionskapazität von mehreren Hundert Tonnen Proteinpulver in Heilbronn in Betrieb nehmen. Geplant ist eine Kapazität, die einer Proteinmenge von rund 20 Millionen Hühnereiern entspricht.
„Die Bioökonomie stellt Lösungsansätze für die globalen und lokalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bereit. Eine nachhaltige, kreislauforientierte Bioökonomie verbindet daher klimapolitische Ziele mit wirtschaftlichen Interessen von Unternehmen und sichert deren Wettbewerbsfähigkeit in einer klimaneutralen Zukunft. Baden-Württemberg hat die Zeichen der Zeit schon frühzeitig erkannt und positioniert sich als Leitregion für biobasiertes, kreislauforientiertes Wirtschaften. Die Bioökonomie ist damit ein sehr wichtiger Baustein für zusätzliche Wertschöpfungspotentiale, insbesondere im und für den Ländlichen Raum“, so Minister Hauk abschließend.
„Vielfältig aufgestellte Betriebszweige sind die Basis für hervorragende Produkte und zeigen, wie die Wertschöpfung in der Region gehalten werden kann. Verbraucherinnen und Verbraucher können Bio-Produkte aus unserer Heimat beispielsweise auf dem Demeterhof Steigmiller schmecken und erleben. Es wird sichtbar, wer und welche Arbeit hinter den Produkten steht. So entsteht die Wertschätzung für Lebensmittel und für die Menschen, die sie erzeugen. Genau diese Wertschätzung braucht es, wenn wir Regionalität und den Ökolandbau in Baden-Württemberg voranbringen wollen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, beim Besuch des Demeterhofs Steigmiller in Ummendorf im Landkreis Biberach im Rahmen seiner Sommertour durch Baden-Württemberg.
Familie Steigmiller wirtschaftet seit über 30 Jahren nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus und ist Mitglied im Demeter-Verband. Ebenso lange betreibt die Familie einen Hofladen, über den alle hofeigenen Produkte sowie weitere Bio-Produkte aus der Region vermarktet werden. Die beiden Betriebsleiter Max und Fabian Steigmiller halten 200 Mastrinder, 60 Schweine sowie Legehennen und Masthähnchen in Mobilställen.
Zudem schlachten sie diese auch selbst und betreiben mit Unterstützung von 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen im Jahr 2019 neu erbauten, 600 Quadratmeter großen Hofladen. Das Naturkostvollsortiment umfasst eine Frischetheke mit Fleisch, Wurst und Käse aus eigener Herstellung beziehungsweise von weiteren Bio-Betrieben aus der Region. Die Hofbesucher haben zudem die Möglichkeit, im Hofcafé ihr Frühstück oder ein täglich wechselndes Mittagessen zu genießen.
„Zur Erreichung des Ziels der Herstellung von regionalen sowie Bio-Produkten brauchen wir engagierte Menschen auf allen Ebenen der Erzeugung, der Verarbeitung und der Vermarktung. Der Betrieb Steigmiller kooperiert mit Partnern in der Region und engagieren sich darüber hinaus für den Berufsstand in unserem Demonstrationsbetriebenetzwerk ÖkoNetzBW sowie in der Bio-Musterregion Biberach“, betonte Minister Hauk.
Erlebnishof Dreher in Bad Saulgau
Schon seit über 40 Jahren befinden sich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Dreher in Bad Saulgau Ferienwohnungen. Der Betriebszweig wurde mit dem Umbau der Scheune sowie dem Neubau der Holzblockhäuser in den vergangenen Jahren erweitert. Bei einem Besuch zeigte sich Minister Peter Hauk beeindruckt von den vielen Möglichkeiten, die der Betrieb seinen Gästen bietet, um einen einzigartigen Aufenthalt zu erleben. Auf dem Hofgelände werden an verschiedenen Stellen in unterschiedlichen Gebäuden Ferienunterkünfte angeboten, sodass Feriengäste und Urlauber eine große Auswahl an elf Ferienwohnungen zur Verfügung haben.
„Urlaub auf dem Bauernhof und Landurlaub ist ein bedeutsames und leistungsstarkes Segment im Tourismus in Baden-Württemberg. Die Nachfrage nach hochwertigen Naturerlebnissen ist ungebrochen hoch. Auch zukünftig erwarten wir, dass die Nachfrage nach Ferien auf dem Bauernhof weiter steigen wird. Urlaub auf dem Bauernhof und Landurlaub ist zudem auch kreativer Austausch zwischen Produktion sowie Verbrauch landwirtschaftlicher Produkte und Dienstleistungen, ein Stück Heimatkunde und eine Erholung im Einklang mit der Natur“, erläuterte Minister Hauk.
