Schule

Rückblick auf das vergangene Schuljahr

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Grundschule Schüler meldet sich

Zum Ende des Schuljahrs 2018/2019 gibt das Kultusministerium einen chronologischen Rückblick auf das Schuljahr. Kultusministerin Susanne Eisenmann bedankt sich bei allen am Bildungswesen Beteiligten für ihren großen Einsatz.

Es ist viel passiert im Schuljahr 2018/2019. „Ich danke allen am Bildungswesen Beteiligten für ihren großen Einsatz. Sie tragen dazu bei, dass wir die Qualität schulischer Bildung in Baden-Württemberg schrittweise weiter verbessern“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und ergänzt: „Bevor es nach den Ferien weitergeht, wünsche ich allen nun aber erst einmal einen erholsamen Sommer.“ Weil sich der Blick zurück lohne, um auch wieder klarer nach vorne sehen zu können, möchte das Kultusministerium rechtzeitig einen chronologischen Schuljahresrückblick mit ausgewählten Projekten in Monatsetappen geben, bevor am Montag, 29. Juli, an allen öffentlichen und privaten allgemein bildenden und beruflichen Schulen in Baden-Württemberg für etwa 1,49 Millionen Schülerinnen und Schüler die Sommerferien und für mehr als 137.000 Lehrerinnen und Lehrer die unterrichtsfreie Zeit beginnt.

August 2018

Die Sommerferien laufen, das Wetter ist deutlich zu trocken und zu warm, die Sonne scheint häufig. Im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport geht es in der Mitte des Monats um den Kampf gegen Doping. Die Landesregierung hat eine unabhängige Kommission eingerichtet, die fortan Forschungsvorhaben der sportmedizinischen Institute an den Unikliniken Ulm, Tübingen/Stuttgart, Heidelberg und Freiburg begutachten soll. „Wir schaffen eine Kontrollinstanz, damit Forschung nicht für Dopingzwecke instrumentalisiert wird“, sagt Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann, die wenig später in ihrer Funktion als Kultusministerin für die Sommerschulen wirbt.

An 47 Standorten in Baden-Württemberg helfen diese Schülerinnen und Schülern, Unsicherheiten aufzuarbeiten und Lernstoff zu vertiefen, damit der Start ins neue Schuljahr gelingt. Erstmals sind auch Grundschulen und berufliche Gymnasien dabei. Beim Blick auf die ganz Kleinen stellt die Bertelsmann Stiftung dem Südwesten gegen Monatsende ein gutes Zeugnis im „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ aus. Gemessen am Personalschlüssel sei Baden-Württemberg mit deutlichem Abstand bundesweit am besten. Für die Kultusministerin kein Grund sich zurückzulehnen: „Diese positive Ausgangslage verleiht uns Rückenwind für unser Ziel, die Qualität der frühkindlichen Bildung konsequent weiterzuentwickeln.“ Im Schuljahresverlauf werden demnach einige Maßnahmen folgen, die Bildung und Betreuung der Kleinsten weiter zu verbessern.

September 2018

Am 10. September beginnt der Unterricht im neuen Schuljahr. Dieses hält einige Neuerungen bereit wie etwa neue Strukturen für mehr Qualität im Bildungssystem, die Weiterentwicklung des Ganztags oder die Stärkung der Angebote im Rahmen der Alphabetisierung und der Grundbildung. Zunächst verkündet das Ministerium den Start des Pilotprojekts „Koordinierungsstelle Ganztagsschule und Betreuung“.

„Wir entlasten die Ganztagsschulen von den Verwaltungsaufgaben, damit sie sich voll auf die pädagogische Qualität konzentrieren können“, sagt Susanne Eisenmann. Diese zentrale Stelle bündelt künftig schulische Verwaltungsaufgaben im Ganztag wie beispielsweise die zeitintensive Akquise von außerschulischen Partnern oder die Abwicklung der Verträge mit Honorarkräften. Überdies erfasst und koordiniert sie die Betreuungsbedarfe. An 56 allgemein bildenden Gymnasien startet unterdessen das Profilfach „Informatik, Mathematik, Physik“, kurz IMP. Damit sollen Schülerinnen und Schüler in den Naturwissenschaften gestärkt und noch besser auf die Herausforderungen einer digitalen Gesellschaft vorbereitet werden.

