Schule

Zahlen zu Kompass 4, zur Grundschulempfehlung und zum Unterrichtsausfall

Das Land stellt die Auswertungen zu Kompass 4, der gesamtpädagogischen Empfehlung für Viertklässler sowie die Ergebnisse der jüngsten Vollerhebung zur Unterrichtsversorgung vor.

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Eine Lehrerin in der Grundschule mit Schülerinnen und Schülern.
Symbolbild

Grundschulempfehlungen der Lehrkräfte

Übersicht der Empfehlungen der Klassenkonferenz für den weiteren Bildungsweg:

  • Niveau G: 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler
  • Niveau M: 24 Prozent der Schülerinnen und Schüler
  • Niveau E: 51 Prozent der Schülerinnen und Schüler

Die Zahlen entspringen einer gesonderten stichprobenartigen Erhebung, die wir aufgrund der diesjährigen Diskussionen umgesetzt haben, um einen ersten schnellen Eindruck zu gewinnen. Will heißen, dass Abweichungen von der abschließenden Statistik des Statistischen Landesamtes möglich sind. Die Tendenz zeigt, dass die Werte im Vergleich mit den Vorjahren in etwa stabil sind.

Kultusministerin Theresa Schopper sagte dazu: „Das stärkste Pferd im Stall der Grundschulempfehlung ist die Rückmeldung der Lehrkräfte. Sie können die Kinder im schulischen Kontext am besten einschätzen. Deren Gymnasialempfehlungen liegen wie in den vergangenen Jahren auch diesmal um die 50 Prozent.“

Weitere Zahlen zu den Grundschulempfehlungen der vergangenen Jahre finden Sie unter anderem beim Statistischen Landesamt.

Kompass 4

Ergebnisse der Schülerleistungen auf Klassenebene:

  • Ergebnis Mathematik
    • Niveau G: 87 Prozent der Schülerinnen und Schüler
    • Niveau M: 7 Prozent der Schülerinnen und Schüler
    • Niveau E: 6 Prozent der Schülerinnen und Schüler
  • Ergebnis Deutsch
    • Niveau G: 55 Prozent der Schülerinnen und Schüler
    • Niveau M: 18 Prozent der Schülerinnen und Schüler
    • Niveau E: 27 Prozent der Schülerinnen und Schüler

(Erfassungsgrad: circa 80 Prozent der Klassen und 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler; valide Datenbasis; keine Veränderung zur Stichprobe vom Dezember 2024)

Kompass 4 wird weiterentwickelt

Die Vollauswertung hat keine Veränderung zur am 12. Dezember 2024 veröffentlichten repräsentativen Stichprobe ergeben. Deshalb sind wir auch weiterhin nicht zufrieden. Wir werden die Ergebnisse nun, anhand der vollständigen Rückmeldungen, analysieren und Kompass 4 entsprechend weiterentwickeln. Hier fließen auch die Rückmeldungen der Lehrkräfte zu den Tests mit ein (Sie hielten Anforderungsniveau, Testzeit und Verständlichkeit der Aufgaben in Deutsch für angemessen. In Mathematik haben sie das Anforderungsniveau im Schnitt als zu hoch, die Testzeit als zu kurz und die Verständlichkeit der Aufgaben als nur teilweise gegeben erachtet).

Gleichzeitig wird das Kultusministerium ein besonderes Augenmerk auf den Mathematikunterricht legen. Hierzu ist unter anderem ein Austausch mit Schulen vorgesehen, die besonders gut bei Kompass 4 abgeschnitten haben (Benchmarking).

Kultusministerin Theresa Schopper betonte: „Wir werden die nächsten Monate viel Zeit in die Analyse der Kompass 4-Ergebnisse investieren, um ein für Schulen, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern geeignetes Instrument zur Verfügung zu stellen. Maßgeblich wird es dabei um Aufgabenumfang, Punkte- und Bewertungsmaßstäbe sowie um sprachliche Verbesserungen gehen. Wir werden uns künftig aber auch stark mit dem Mathematikunterricht selbst auseinandersetzen.“

Weitere Informationen zu Kompass 4 finden Sie in unseren FAQ zur Bildungsreform sowie beim Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg.

