Sport

Mikroplastik auf Kunstrasenplätzen

Die Eckfahne eines Kunstrasenplatzes (Bild: © dpa/Fredrik von Erichsen)

Positiv für den Platz – negativ für die Natur. Das Granulat auf vielen Kunstrasenplätzen in Baden-Württemberg enthält Mikroplastik. Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann sprach sich deshalb für eine Sanierung der Kunstrasenplätze aus.

Auf der Mitgliederversammlung des Landessportverbands Baden-Württemberg e. V. in Mannheim hat sich Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann dafür ausgesprochen, im Rahmen des Solidarpakts Sport IV ein Sonderprogramm zur Sanierung von Kunstrasenplätzen aufzulegen. Damit soll das bisher in Kunstrasenfelder verfüllte und biologisch nicht abbaubare Kunststoffgranulat durch ökologisch unbedenkliche Alternativen ersetzt werden.

„Kunststoffgranulate sind positiv für die Bespielbarkeit des Platzes, aber negativ für die Natur“, sagt die Sportministerin zur Begründung. „Wind und Regen verteilen das Granulat in der Umwelt, die Spieler tragen es an den Sportschuhen und in der Kleidung nach Hause. Am Ende landet es in der Nahrungskette. Das kann niemand länger wollen“, so Eisenmann.

Land unterstützt die Sportverbände

In Mannheim sei sehr deutlich geworden, dass sich der Landessportverband dem Problem stelle und es entschlossen angehe. „Auch das Land hat ein Signal gesetzt. Wir werden Kunstrasenspielfelder, die mit Mikroplastik verfüllt werden, zukünftig nicht mehr fördern“, sagte Eisenmann. Ausgenommen seien dabei Vereine, die bereits einen Förderbescheid erhalten haben. Diese Bewilligungsbescheide haben Bestandskraft. „Doch auch hier werden wir das Gespräch mit dem organisierten Sport suchen, um zu klären, ob ein Austausch des Kunststoffgranulats noch möglich ist. Daraus entstehende Mehrkosten sind natürlich förderfähig“, betont die Sportministerin. Etwas anders gelagert seien diejenigen Fälle, in denen Vereine eine vorzeitige Baufreigabe erhalten haben, aber noch keinen Förderbescheid. Hier können die Baumaßnahmen gefördert werden, wenn beim neuen Kunstrasenspielfeld auf Kunststoffgranulat verzichtet wird. Auch in diesem Fall wären etwaige entstehende Mehrkosten förderfähig.

„Was die Zukunft anbelangt, ist klar: Wir dürfen den organisierten Sport nicht mit den Sanierungskosten alleine lassen“, so Eisenmann. Im Solidarpakt Sport III hat das Land im Rahmen der Sportstättenbauförderung ein einmaliges Sonderprogramm in Höhe von vier Millionen Euro jährlich vereinbart, um den Antragsstau abzubauen. „Hier haben wir große Fortschritte erzielt. Jetzt steht mit Mikroplastik die nächste Herausforderung an. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die vier Millionen Euro im Solidarpakt IV als Sonderprogramm bleiben. Jetzt eben mit einem anderen Schwerpunkt, nämlich der Sanierung von Kunstrasenplätzen“, so Sportministerin Eisenmann.

Übergangsfrist für Sanierungsmaßnahmen

Der organisierte Sport in Deutschland stehe auch deshalb vor einer großen finanziellen und organisatorischen Herausforderung, weil die Europäische Chemikalienagentur Anfang des Jahres ein Verbot für den Einsatz von „bewusst zugesetztem“ Mikroplastik vorgeschlagen hat. Darunter fällt auch das Kunststoffgranulat für Kunstrasenspielfelder. Das Jahr 2021 steht derzeit als Datum für ein solches Verbot im Raum. Der Deutsche Olympische Sportbund und der Deutsche Fußball-Bund haben sich bereits positioniert und fordern eine Übergangsfrist von mindestens sechs Jahren. Auch die kommunalen Spitzenverbände in Deutschland teilen im Hinblick auf die kommunalen Kunstrasenspielfelder die Positionierung des organisierten Sports.