Die Kultusministerin stellt im September auch ihr Konzept zur Stärkung von Schulleitungen vor, ein weiterer Baustein im Rahmen der Qualitätsoffensive der Landesregierung in der Bildung. Das Anforderungsprofil sei über die Jahre anspruchsvoller geworden: „Wir wollen die Schulleiter in ihrer Führungsaufgabe stärken und sie deshalb auch entlasten.“ Da Susanne Eisenmann daran interessiert ist, was an den Schulen vor Ort passiert, hat sie bereits im Oktober 2016 die Veranstaltungsreihe KLASSENTREFFEN ins Leben gerufen, die auch im Jahr 2018 fortgesetzt wird.

Gegen Monatsende ist sie daher in Sachen Bildung in Herrenberg und Böblingen unterwegs. „Ich möchte wissen, was an den Schulen gut und weniger gut läuft, damit wir unsere Bildungspolitik an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten können“, sagt die Ministerin und ergänzt: „Der Austausch mit allen am Schulleben Beteiligten ist deshalb besonders wichtig für mich.“ Weitere Stationen werden im Schuljahr folgen.

Oktober 2018

Grünes Licht für das Qualitätskonzept für das Bildungssystem im Südwesten. Der Ministerrat stimmt der Einrichtung des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) sowie des Instituts für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) zu. „Wir müssen eine Kultur des Hinschauens etablieren, um frühzeitig Hinweise auf Verbesserungsbedarfe zu erhalten, sowohl auf Ebene der Einzelschule, als auch für das Gesamtsystem“, sagt die Ministerin. Das ZSL bildet den Rahmen für ein wissenschaftsbasiertes, zentral gesteuertes und auf Unterrichtsqualität fokussiertes Ausbildungs-, Fortbildungs- und Unterstützungssystem für die allgemein bildenden und beruflichen Schulen. Und am IBBW wird ein strategisches Bildungsmonitoring aufgebaut, das eine datengestützte Qualitätsentwicklung vom Kultusministerium bis hin zu den Schulen unterstützen soll.

Indes kündigt das Ministerium Ende des Monats die zweite Vollerhebung zum Unterrichtsausfall nach den Herbstferien an. Eisenmann möchte auch hier mehr Transparenz und Klarheit, um passgenauer auf Unterrichtsausfälle reagieren zu können – und hat daher diese Vollerhebung an allen öffentlichen Schulen ins Leben gerufen. „Die Eltern fordern zu Recht Informationen über den Unterrichtsausfall. Wir brauchen Steuerungswissen über die Situation an den Schulen“, sagt sie. „Nur mit einer transparenten Datenbasis können wir auf Probleme bei der Unterrichtsversorgung reagieren.“ Für das aktuelle Schuljahr sind drei Vollerhebungen vorgesehen.

November 2018

Nicht nur Kinder, auch viele Erwachsene müssen Lesen und Schreiben lernen. Die Landesregierung stärkt daher die Alphabetisierung und Grundbildung und beschließt die Einrichtung sogenannter Grundbildungszentren sowie den Ausbau von Kursangeboten. „Wir möchten den Betroffenen Mut machen, dafür schaffen wir die nötige Unterstützung und stellen niederschwellige Angebote zur Grundbildung bereit, um ihnen Aufstiegs- und Erfolgschancen zu ermöglichen“, sagt die Kultusministerin. Für den Ausbau der Alphabetisierungs- und Grundbildungskurse sind für das Jahr 2019 etwa 300.000 Euro vorgesehen. Für 2020 sind weitere 300.000 Euro eingeplant.

Mit 104 Millionen Euro fördert das Land unterdessen im Jahr 2018 fast 90 Schulbauprojekte, zudem fließen 18 Millionen Euro in 65 Bauprojekte an Ganztagsschulen. „Moderne Schulgebäude schaffen ein attraktives Lernumfeld, in dem Schüler sich wohlfühlen können“, sagt Eisenmann. Auch die Schulbauförderung ist im Ergebnis eine Investition in die Qualität des Bildungswesens.

