Energie

Land fördert intelligente Energienetze mit rund einer Million Euro

Bis Ende 2025 fördert das Umweltministerium zwei innovative Projekte zu „Smart Grids“, um die Anwendung intelligenter Netze weiter zu beschleunigen.

Lesezeit: 6 Minuten
  • Teilen
  •  
Eine Person steht an einer Systemstatusanzeige eines Solarstrom-Speicher-Parks.
Symbolbild

Im Rahmen der Digitalisierungsmaßnahme „Intelligente Energiesysteme“ fördert das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft bis Ende 2025 zwei innovative Projekte im Bereich intelligente Netze, sogenannte „Smart Grids“. Dabei sollen digitale Werkzeuge entwickelt werden, um die Smart Grids-Anwendungen in der Praxis weiter voran zu treiben.

Smart Grids als Schlüssel für ein intelligentes Energiesystem

„Für eine erfolgreiche Energiewende brauchen wir ein intelligentes Energiesystem, in dem Angebot und Nachfrage gezielt und in Echtzeit aufeinander abgestimmt werden können. Smart Grids spielen dabei eine ganz zentrale Rolle. Damit lassen sich Flexibilitäten im System besser nutzen, beispielsweise indem Elektroautos (E-Autos) vor allem dann geladen werden, wenn besonders viel erneuerbarer Strom zur Verfügung steht“, erläutert Energieministerin Thekla Walker. „Um innovative Lösungen für diese dringend benötigten intelligenten Netze zu entwickeln und zu erproben, stellen wir gerne insgesamt rund eine Million Euro bis Ende 2025 zur Verfügung.“

Digitalisierung der Energiewende

Das Energieministerium fördert jeweils ein Projekt des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswissenschaft und Organisation (Fraunhofer IAO) und ein Projekt des Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart. Dabei sollen unter anderem intelligente IT-Lösungen entwickelt werden, um den Betrieb und die Steuerung von dezentralen Energieanlagen in Liegenschaften, zum Beispiel E-Ladesäulen, Photovoltaik-Anlagen oder Batteriespeicher, zu optimieren. Diese flexiblen Erzeuger und Verbraucher können so unter Berücksichtigung von Markt- und Netzzustandsdaten gesteuert und systemdienlich gemacht werden. Das bedeutet, dass die Anlagen so gesteuert werden können, dass sie in Zeiten mit hoher Nachfrage Strom ins Netz einspeisen, während sie in Zeiten mit wenig Nachfrage und viel Angebot Strom verbrauchen und entsprechend aus dem Netz ziehen. 

Darüber hinaus sollen weitere digitale energiewirtschaftliche Dienste und aufbereitete Daten einschließlich der zugehörigen Schnittstellen und unter Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erarbeitet werden. Diese stellen wichtige Grundlagen für zukünftige Smart Grids-Anwendungen dar und sollen zukünftig auch anderen Nutzern zur Verfügung gestellt werden.

„Mit der Förderung ermöglichen wir die Entwicklung neuer digitaler Werkzeuge, die bei der konkreten Umsetzung von Smart Grids genutzt werden können. Die Projekte leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung der Energiewende und der Umsetzung intelligenter Netze in die Praxis. Damit machen wir unser Energiesystem insgesamt stabiler und sparen gleichzeitig Kosten“, so Walker. „Ich freue mich auf die Projektergebnisse, die bereits Ende des Jahres vorliegen werden.“

Zahlen, Daten, Fakten

  • Um Baden-Württemberg zu einem Vorreiter bei der Entwicklung von Smart Grids zu machen, fördert das Energieministerium seit 2014 die Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e. V. Im Fokus der Plattform steht die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch im Bereich intelligenter Netze.

  • Im Jahr 2022 wurde mit Beteiligung von über 140 Interessensvertreterinnen und
    -vertretern ein aktualisiertes Strategiepapier für die flächendeckende Umsetzung von Smart Grids erstellt. Die Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0 zeigt die Ziele und Maßnahmen für die intelligente Gestaltung der Energienetze in Baden-Württemberg bis 2030 auf. 

  • Aktuell führt die Smart Grids-Plattform ein erstes Monitoring zur bisherigen Umsetzung der Smart Grids-Roadmap 2.0 durch. Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung findet sich unter Monitoring der Smart Grids-Roadmap 2.0 Baden-Württemberg.

  • Im Dezember 2024 fand bereits zum 13. Mal der Smart Grids-Kongress Baden-Württemberg statt. Der thematische Schwerpunkt lag auf dem Rollout intelligenter Mess- und Steuerungstechnik (Smart Meter Rollout) als zentrale Grundvoraussetzung für intelligente Netze und die geplante Weiterentwicklung des regulatorischen Rahmens dafür. Der Smart Grids-Kongress wird jährlich durch das Umweltministerium Baden-Württemberg organisiert und stellt eine hochrangige Austauschplattform der Branche dar.

Weitere Meldungen

Zwei Schwestern auf einem Spielplatz.
Städtebau

Nichtinvestive Städtebauförderung 2025 startet

Streusalz fällt auf dem Gelände einer Autobahnmeisterei von der Schaufel eines Radladers (Bild: © dpa)
Winterdienst

Neues Salzlager in Radolfzell

Roboterarm in einer Fabrik
Innovation

Positionspapier „Intelligente Robotik der Zukunft“ veröffentlicht

Ein Netzwerk-Kabelstecker leuchtet in der Netzwerkzentrale einer Firma zu Kontrollzwecken rot. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)
Digitalisierung

Entwicklung einer Datenstrategie für Baden-Württemberg

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
Straßenbau

Land investiert 425 Millionen Euro in Straßenerhalt

Luftbild von der zweiten Rheinbrücke bei Karlsruhe
Rheinbrücke

Studie zur Stärkung des Nahverkehrs über den Rhein

Ein Windrad dreht sich bei Herbolzheim vor einem Strommast. (Bild: Patrick Seeger/dpa)
Energie

14. Energiepolitisches Gespräch zur Umsetzung der Energiewende

Blautopf in Blaubeuren
Tourismusinfrastruktur

Land fördert 36 kommunale Tourismusprojekte

In Westen gekleidete Polizisten stehen in Reutlingen. (Bild: picture alliance/Silas Stein/dpa)
Polizei

Weiterhin gutes Sicherheitsniveau in angespannten Zeiten

Das Freiburger Münster, mit LED-Strahlern angeleuchtet.
Denkmalpflege

Rund 6,6 Millionen Euro für 56 Kulturdenkmale

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Klima

Starkregen und Hochwasser prägten das Jahr 2024

Ein Brennstoffzellen-Hybridbus der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) steht in Stuttgart an einer Bushaltestelle.
Fachkräfte

Gemeinsam für gute Mitarbeitende im ÖPNV

Staatssekretärin Elke Zimmer am Rednerpult während des Kick-offs von „Zukunft in Fahrt“
Nahverkehr

Projekt zur Personalgewinnung rund um Bus und Bahn

Bauarbeiter erneuern den Fahrbahnbelag auf einer Straße (Bild: © dpa).
Verkehr

B 10 Gingen–Geislingen: Bund hat Gesehenvermerk erteilt

Symbolbild: Ein Auto steht neben einem Baustellenschild am Neckartor. (Bild: Sebastian Gollnow / dpa)
Straßenbau

Rekordsummen zur Sanierung des Straßennetzes in 2024