Mit den Ferienwohnungen sowie dem Vollerwerbsbetrieb mit Milchvieh und zwei Melkrobotern bietet der Betrieb den Gästen jeden Tag ein neues Landerlebnis. Die Kinder können sich frei auf dem Hof bewegen, im alltäglichen Betrieb mithelfen, die vielen Tiere besuchen oder sich auf der Spielburg auf dem Heustock austoben. Im Hofladen und Milchhäusle erhalten die Gäste hofeigene und regionale Produkte für den täglichen Bedarf wie beispielsweise Milch, Eier, Honig, Wurst und Käse.
Netzwerk zum Informations- und Erfahrungsaustausch
Das „ÖkoNetzBW“ ist ein fach-öffentliches Netzwerk zum Informations- und Erfahrungsaustausch und bietet Raum für Diskussionen zu den Themen des ökologischen Landbaus. Hierfür öffnen die 33 teilnehmenden Partnerbetriebe mit den Schwerpunkten Ackerbau, Tierhaltung, Gemüse-, Obst- und Weinbau ihre Hoftore. Die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter dienen als Ansprechpartner für ihre Berufskollegen zu den Themen Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung. An den kostenlosen Veranstaltungen können sowohl Landwirtinnen und Landwirte, die bereits ökologischen Landbau betreiben, als auch konventionelle oder umstellungsinteressierte Betriebe teilnehmen. Informationen zum Netzwerk, zu aktuellen Veranstaltungen sowie die Betriebsportraits der Partnerbetriebe finden Sie auf der ÖkoNetzBW-Homepage.
Urlaub als wichtiger Betriebszweig auf dem Bauernhof
Der Betriebszweig Urlaub auf dem Bauernhof ist nach wie vor das drittwichtigste Einkommensstandbein für landwirtschaftliche Betriebe in Baden-Württemberg nach den Bereichen Erneuerbare Energien und Direktvermarktung. Die Einkünfte aus der Vermietung von Ferienunterkünften machen bei vielen Betrieben zwischenzeitlich bis zu 50 Prozent des gesamten betrieblichen Einkommens aus. Der Betriebszweig Urlaub auf dem Bauernhof sichert damit Arbeitsplätze in rund 1.600 landwirtschaftlichen Betrieben, vor allem für Frauen. Er sichert aber auch Arbeitsplätze in der regionalen Wirtschaft, beispielsweise im örtlichen Handwerk oder in der Gastronomie.
„Golfplätze bieten mit ihren weitläufigen Flächen ein großes Potenzial für die Erhaltung gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Golfsport und Biodiversität gehen Hand in Hand. Die unbespielbaren Grasflächen und Hindernisse, die das Bild von Golfplätzen prägen, werden nicht nur als Abgrenzungen der Spielflächen betrachtet, sondern aktiv als wertvolle Rückzugsräume und Biotope verstanden“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich seines Sommertour-Besuchs beim Fürstlichen Golf-Ressorts Bad Waldsee.
Minister Hauk machte sich von der Umsetzung der biodiversitätsfördernden Maßnahmen auf dem Gelände des Fürstlichen Golf-Ressorts Bad Waldsee selbst ein Bild. „Die Bestände von Insekten und Kleinlebewesen sind in ganz Baden-Württemberg stark unter Druck geraten, weil ihre Lebensräume durch die Umgestaltung des Menschen vielfach zerstört wurden. Wir benötigen daher den Einsatz engagierter Akteure, um dem Rückgang der Biodiversität entgegenzutreten“, betonte Minister Hauk.
66 Golfanlagen in ganz Baden-Württemberg haben sich im Rahmen des Projekts „Lebensraum Golfplatz – wir fördern Artenvielfalt“ für das Anlegen von Habitaten und Biotopen auf ihren großen Flächen entschieden. „Die seit 2021 stetig wachsende Zahl an teilnehmenden Golfclubs im Land zeigt, dass erfolgreiche Projektarbeit zum Thema Artenschutz in enger Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren geschehen muss. Biodiversität ist eine Aufgabe, die uns als Gesellschaft betrifft und daher auch gemeinsam gelöst werden muss. In Bad Waldsee ist die Arbeit des Projekts für die Artenvielfalt sehr gut gelungen. Hiervon profitieren alle: der Golfsport, die Natur, die Artenvielfalt und die Landwirtschaft“, freute sich Minister Hauk.