Dezember 2018

Die Weihnachtsferien rücken näher und damit auch die besinnliche Zeit sowie der Jahreswechsel. Zuvor steht der Fachtag zur Stärkung der beruflichen Orientierung an Haupt- und Werkrealschulen an. „Nur 17,1 Prozent der Schulabgänger von Haupt- und Werkrealschulen gelingt der direkte Start in eine Berufsausbildung. Diese Zahl müssen wir dringend steigern, um den Fachkräftenachwuchs von morgen zu sichern“, sagt die Kultusministerin und fügt an: „Dafür werden wir die berufliche Orientierung an den Haupt- und Werkrealschulen verbessern und einen Fokus auf die Vermittlung der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben, Rechnen legen.“

Ein neuer Leitfaden soll die Schulen bei der Ausarbeitung eines eigenen Konzepts zur beruflichen Orientierung unterstützen und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess anstoßen. Mehrere Maßnahmen wie die KooBO Praxistage, das Fach Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung (WBS) oder die Leitperspektive „Berufliche Orientierung“ flankieren das Ziel bereits. Zudem kündigt Eisenmann an, Lösungen für die teilweise sehr schwierige Situation vieler Werkrealschulen zu suchen, um drohende Schließungen weiterer Schulen zu verhindern: „Wir dürfen nicht riskieren, noch mehr Haupt- und Werkrealschulen zu verlieren. Wir brauchen diese Schulart flächendeckend. Ihr Bildungsangebot ist unverzichtbar, um auch künftig vor allem praktisch begabte Schüler zum Hauptschulabschluss zu führen. Aber auch den sehr engagierten Lehrerinnen und Lehrern, deren Aufgabe sehr herausfordernd ist, müssen wir weiterhin Perspektiven aufzeigen.“

Kurz bevor sich viele Menschen „Frohe Festtage“ wünschen, gratuliert die Ministerin dem Landesschulbeirat. Das Gremium feiert seinen 65. Geburtstag und berät seither die Landesregierung in Fragen der Schulpolitik: sachorientiert und nicht mit dem Ziel einer Öffentlichkeitswirkung, sondern als kritischer Ratgeber.

Januar 2019

Mit dem neuen Jahr gibt es auch eine Neuerung für Referendarinnen und Referendare. Denn von 2019 an können Lehrkräfte erstmals ihren Vorbereitungsdienst auch in Teilzeit absolvieren. Diese Möglichkeit besteht für angehende Lehrerinnen und Lehrer, die ein Kind betreuen oder einen Angehörigen pflegen sowie für schwerbehinderte Lehrkräfte. „Das neue Modell bedeutet eine Erleichterung bei gleichbleibender Qualität der Ausbildung. Damit machen wir den Lehrerberuf attraktiver“, sagt Ministerin Eisenmann.

Im Januar schließen das Land und die Kommunen auch den „Pakt für gute Bildung und Betreuung“. Im Kern: Mehr Qualität in der frühkindlichen Bildung, mehr Fachkräfte und eine intensivere Förderung aller Kinder. Für das Bündel an Maßnahmen – Ausbildungsoffensive für Fachkräfte, neues Konzept für eine verlässliche sprachliche und elementare Förderung, stärkere Unterstützung der Inklusion, Weiterentwicklung der Kooperation Kindertageseinrichtung - Grundschule, Errichtung des „Forums frühkindliche Bildung“, um nur einige zu nennen – investiert das Land ab 2019 schrittweise bis zum Endausbau im Jahr 2024 etwa 80 Millionen Euro jährlich.

