Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

7. IBK-Preis für Gesundheitsförderung und Prävention verliehen

Die Internationale Bodenseekonferenz ist ein Zusammenschluss von Ländern und Kantonen rund um den Bodensee. Der Preis für Gesundheitsförderung und Prävention zeichnet ehrenamtliches Engagement, Kreativität und Nachhaltigkeit aus. Dieses Jahr wurden Projekte aus Bayern, Baden-Württemberg und dem Kanton St.Gallen ausgezeichnet.

Am 11. April 2019 vergab die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) zum siebten Mal den IBK-Preis für Gesundheitsförderung und Prävention. Erstmals wurde der Preis in drei Kategorien vergeben. Zusätzlich ging ein Sonderpreis an ein Projekt, das alle drei Kategorien auf sich vereinen konnte. Die Verleihung fand im Rahmen des 7. IBK-Fachsymposiums für Gesundheitsförderung und Prävention im Festspielhaus Bregenz statt.

Ehrenamtliches Engagement, Kreativität und Nachhaltigkeit waren die drei Kategorien, unter denen Projekte für die Ausschreibung zum 7. IBK-Preis für Gesundheitsförderung und Prävention eingereicht werden konnten. 104 Projektträger nahmen die Chance wahr, um sich für die attraktiven Preise von je 3.000 Euro pro Kategorie zu bewerben und ihr Projekt vor einem internationalen Fachpublikum präsentieren zu können. Fünf nationale Jurys nominierten daraus 25 Projekte. Eine internationale Hauptjury ermittelte dann die drei Siegerprojekte sowie einen zusätzlichen Sonderpreis.

Die Siegerprojekte des 7. IBK-Gesundheitspreises 2019

  • Sieger in der Kategorie Ehrenamtliches Engagement ist das Projekt „Senioren helfen Senioren – Sorglos daheim!” von der Seniorengemeinschaft Wertingen-Buttenwiesen e.V. aus Bayern. Dabei bieten rüstige und aktive Seniorinnen und Senioren hilfebedürftigen Mitgliedern des Vereins ihre Unterstützung im Alltag an, damit diese möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung verbleiben können. Die Initiative wurde ganz und gar von Betroffenen initiiert, so die Begründung der Jury, und stehe auf einer soliden Basis. Was 2012 klein begann, präsentiert sich heute in der kleinen bayerischen Gemeinde als vorbildlich verankertes Angebot mit einer breiten Palette von Dienstleistungen, die gemeinsam entwickelt werden und sich großer Nachfrage erfreuen, wie z.B. häusliche Hilfsdienste oder ein Fahrservice. Darüber hinaus setzt sich der Verein auch für „Wertingen barrierefrei“ ein. In nur fünf Jahren wurde die Zahl der Mitglieder mehr als verzehnfacht, wodurch für Nachwuchs und Nachhaltigkeit gesorgt ist. Ein weiterer Pluspunkt, der die Jury überzeugte.
  • Sieger in der Kategorie Kreativität ist das Projekt „Stägestadt St.Gallen” der gleichnamigen Projektgruppe, die das Treppensteigen als Fitnesstraining und Wellnessprogramm vermittelt. St.Gallen gilt mit einer Treppendichte von rund 13.000 Treppenstufen als die inoffizielle „Stägestadt“ der Schweiz. Der niederschwellige und einfache Ansatz des Projekts zur Bewegungsförderung im Alltag überzeugte die Jury ebenso, wie die Umsetzung der Idee, die sich an der gegebenen Infrastruktur im öffentlichen Raum orientiert und kaum Investitionen erforderlich macht. Darüber hinaus ist das Projekt leicht zu multiplizieren. Stufe um Stufe und unter Einbezug der Bevölkerung und ihrer kreativen Ideen wird die Treppe zum Ort sozialer Vernetzung – und das an der frischen Luft und alles gratis. Überzeugt waren die Juroren auch vom großen Ideenreichtum und der Verknüpfung des Projekts mit dem Stadttourismus St.Gallen und nicht zuletzt vom großen Engagement der Initiativgruppe.
  • Siegerprojekt der Kategorie Nachhaltigkeit ist das Projekt Kommunale Initiative BEreit der Gemeinde Riegel in Baden-Württemberg. „Kleine Gemeinde, großes Engagement“, so die auf einen kurzen Nenner gebrachte Begründung der internationalen Jury für das dritte Siegerprojekt. Die kommunale Initiative „BEreit” steht für ein partizipativ entwickeltes Angebot zur Förderung der Bürgerbeteiligung bei der Ortsentwicklung, der Unterstützung von Gemeinschaftsangeboten, der sozialen Einbindung von Einzelpersonen oder der Stärkung der Gesundheitskompetenz der Menschen. Überzeugt hat das Projekt gleichermaßen durch seine strukturelle Verankerung von Bürgerbeteiligung in die Gemeindeverwaltung mit der Einrichtung einer professionell besetzten Koordinationsstelle, wie auch durch die große Wertschätzung engagierter Bürgerinnen und Bürger.  

