Staatssekretärin Ute Leidig hat das erfolgreiche Integrationsmanagement des Landes in der baden-württembergischen Landesvertretung in Brüssel vorgestellt. Die mehr als 1.200 Integrationsmanagerinnen und -manager haben seit 2017 weit über drei Millionen Beratungsgespräche geführt.
Das Integrationsmanagement in Baden-Württemberg ist ein großer Erfolg. Die Landesregierung investiert derzeit jährlich über 55 Millionen Euro in die Integration von Geflüchteten, hinzu kommen zeitlich begrenzt weitere 16 Millionen Euro pro Jahr für die Soforthilfe Ukraine. Über beide Programme werden so zurzeit mehr als 1.200 Integrationsmanagerinnen und -manager flächendeckend im Land beschäftigt. Grund genug, dieses Konzept auch einer breiteren europäischen Öffentlichkeit vorzustellen. Die Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, Dr. Ute Leidig, nutzte dafür am 14. Februar 2024 die Gelegenheit und präsentierte das Integrationsmanagement in der Brüsseler Landesvertretung vor zahlreichen Vertreterinnen aus Politik, Verwaltung und Medien.
Weit über drei Millionen Beratungsgespräche geführt
„1.200 Integrationsmanagerinnen und -manager haben seit dem Jahr 2017 3,25 Millionen Beratungsgespräche geführt. Das ist ein Erfolg, der sich wirklich sehen lassen kann. Dieses Angebot gibt es in fast keinem anderen Bundesland in dieser Form“, so Dr. Leidig am Mittwoch in Brüssel. „Auf Ebene der Europäischen Union (EU), auf Bundesebene und auch bei uns vor Ort wird viel über die Begrenzung von Migration gesprochen. Wie die Menschen, die bereits vor Ort in den Regionen sind, bestmöglich integriert werden können, darüber wird leider zu wenig gesprochen“, so die Staatssekretärin weiter.
Integration ist zwar keine originäre EU-Kompetenz, jedoch ist das Thema in Brüssel in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Dr. Leidig: „Die Aufgabe, Integration gelingend zu gestalten, betrifft alle europäischen Regionen und Kommunen. Uns war es wichtig, mit der Veranstaltung einen Raum für Austausch und gegenseitiges Lernen zu schaffen.“ Baden-Württemberg könne hier für die eine oder andere Region auch Vorbild sein. Dies sei auch möglich, weil Land, Kreise, Städte und Gemeinden in einer Verantwortungsgemeinschaft bei diesem Programm an einem Strang ziehen.
Land fördert weitere Projekte zur Integration und Teilhabe von Geflüchteten
Ziel des Integrationsmanagements ist es, Geflüchteten in der Anschlussunterbringung durch eine gezielte und am Einzelfall ausgerichtete Beratung eine frühzeitige und nachhaltige Orientierung und Teilhabe zu ermöglichen und den individuellen Integrationsprozess dadurch zu fördern. Die Geflüchteten sollen in die Lage versetzt werden, vorhandene Angebote der Integration sowie Strukturen der Regeldienste für ihre gesellschaftliche Teilhabe selbständig zu nutzen.
Aber auch über das Integrationsmanagement hinaus finanziert die baden-württembergische Landesregierung zahlreiche Einzelmaßnahmen, um beispielsweise Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Wege in den Arbeitsmarkt zu fördern. „Wir finanzieren Sprachförderung und wir kümmern uns um wichtige Fragen, wie den Zugang zum Gesundheitssystem oder den Zugang zu Vereinen. Außerdem fördern wir die Integration von zugewanderten Frauen und viele weitere Projekte. Integration findet an nahezu allen Schnittstellen in der Gesellschaft statt. Jede und jeder kann dazu beitragen, dass sie gelingt“, so Staatssekretärin Dr. Leidig abschließend.
Podiumsdiskussion zur Migration und Integration
Die Zahl der Asylbewerberinnen und Asylbewerber in der EU betrug 2023 über eine Million und wird laut Europäischer Asylagentur in diesem Jahr voraussichtlich weiter steigen. In Brüssel und in den Mitgliedstaaten ist angesichts dessen und vor dem Hintergrund multipler Krisen viel über die Begrenzung der Zuwanderung gesprochen worden. Doch wie gehen wir mit den Migrantinnen und Migranten um, die sich bereits in Europa und vor Ort in den Regionen aufhalten? Welche Modelle haben sich in anderen europäischen Regionen als erfolgreich erwiesen? Was kann die Europäische Union tun, damit Integrationsarbeit vor Ort erfolgreich gestaltet werden kann? Braucht es in der kommenden Förderperiode eine Anpassung des Europäischen Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF)? Zu diesen Fragen diskutierte Staatssekretärin Dr. Ute Leidig mit Vertreterinnen und Vertretern des EU-Parlaments, der Europäischen Kommission sowie Fachleuten aus der Migrations- und Integrationspolitik.