Dieses Jahr wurden die Abituraufgaben erstmals per verschlüsseltem USB-Stick an die etwa 500 öffentlichen und privaten Schulen in Baden-Württemberg verschickt. Die Premiere hat reibungslos funktioniert.
Die Premiere ist geschafft – und das Wichtigste vorneweg: Es hat alles geklappt. Alle schriftlichen Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch lagen pünktlich ausgedruckt auf den Tischen der Schülerinnen und Schüler bereit. Erstmals wurden die Aufgaben in diesen Fächern, in denen Teile aus einem ländergemeinsamen Pool entnommen wurden, per verschlüsseltem USB-Stick an die etwa 500 öffentlichen und privaten Schulen in Baden-Württemberg verschickt, an denen das Abitur geschrieben wurde. Am Prüfungstag haben die Schulleitungen den Stick entschlüsselt, die Aufgaben ausgedruckt, kopiert und für die Prüfung vorbereitet. Die Unterlagen für die weiteren Prüfungsfächer wurden wie bislang auch den Schulen bereits gedruckt geliefert.
Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann dankt allen Gymnasien für ihr Engagement: „Ohne die tatkräftige Unterstützung und Bereitschaft der Schulleitungen, Lehrkräfte und Schulsekretariate, mit uns das neue Verfahren umzusetzen, hätte die Organisation des Abiturs sicherlich nicht so erfolgreich gemeistert werden können.“ Ihr und dem Ministerium sei bewusst, dass das neue Verfahren mehr Aufwand und mehr Verantwortung für die Schulen bedeute.
Neues Verfahren als Reaktion auf Schuleinbrüche in den vergangenen Jahren
„Auch den Kommunen bin ich sehr dankbar. Sie haben das Verfahren ebenfalls unterstützt und mitgetragen. Vielerorts wurden Rufbereitschaften eingerichtet für den Fall, dass ein Kopierer nicht funktionieren sollte“, sagt Susanne Eisenmann. Nicht zuletzt gelte der Dank auch den Mitarbeitern in der Schulverwaltung. Sie standen für Fragen der Schulen zur Verfügung und haben mit den Testläufen sowie der Handreichung maßgeblich zur guten Vorbereitung und zum Erfolg beigetragen.
Das neue Verfahren ist auch eine Reaktion auf die Einbrüche an Schulen in den Jahren 2017 und 2018. Vor diesem Hintergrund sind alle Länder ausdrücklich gehalten, die Lagerung der Aufgaben aus dem bundesweiten Aufgabenpool der Kultusministerkonferenz so kurz wie möglich zu halten, um das Sicherheitsrisiko zu minimieren. „Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wie wir diesen Anforderungen Rechnung tragen können. Die Entscheidung fiel letztlich auf die Lösung mit dem USB-Stick. Doch sicherlich ist dies nicht der letzte Schritt bei der Entwicklung neuer, elektronischer Distributionsverfahren“, sagt Susanne Eisenmann und ergänzt: „Wir werden nun gemeinsam mit den Schulen weiter abwägen, ob wir beim Stick bleiben oder andere Lösungen in Frage kommen. Hier wird das künftig zuständige IBBW das diesjährige Verfahren solide analysieren und Vorschläge unterbreiten.“
Bei Problemen wurden schnell Lösungen gefunden
Unter anderem werden die USB-Sticks nun untersucht. Etwa 500 waren in Baden-Württemberg im Einsatz. Insgesamt sind 4.500 Dateien in den Osterferien an die Schulen geliefert und dort an den Prüfungstagen heruntergeladen worden. Flächendeckend verlief das Procedere erfolgreich. Wenn, wie in Einzelfällen, Probleme auftraten, dann wurden schnell Lösungen gefunden. „Bei rund 4.500 Dateien ist es statistisch wahrscheinlich, dass sich eine mal nicht öffnen lässt. Wichtig war, dass wir zeitnah Lösungen finden konnten. Das hat funktioniert“, sagt die Kultusministerin, die von den Schulen positive Rückmeldungen bekommen hat: „Mir wurde mitgeteilt, dass sich die Schulen gut vorbereitet gefühlt haben und alles hatten, was sie brauchten.“
Die haben laut den Schulleitungen Sicherheit geschaffen. Auch die Handreichung und die Checklisten des Kultusministeriums hätten den Schulen geholfen, die Anspannung in der Regel auf dem für Abiturprüfungstage normalen Niveau zu halten.