Es waren einmal sieben Männer, die hatten sich aus verschiedenen Gauen Schwabens zusammengefunden, um heldenhaft das Ungeheuer vom Bodensee zu besiegen: Der Allgäuer, der Seehas von Überlingen, der Nestelschwab aus der Freiburger Gegend (oder vielleicht kam er auch ganz woanders her, das wusste er selbst nicht mehr), der Spiegelschwab aus Memmingen, der Knöpfleschwab aus dem Ries, der Blitzschwab aus Ulm und der Gelbfüßler aus Bopfingen.
In Augsburg wollten sie sich Waffen besorgen, aber anstatt dass jeder sein eigenes Schwert getragen hätte, ließen sie sich einen einzigen gewaltigen Spieß machen, der sieben Mannslängen maß. „Wie alle sieben für einen, so für alle sieben nur einen!”, das war ihr Motto. So gerüstet zogen sie denn, einer hinter dem anderen an ihrem Wiesbaum schleppend, auf einigen Umwegen zum Bodensee.
Da gab es natürlich manch Abenteuer zu bestehen. Unter anderem versperrte ihnen ein Bär den Weg. Gott sei Dank aber war das Tier schon tot. So war's ein Leichtes, ihm das Fell über die Ohren zu ziehen. Endlich kamen sie denn allesamt glücklich zum Bodensee. Und dort im Wald trafen sie das Untier – einen Hasen. Der machte Männchen, und als er der sieben schlotternden Männer ansichtig wurde, suchte er das Weite. so hatten sie doch das Seeungeheuer in die Flucht geschlagen. Damit sie aber triumphierend in Überlingen einziehen konnten, gaben sie der Einfachheit halber das Bärenfell als Siegestrophäe aus. So wurde ihre Tat berühmt, denn die Überlinger erbauten zum Dank eine Kapelle, darin der Spieß und die Bärenhaut ausgestellt waren. Das Kirchlein wurde von den Schweden zerstört, aber die Geschichte von den sieben lustigen Schwaben ist bis heute erhalten geblieben.