„Mit dem Pakt investieren wir in die Bildungschancen der Kinder und damit in die wichtigste Zukunftsaufgabe unseres Landes. Mir ist wichtig, die pädagogischen Fachkräfte in den Kitas und Tagespflegepersonen bei dieser bedeutenden Arbeit besser zu unterstützen“, sagt die Kultusministerin. Im Juli wird der Ministerrat grünes Licht erteilen. Diese dauerhaften, jährlichen Landesmittel werden künftig noch um befristete Bundesmittel aus dem Gute-Kita-Gesetz ergänzt (etwa 729 Millionen Euro sollen in den Jahren 2019 bis 2022 nach Baden-Württemberg fließen). Der Januar ist sehr ereignisreich. Ein neu entwickeltes Modul soll neue Grundschulleitungen für die Bedeutung von Sport und Bewegung für die Entwicklung der Kinder sensibilisieren, der vierte Bildungsbericht für Baden-Württemberg vom ehemaligen Landesinstitut für Schulentwicklung wird veröffentlicht, und die Deutsch-Französischen Grundschulen werden in den Regelbetrieb überführt, was eine schulgesetzliche Veränderung notwendig macht. „Europa mitzugestalten bedeutet auch, grenzüberschreitende Bildungsbiografien zu ermöglichen. Diesen europäischen Gedanken wollen wir mit den Deutsch-Französischen Grundschulen stärken“, sagt Eisenmann.

Februar 2019

„Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass der Lehrermangel in Baden-Württemberg leider in Teilen hausgemacht ist“, sagt die Kultusministerin im Februar und ergänzt: „Wir müssen aus bisherigen Planungsfehlern lernen und legen deshalb eine Berechnung für einen Zehn-Jahres-Zeitraum vor.“ Diese erstmals vorgenommene Modellrechnung ist für eine verlässliche Steuerung unabdingbar und zeigt einen Lehrerbedarf von etwa 10.600 Stellen bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts auf.

„Vor ein paar Jahren dachte man noch, man könne 11.600 Lehrerstellen streichen. Heute wissen wir, dass diese Vorstellung nicht realistisch war. Die Schülerzahlen steigen, weshalb wir Stellen neu schaffen müssen, um den Bedarf zu decken“, sagt Eisenmann und fügt an: „Natürlich ist unsere Berechnung nicht in Stein gemeißelt. Sie hängt auch von entsprechenden politischen Weichenstellungen ab. Wir werden daher unser Tableau jährlich auf Basis der neuesten Erkenntnisse anpassen.“

Im selben Monat verlängern das Land und die Hector Stiftung ihrer Zusammenarbeit in der Begabtenförderung der Grundschulkinder um weitere fünf Jahre. Die Stiftung wird bis Schuljahresende 2024/2025 etwa 23,5 Millionen Euro für die Hector Kinderakademien sowie für die wissenschaftliche Begleitung der Begabtenförderung zur Verfügung stellen. Das Land wird die Arbeit der Akademien koordinieren und administrativ unterstützen. „Mit der Vertragsunterzeichnung führen wir gemeinsam ein bundesweit einzigartiges Programm fort. Die Hector Kinderakademien sind ein fester Eckpfeiler des außerunterrichtlichen Förderangebots. Mit nun 66 Standorten hat sich deren Zahl seit dem Start im Jahr 2010 fast verdreifacht. Das spricht für den herausragenden Erfolg der Kinderakademien“, sagt die Ministerin.

März 2019

Im März startet die neue Veranstaltungsreihe „Elternabend“. In Ulm sind knapp 500 Personen bei der Diskussion über das Rollenverständnis von Eltern und Lehrern anwesend. Die Anmeldezahlen für die kommenden Elternabende in Karlsruhe und Stuttgart schnellen ebenfalls schon in die Höhe. Im Rahmen der KLASSENTREFFEN ist nicht nur deutlich geworden, wie sinnvoll der offene Dialog mit Lehrern und Schulleitern ist. Eine weitere Erkenntnis daraus war, dass auch Eltern ihre Anliegen stärker in die Bildungsverwaltung einbringen können sollten.

Diesem Wunsch wollte die Kultusministerin Rechnung tragen und hat die Reihe „Elternabend“ ins Leben gerufen, denn „ich bin überzeugt, dass wir die Herausforderungen in der Erziehungs- und Bildungsarbeit nur gemeinsam mit Lehrern und Eltern bewältigen können“. Der Austausch im Ulm unterstrich dies nicht nur, sondern brachte überdies wichtige Erkenntnisse, die spätestens mit dem abschließenden Fachtag der Reihe gebündelt und für weitere Maßnahmen eingesetzt werden sollen. Gegen Ende des Monats beteiligen sich 45 Schulen im Südwesten am EU-Schulprojekttag. In diesem Rahmen besuchen fast 40 Politikerinnen und Politiker der Landes-, Bundes- und Europaebene Schulen und diskutieren mit den Kindern und Jugendlichen über Europa. Einer von ihnen ist Staatssekretär Volker Schebesta: „Mit dem Schulprojekttag wollen wir vermitteln, dass Europa alle etwas angeht. Gerade im Jahr der Europawahlen machen wir Schülern damit deutlich, dass Europa ein wichtiges Thema für ihre Zukunft ist.“