Ergebnisse der Vollerhebung zur Unterrichtsversorgung

KW 48/2024 (25. bis 30. November 2024)

Schulart Betroffene Planstunden in Prozent
  Unterrichtsausfall Abwesenheiten Vertretungen
Grundschule1 1,7 9,3 7,6
Werkreal-/Hauptschule 4,3 11,6 7,3
Realschule 5,7 12,6 6,9
Gemeinschaftsschule 4,4 13,0 8,6
Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum
mit Förderschwerpunkt Lernen2
3,1 12.0 8,9
Allgemein bildendes Gymnasium 5,4 11,1 5,7
Schule besonderer Art 5,5 15,2 9,6
Berufliche Schule 5,9 11,4 5,5
Alle Schularten 4,3 11,1 6,8

1 Situation aufgrund der Stundenpläne der Schulen für Pflichtunterricht in der Stichwoche
2 Einschließlich Angaben zu Angebotseinheiten infolge monetarisierter Lehrerwochenstunden an Ganztagsschulen nach Paragraf 4a SchG.

Abweichungen bei Abwesenheiten und Vertretungen im Vergleich zum Unterrichtsausfall sind rundungsbedingt.

Ergebnisse liegen im Durchschnitt der letzten Jahre

Insgesamt sind in der Erhebungswoche 4,3 Prozent der Planstunden des Pflichtbereichs ausgefallen.

Im Vergleich zur vorhergehenden Vollerhebung im November 2019 ist der Wert an allen Schularten gestiegen. Mit insgesamt 3,3 Prozent wurde damals allerdings ein historisch niedriger Wert gemeldet. In den anderen Vollerhebungen seit 2018 lagen die Werte zwischen 3,6 Prozent und 4,5 Prozent. Die aktuellen Ergebnisse liegen hier also im Schnitt.

Der häufigste Grund für die Abwesenheit von Lehrkräften war Krankheit mit einem Anteil von 67,6 Prozent (November 2019: 60,1 Prozent). Es sind etwa 39 Prozent mehr Stunden als im November 2019 wegen Krankheit entfallen, parallel war die Zahl der gemeldeten Pflichtstunden laut Stundenplan um circa 4 Prozent höher. Weitere Abwesenheitsgründe waren Lehrerfortbildung (11,4 Prozent), außerunterrichtliche Veranstaltungen (6,5 Prozent ), sonstige dienstliche Aufgaben (4,6 Prozent), sonstige Gründe (4,6 Prozent), Mutterschutz/Elternzeit (4,1 Prozent) sowie Prüfungen (1,2 Prozent).

Angesichts der Abwesenheiten von Lehrkräften wären 11,1 Prozent des Pflichtunterrichts ausgefallen. Durch den Einsatz von Vertretungslehrkräften wurde dieser Wert auf 4,3 Prozent gesenkt. Das heißt, dass die Schulen 6,8 Prozent aller Planstunden vertreten konnten (November 2019: 6,0 Prozent).

Krankenstand steigt auch in Gesamtbevölkerung

Der höhere Unterrichtsausfall im Vergleich zu 2019 geht darauf zurück, dass die Abwesenheiten deutlich zugenommen haben. Gleichzeitig konnten aber – trotz der insgesamt im Vergleich angespannteren Unterrichtsversorgung – mehr Stunden vertreten werden. Auch wenn die Vertretungen nicht im selben Ausmaß zugenommen haben wie die Abwesenheiten.

Der auffallend höhere krankheitsbedingte Ausfall korrespondiert mit Meldungen der Krankenkassen zu einem generell höheren Krankenstand in der Gesellschaft. So ist die Krankheitsquote bei den Lehrkräften wie auch laut Meldungen der Gesetzlichen Krankenversicherung zwischen 2019 und 2024 in vergleichbarer Höhe (um mehr als 30 Prozent) angestiegen. In der Gesamtbevölkerung hat zudem der Krankenstand 2024 laut Statistik der Allgemeinen Ortskrankenkassen insgesamt einen Höchststand erreicht. Dies ist also kein Phänomen der Lehrkräfte.

Kultusministerin Theresa Schopper sagte dazu: „Unsere Lehrerinnen und Lehrer sowie unsere Schulleitungen meistern große Herausforderungen im Sinne unserer Kinder und Jugendlichen. Dass sie es geschafft haben, trotz der angespannten Unterrichtsversorgung und trotz der Zunahme des Krankenstandes mehr Unterricht zu vertreten als 2019, zeigt das große Engagement unserer Lehrkräfte und die organisatorische Leistung unserer Schulleitungen. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass unsere Krankheitsreserve trotz der Aufstockung auf fast 2.000 Deputate angesichts der Entwicklungen an ihre Grenzen gerät.“

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