„So sehr ich einen entschlossenen Kampf gegen Mikroplastik begrüße und unterstütze: Eine Sanierung aller betroffenen Plätze in Baden-Württemberg und Deutschland in so kurzer Zeit ist schlicht nicht zu schaffen. Bei einem EU-Verbot ab dem Jahr 2021 besteht die Gefahr, dass Plätze stillgelegt werden müssen, weil sie nicht rechtzeitig saniert werden können“, so Eisenmann. Das hätte dramatische Konsequenzen für viele Sport- und Bewegungsangebote in Baden-Württemberg und Deutschland. „Betroffen wären nicht nur die Vereine selbst, sondern auch der Schulsport und Kooperationen von Schulen und Vereinen. Ich werde deshalb gemeinsam mit den anderen Sportministerinnen und Sportministern alle Hebel in Bewegung setzen, dass der organisierte Sport eine angemessene Übergangsfrist für die Sanierungsmaßnahmen bekommt“, betont Sportministerin Susanne Eisenmann.

Über den Solidarpakt Sport III (2017 bis 2021) werden für den Sport jährlich über 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ab dem Jahr 2020 nimmt die Landesregierung die Gespräche mit dem Landessportverband für den Solidarpakt Sport IV auf, der sich voraussichtlich vom Jahr 2022 an bis zum Jahr 2026 erstrecken wird.

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Sport

Weitere Meldungen

Justizministerin Marion Gentges (erste Reihe, zweite von links) bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft Stuttgart für ihre Arbeit während der Fußball-Europameisterschaft 2024.
  • Justiz

Gentges zieht Halbzeitbilanz zur EM 2024 in Stuttgart

Ein Polizeifahrzeug bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Stuttgart
  • Polizei

Polizeibilanz nach letztem Vorrundenspiel in Stuttgart

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

  • Heimattage

Vergabe der Heimattage für die Jahre 2027 bis 2029

Gruppenfoto aller Preisträger des Jugendbildungspreises DeinDing 2024 auf der Bühne des Stuttgarter Jugendhauses Cann
  • Jugendliche

Jugendbildungspreis „DeinDing 2024“ verliehen

Menschen gehen auf einem Uferweg am Bodensee spazieren.
  • Tourismus

Land fördert Tourismusinfrastruktur

Orchester auf der Bühne
  • Kunst und Kultur

17 Amateurmusik-Vereine mit Conradin-Kreutzer-Tafel geehrt

Regionalzug im gelb-schwarz-weißen Design von bwegt an der Haltestelle Maulbronn-West
  • Schienenverkehr

Zusatzzüge zum Maulbronner Klosterfest

Polizist im Stadion
  • Polizei

Polizei sorgt für Sicherheit beim Deutschlandspiel in Stuttgart

Weg im ländlichen Raum
  • Ländlicher Raum

Zuschüsse für Modernisierung ländlicher Wege

Firtz Genkinger in seinem Atelier
  • Digitale Kunstausstellung

Fritz Genkinger: Sportmotive prägen seine Arbeiten

Bildercollage vom ersten Spiel der UEFA EURO 2024 in Stuttgart
  • Polizei

Erstes Spiel der UEFA Euro 2024 in Baden-Württemberg

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
  • Kunst und Kultur

Land schreibt Innovationsfonds Kunst 2024 aus

Staatssekretär Dr. Andre Baumann überreichte die Urkunden an die neuen N!-Charta Sport Mitglieder
  • Nachhaltigkeit

Neue Mitglieder der N!-Charta Sport

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 11. Juni 2024

Die Türme der Stiftskirche ist beim Aufbau des Public Viewing für die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland auf dem Stuttgarter Schlossplatz hinter einem Eingang zur Fanmeile zu sehen.
  • Fußball-EM

Land freut sich auf Gastgeberrolle bei Euro 2024

Zwei Grundschüler stehen an einer Straße vor einer Schule.
  • Verkehrssicherheit

Malwettbewerb für Verkehrssicherheit

Bahnfahrt 2024
  • Ländlicher Raum

Bahnfahrt rund um den Kaiserstuhl

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) und Staatssekretär Arne Braun (links) in einem keltischen Streitwagen
  • Kultur

Heidengrabenzentrum eröffnet

Schauspieler proben ein Theaterstück.
  • Kunst und Kultur

Neuer Landespreis für Dialekt ausgelobt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 4. Juni 2024

Schmeck den Süden
  • Ernährung

Landgasthof Solhof ausgezeichnet

Im Wasser einer renaturierten Moorfläche spiegelt sich die Sonne. (Foto: © dpa)
  • Moorschutz

Naturpark-Moorstation auf dem Kaltenbronn

Junge Männer auf einer Schwimmplattform in einem Badesee in Plüderhausen
  • Gesundheit

Badeseen mit überdurchschnitt­licher Wasserqualität

Blick auf die Arena Stuttgart
  • Tourismus

Vorbereitungen zur Fußball-Europameisterschaft