April 2019

Nein, kein Aprilscherz. Das Land verkündet am 1. April, 341 Schulsanierungs-Projekte mit etwa 304 Millionen Euro zu fördern. „Der Sanierungsbedarf an den Schulen ist nach wie vor groß, deshalb haben wir in diesem Jahr noch mehr Fördermittel bereitgestellt. Wir geben den Kommunen damit ein klares Signal: Wir lassen sie bei den anstehenden Projekten nicht im Stich“, sagt die Kultusministerin. 2019 stehen im kommunalen Sanierungsfonds des Landes knapp 133 Millionen Euro mehr als im Vorjahr für die Sanierung von Schulen bereit.

Diese Landesregierung hat als erste baden-württembergische Landesregierung überhaupt für die Jahre 2017 bis 2019 einen kommunalen Sanierungsfonds aufgelegt. 80 Prozent der Fördermittel werden auf Wunsch der kommunalen Landesverbände für Schulsanierungen eingesetzt.

Dass Ministerin Eisenmann auf den Dialog mit den Beteiligten setzt, damit sie sich ein konkretes Bild der Praxis machen kann, zeigen bereits die KLASSENTREFFEN sowie Elternabende, nun beginnt im April die neue Reihe „Bildung – Zukunft – Wirtschaft“, die einen Schwerpunkt auf den bildungspolitischen Dialog mit der Wirtschaft setzt. „Gemeinsam wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler möglichst gut vorbereiten, auf die Zukunft, auf die Dynamik, auf den Arbeitsmarkt im Zeitalter weitreichender Veränderungen“, sagt die Ministerin. Der Austausch mit den Unternehmen, die für die Schüler von heute die Arbeitgeber von morgen sind, findet an drei Abenden statt, bevor ein Fachtag die Reihe abschließt und die Ergebnisse zusammenfasst.

Gegen Monatsende erscheint derweil der zweite Bericht an den Landtag zur Weiterentwicklung sonderpädagogischer Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote. „Vier Jahre nach der Verankerung der Inklusion im Schulgesetz sind wir auf einem guten Weg – wohlwissen, dass es weiterhin viel zu tun gibt“, sagt Ministerin Eisenmann. Kernpunkte des Berichts: Arbeits- und Kommunikationsstrukturen zwischen den Beteiligten sind zunehmend institutionalisiert, die Schulen leben die gemeinsame Zusammenarbeit, die Staatlichen Schulämter unterstützen dies bedarfsgerecht. Darüber hinaus liefern rechtliche Regelungen einen klaren Handlungsrahmen und damit Sicherheit.

Am 30. April starten dann die Realschulabschlussprüfungen. Etwa 41.000 Schülerinnen und Schüler legen an den 423 öffentlichen, den 77 privaten und den 30 Abendrealschulen sowie den 130 öffentlichen und privaten Gemeinschaftsschulen im Land ihre Mittlere Reife ab. Am selben Tag beginnen auch die Abiturprüfungen mit dem Fach Deutsch für die ungefähr 32.100 Schülerinnen und Schüler an den allgemein bildenden Gymnasien – bereits am 8. April haben etwa 18.400 Schülerinnen und Schüler an den beruflichen Gymnasien losgelegt. In diesem Jahr werden die Aufgaben in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch erstmals per USB-Stick an die Schulen übermittelt – und am Ende der Prüfungen wird damit alles geklappt haben.