Sonderpreis geht nach Konstanz

Ein Sonderpreis mit ebenfalls 3.000 Euro erhielt das Projekt „Von b.free zu b.froobie – oder von der Verhaltensprävention zur Verhältnisprävention von Rotary b.free UG in Konstanz. Nach Meinung der Jury verdiene es diese Initiative ganz besonders mit einem Sonderpreis ausgezeichnet zu werden, da sie alle drei Kategorien Nachhaltigkeit, ehrenamtliches Engagement und Kreativität gleichermaßen auf sich vereine.

Das Projekt „b.free“ gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen im Landkreis Konstanz besteht schon seit 2005. Gemeinsam mit dem Start-up „froobie“ wurde 2018 „b.froobie“ daraus. Die Maßnahme geht von Jugendlichen aus, die dem Problemthema Alkohol an einem beliebten Treffpunkt am Seerhein in Konstanz nicht mit Anprangerung oder Repression, sondern mit einer kreativen Lösung begegnet. Die jungen Leute setzen sich nicht nur für sich und ihren Lebensraum ein, sondern auch für andere Bevölkerungsgruppen, die den Ort gerne nutzen. Mit Hartnäckigkeit und guten Argumenten überzeugten die Initianten auch die Verwaltung der Stadt. Entstanden ist eine gesundheitsförderliche Lebenswelt ohne Vandalismus und Drogen - und das durch eine friedliche Maßnahme ohne Mahnfinger, aber mit viel Nachahmungspotential.  

Anreize schaffen anstatt Vorschriften machen

„In der Prävention spielen emotionale Anreize anstatt Vorschriften eine wichtige Rolle“, so der Gesundheitsdirektor Dr. Jakob Stark vom IBK-Vorsitzkanton Thurgau, der die Preise zusammen mit Landesrat Dr. Christian Bernhard, Vorarlberg und Dr. Andreas Vögeli, Vorsitzender der IBK-Kommission Gesundheit und Soziales an die Projektträger in Bregenz übergab. „Wenn dann das eine oder andere Verhalten auch in den Alltag integriert werden kann, ist das im Sinne der Prävention eine gute Sache. Der IBK-Gesundheitspreis hat einmal mehr gezeigt, dass es viele gute Beispiele gibt, die leicht nachgemacht werden können und die eine öffentliche Plattform verdienen“, so Stark weiter.

Gesundheitslandesrat Dr. Christian Bernhard betonte: „Wichtig für eine nachhaltige Gesundheitsförderung ist, einen breiten Konsens aller Systempartner und vor allem auch in der Bevölkerung zu finden. Es müssen auch jene Menschen erreicht werden, die einen schwierigen Zugang zum Gesundheitssystem haben. Wie das oft auch mit einfachen Mitteln im Sinne der Prävention möglich ist, machen alle nominierten Projekte sehr deutlich“, so Bernhard. 

Dr. Andreas Vögeli unterstrich: „In der Bodenseeregion hat sich der Wettbewerb bestens etabliert und dem IBK-Gesundheitspreis gelingt es auch bei der siebten Ausschreibung immer wieder aufs Neue, das Thema Gesundheitsförderung und Prävention ins Gespräch zu bringen. Ein Thema, das für den grenzüberschreitenden Austausch im IBK-Raum geradezu prädestiniert ist und das Bild einer vielfältigen und innovativen Bodenseeregion in Sachen Gesundheitsförderung und Prävention bestätigt.“

Fachsymposium mit internationalen Referenten

Die Verleihung fand im Rahmen des 7. IBK-Fachsymposiums für Gesundheitsförderung und Prävention statt. Rund 250 Teilnehmende ließen sich an der ganztägigen Veranstaltung von namhaften internationalen Fachreferenten über die Themen „Gegen Demenz: Fest arbeiten und gut schlafen“ (Prof. Dr. Hans Förstl, Technische Universität München), „StadtGesundheit: Ein Handlungsraum sozial-ökologischer Ansätze der Gesundheitsförderung“ (Prof. Dr. Wolfgang Schlicht, Universität Stuttgart) und „Digitale Transformation und Gesundheit. Wenn die Grenze zwischen gesund und krank verschwindet“ (Prof. Dr. Andréa Belliger, Institut für Kommunikation und Führung, Luzern) informieren und tauschten sich fachlich aus. 

Informationen zu allen nominierten Projekten des 7. IBK-Preises für Gesundheitsförderung und Prävention

Die Internationale Bodensee-Konferenz

Die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) ist die gemeinsame Plattform der Regierungen der Länder und Kantone Baden-Württemberg, Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Fürstentum Liechtenstein, Vorarlberg und Bayern. Ziel der IBK ist es, die Bodenseeregion als attraktiven Lebens-, Natur-, Kultur- und Wirtschaftsraum zu erhalten und zu fördern und die regionale Zusammengehörigkeit zu stärken. Sie bildet den Kern eines breit gefächerten Netzwerkes der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Bodenseeregion.

Die Internationale Bodensee-Konferenz

Quelle:

Internationale Bodensee-Konferenz

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