Gesetz für mehr Artenvielfalt und Biodiversität
Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz setzt sich mit vielfältigen Maßnahmen, Ausgleichszahlungen und Wettbewerben für die Erhaltung und Stärkung der Biodiversität ein. Dazu wurde 2020 nach einem Dialogprozess mit Landwirtschafts- und Naturverbänden die Gesetzesnovelle zur Stärkung der Biodiversität verabschiedet. Damit wurden Änderungen des Naturschutzgesetzes und des Landwirtschafts- und Landeskulturgesetzes rechtlich festgeschrieben. Die gesetzlichen Regelungen betreffen Rahmenbedingungen für Landwirtinnen und Landwirte, nehmen gleichzeitig aber auch die gesamte Gesellschaft in die Pflicht. Gemeinsam soll das Ziel, mehr Artenvielfalt und Biodiversität auf den Flächen Baden-Württembergs, erreicht werden.
„Baden-Württemberg ist innerhalb der Europäischen Union (EU) eine der wirtschaftlich stärksten und innovationsfähigsten Regionen. Essenziell für die Spitzenposition Baden-Württembergs ist insbesondere der große Erfindungsreichtum unserer Unternehmer und Unternehmerinnen. Die Technologieführerschaft zu erhalten und voranzutreiben ist ein Schlüsselziel, um Baden-Württemberg weiterhin zukunftsfähig zu halten und seine internationale Wirtschaftsstärke auszubauen. Die Förderlinie ‚Spitze auf dem Land‘ soll den Ländlichen Raum unterstützen, um kleine Unternehmen in ihrer Entwicklung zu stärken und wichtige Arbeitsplätze zu erhalten. Innovative Unternehmen sind essenziell, um die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unserer ländlichen Gebiete zu sichern und Arbeitsplätze zu schaffen. Hier bei PLC2 Design zeigt sich wieder einmal, welch geniale Leistungen unsere ,hidden champions‘ im Ländlichen Raum erbringen. Ich bin mir sicher: Unser Fördergeld ist bei PLC2 Design genau richtig aufgehoben“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich seines Besuchs der Firma PLC2 Design GmbH in Endingen (Landkreis Emmendingen) im Rahmen seiner Sommertour.
Pionier im Bereich autonome Fahrassistenzsysteme
Die Firma PLC2 Design ist ein Pionier im Bereich komplexer Informationstechnik (IT)-Lösungen zur Erfassung und Verarbeitung von Video-, Radar- und LiDAR-Daten von Fahrzeugen. Diese Technologien bilden die Grundlage für autonome Fahrassistenzsysteme und tragen maßgeblich zur Entwicklung sicherer und effizienter Verkehrssysteme bei. Die Firma hat über die Förderlinie „Spitze auf dem Land“ Fördermittel für den Neubau eines Betriebsgebäudes inklusive Labor erhalten.
Der Minister zeigte sich beeindruckt von dem Neubau sowie den fortschrittlichen Technologien, die hier entwickelt und getestet werden. „Der Erfolg der Förderung von PLC2 Design ermutigt uns, auch weiterhin kluge Köpfe zu fördern und sie darin zu bestärken, Neues zu entwickeln“, erklärte Minister Hauk.
Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation
Mit dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) 2021 bis 2027 richten die Europäische Union und das Land Baden-Württemberg den Fokus auf die Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation sowie die Förderung der Bestrebungen zur Verringerung der CO₂-Emissionen.
Mit der Förderlinie „Spitze auf dem Land! Technologieführer für Baden-Württemberg“ spricht das Land kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten im Ländlichen Raum an, die das Potenzial zur Technologieführerschaft erkennen lassen, indem sie durch besondere Innovationsfähigkeit und ausgeprägte Technologiekompetenz überzeugen. Diese Unternehmen sind von großer Bedeutung für den Ländlichen Raum, da sie die ausgeglichene Struktur Baden-Württembergs prägen und Motor für Innovation und Zukunftsfähigkeit sind. Bezuschusst werden umfassende Unternehmensinvestitionen in Gebäude, Maschinen und Anlagen zur Entwicklung und wirtschaftlichen Nutzung neuer Dienstleistungen und Produkte