Mai 2019

Im Zuge des eingeleiteten Qualitätsprozesses legt das Land von Beginn an einen besonderen Fokus auf die Kernkompetenzen Rechnen, Lesen und Schreiben. In diesem Zusammenhang startet Mitte Mail die länderübergreifende Fortbildungsinitiative „Orthographie lehren und lernen in der Grundschule“. „Wenn Kinder nach der Grundschule nicht flüssig lesen und richtig schreiben können, fehlt ihnen eine entscheidende Schlüsselkompetenz. Unser gemeinsames Ziel ist es deshalb, den Rechtschreibunterricht an den Schulen qualitativ weiterzuentwickeln und die Lehreinnen und Lehrer bei dieser wichtigen Aufgabe noch stärker zu unterstützen“, sagt Ministerin Eisenmann und verweist auf das große Interesse an der Thematik. Die Auftaktveranstaltung mit 260 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war nach wenigen Tagen ausgebucht. Interaktive Online-Vorlesungen sowie Fachberaterinnen und Fachberater helfen bei den Themenschwerpunkten Schrift und Orthographie, Schriftspracherwerb, Diagnose, Rechtschreiben im Unterricht und der Förderung der Rechtschreibkompetenz.

Am selben Tag wird eine weitere Förderung verkündet: Das Land bezuschusst 111 kommunale Bauprojekte im Rahmen der Sportstättenförderung mit insgesamt 18,4 Millionen Euro. Davon profitieren der Schul- und der Vereinssport gleichermaßen.

Während an den Haupt- und Werkrealschulen sowie an den Gemeinschaftsschulen etwa 25.500 Schülerinnen und Schüler dann in ihre Hauptschulabschlussprüfungen und 10.000 in ihre Werkrealschulabschlussprüfungen einsteigen, stellt die Landesregierung ihren Plan von einem MINT-Exzellenzgymnasium in Bad Saulgau vor, das Schule, Universität und Wirtschaft in noch nie dagewesener Form vernetzen soll. Wenige Tage später wird das neue „Bündnis zur Stärkung der beruflichen Ausbildung des Fachkräftenachwuchses 2019 bis 2022“ unterzeichnet. „Die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Ausbildung soll wieder selbstverständlich sein“, sagt die Kultusministerin und verweist auf die bisherigen Erfolge des Bündnisses: „Seit dem Start haben wir die berufliche Orientierung an den Schulen wesentlich gestärkt. Seit 2015 ist die Zahl der Ausbildungsverträge um 2,8 Prozent gestiegen. Dies zeigt, dass wir dem gesellschaftlichen Trend zum Studium etwas entgegensetzen können. Hier setzt das Bündnis an, und hier wollen wir weitermachen.“

Juni 2019

Während acht weitere Grundbildungszentren an den Start gehen, wird der Ganztag in Baden-Württemberg weiter ausgebaut. Die Beteiligten sind eingebunden, die Projekte laufen auf Hochtouren, die Verbesserungen werden im kommenden Schuljahr an den Schulen spürbar sein. Ein Jahr nach dem Fachtag zur Ganztagsschule ist das die Kernbotschaft. Dennoch bleiben Herausforderungen, und das Kultusministerium arbeitet fortlaufend an der Weiterentwicklung. „Flexibilität für die Eltern und Qualität beim Angebot, beides liegt mir am Herzen. Von beidem profitieren am Ende die Kin-der – und alle Kinder sollen optimale Startvoraussetzungen für ihren Bildungsweg haben“, sagt Susanne Eisenmann.

Ab dem Schuljahr 2019/2020 werden die Schulleitungen beispielsweise bei Verwaltungsaufgaben wie Überweisungen, Prüfungen und ähnlichem entlastet, die Schulen können sich somit mehr auf die pädagogische Qualität konzentrieren. Auch die bisherigen Rückmeldungen im Rahmen des Pilotprojekts „Kommunale Koordinierungsstelle Ganztagsschule/Betreuung“ machen Hoffnung, dass die Schulleitungen weiter entlastet werden. Zudem will das Kultusministerium die Bezuschussung der Betreuungsangebote im Grundschulbereich ausweiten. Das vorliegende Konzept wird noch zwischen den Regierungsfraktionen abgestimmt.

Juli 2019

Im letzten Monat des Schuljahrs reicht die Themenbandbreite von der Demokratie und dem Umgang mit Antisemitismus über den islamischen Religionsunterricht und die frühkindliche Bildung bis hin zum Mikroplastik auf Kunstrasenfeldern. Am 1. Juli stellt die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport auf dem Fachtag „Demokratiebildung“ den gleichnamigen Leitfaden vor: „Der Demokratiebildung an unseren Schulen kommt eine bedeutende Rolle zu. Es ist unsere Verantwortung, überzeugte und aktive junge Demokraten zu fördern.“ Fachtag und Leitfaden unterstützen Schulen und Lehrkräfte in dieser wichtigen Aufgabe. Begleitet wird dies von einem Fortbildungsangebot sowie der sukzessiven Bereitstellung von Praxismaterialien. „Wahrnehmen – Benennen – Handeln“: Unter diesem Titel kommen am 5. Juli am Schulleben Beteiligte zu einem Fachtag zum Umgang mit Antisemitismus an Schulen zusammen.

„Wir müssen im schulischen Alltag konsequent gegen antisemitische und diskriminierende Äußerungen und Handlungen vorgehen und dürfen nicht wegschauen. Deshalb unterstützen wir unsere Schulen dabei, gegen jede Form von Antisemitismus und Diskriminierung Widerstand zu leisten“, sagt die Kultusministerin. Die Gäste erhalten beim Fachtag Tipps für den schulischen Alltag in Workshops und Foren.

Wenige Tage später stellt das Kultusministerium den Qualitätsrahmen Ganztagsschule Baden-Württemberg vor. Dieser liefert den Schulen konkrete Impulse für den Weg zum bestmöglichen Ganztag. „Es fehlen seit der schulgesetzlichen Verankerung qualitative Vorgaben und eine landesweite systematische Unterstützung. Diesen Webfehler korrigieren wir jetzt und stärken mit dem Qualitätsrahmen die am Ganztag Beteiligten in ihrer Arbeit und erleichtern diese“, sagt Susanne Eisenmann. Der Rahmen beschreibt detailliert, wie die Schulen in verschiedenen Qualitätsbereichen schrittweise einen rundherum gelungenen Ganztag entwickeln können.

Mitte des Monats beschließt der baden-württembergische Ministerrat, den islamischen Religionsunterricht sunnitischer Prägung fortzuführen und hierfür zum 1. August eine Stiftung des öffentlichen Rechts zu errichten. Diese wird den Unterricht ab dem kommenden Schuljahr verantworten und organisieren. „Für uns ist dieser Weg in mehrfacher Weise ein wichtiges Signal, nämlich dass die muslimischen Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Glauben zu uns gehören und dass auch der Religionsunterricht der muslimischen Kinder an unsere Schulen und nicht in Hinterhöfe gehört“, sagt die Kultusministerin und ergänzt: „Daher war es uns als Landesregierung wichtig, dass wir diesem Angebot einen zukunftsfähigen Rahmen geben, der den hohen Anforderungen des Grundgesetzes Rechnung trägt.“

Vom Klassenzimmer auf den Sportplatz geht es einen Tag später. Sportministerin Eisenmann verkündet, sich im Rahmen des Solidarpakts Sport IV für ein Sonderprogramm zur Sanierung von Kunstrasenplätzen einzusetzen. Hintergrund sind die negativen Auswirkungen von Kunststoffgranulaten auf Sportplätzen. „Was die Zukunft anbelangt, ist klar: Wir dürfen den organisierten Sport nicht mit den Sanierungskosten alleine lassen“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, die nun allen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern zum Schuljahresende an diesem Freitag schöne Ferien beziehungsweise eine erholsame unterrichtsfreie Zeit wünscht.

„Wenn man sich die Projekte so auf einen Blick anschaut, dann sieht man deutlich, dass es für uns alle an den Schulen und auch in der Schulverwaltung ein bewegtes Schuljahr war: Wichtig aber ist nicht die Vielzahl unserer Projekte, sondern deren Qualität – und hier zeigen die Rückmeldungen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Dr. Susanne Eisenmann.

Der Unterricht im neuen Schuljahr 2019/20 beginnt am Mittwoch, 11. September, und es werden wieder einige Neuerungen in Kraft treten. Darüber werden wir im Rahmen der traditionellen Landespressekonferenz zum Schuljahresauftakt am 5. September informieren.

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