Die ehemalige Zollernalb-Kaserne in Meßstetten wird als spezielles Ankunftszentrum für die Unterbringung von Menschen aus der Ukraine zur Unterstützung in der aktuellen Ausnahmesituation bis auf Weiteres betrieben.
Vor dem Hintergrund der zu erwartenden vielen Millionen Menschen, die vor dem brutalen Krieg Putins flüchten, trifft das Land Baden-Württemberg weitere Maßnahmen zur Aufnahme von Flüchtenden. Für die Unterbringung von Menschen aus der Ukraine wird zur Unterstützung in der aktuellen Ausnahmesituation die ehemalige Zollernalb-Kaserne in Meßstetten als spezielles Ankunftszentrum in enger Zusammenarbeit des Zollernalbkreises und des Landes bis auf Weiteres betrieben. Darauf weisen in einer gemeinsamen Erklärung die Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges, Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft und der Landrat des Zollernalbkreises, Günther-Martin Pauli, hin. Darauf haben sich die Ministerin, der Bürgermeister und der Landrat in Gesprächen der vergangenen Tage verständigt.
Nachdem vor einigen Wochen der Bedarf für eine Unterbringung von Flüchtenden in Meßstetten nicht vorhanden war, hat der Angriffskrieg in der Ukraine kurzfristig eine völlig neue Lage geschaffen. Vor deren Hintergrund haben die Stadt Meßstetten, der Zweckverband Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb (IIGP) und der Zollernalbkreis dem Land eine beschränkte, vorübergehende und schnelle Inbetriebnahme der ehemaligen Kaserne angeboten. Aus Sicht aller Beteiligten wird dadurch die Entwicklung einer anderweitigen wirtschaftlichen Nutzung des Geländes nicht eingeschränkt.
Baden-Württembergs Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges sagte: „Putins brutaler Angriff hat die größte Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Millionen Menschen, vor allem Frauen und Kinder, sind auf der Flucht. Die Pläne der Stadt Meßstetten und des Landkreises für eine wirtschaftliche Nutzung des Geländes der ehemaligen Zollernalbkaserne sind bekannt. Umso mehr weiß ich es zu schätzen, dass die Stadt, der Zweckverband und der Landkreis in dieser humanitären Notlage eine Aufnahme von Flüchtenden auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne angeboten haben. Das ist ein großartiges Zeichen von Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft. Für das Land bedanke ich mich von Herzen für diese Aufnahmebereitschaft und Solidarität.“
Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft erklärte wörtlich: „Auf uns konnte man sich immer verlassen und die Bevölkerung unserer Stadt hat immer in größter Not geholfen. Auch in den Jahren 2014 bis 2017, in denen wir über 28.000 Menschen aus 25 Nationen vorübergehend bei uns beherbergt haben. Zwischenzeitlich wurden für diese Flüchtlinge aus dem Mittleren und Nahen Osten in allen Bundesländern ausreichend Unterkünfte geschaffen, sodass sich für sie eine neue Zukunft eröffnet. Für die Stadt Meßstetten ist es daher ein selbstverständliches Gebot der Menschlichkeit und Solidarität, den vor der russischen Armee fliehenden Menschen beizustehen und sie bei uns aufzunehmen. Sie befinden sich in einer existenziellen Notlage und benötigen dringend unsere Hilfe und Unterstützung.“
„In der aktuellen Ausnahmesituation und dynamischen Lage bedarf es schneller, unbürokratischer Lösungen. Wir halten in dieser Notlage zusammen. Unter Hochdruck laufen die Vorbereitungen auf dem ehemaligen Kasernengelände in Meßstetten. Dabei fließen unsere Erfahrungswerte mit ein. So schnell wie möglich sollen dort Menschen, die vor dem perfiden und menschenverachtenden Putin-Krieg fliehen mussten, untergebracht werden. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft im Zollernalbkreis sind grenzenlos“, erklärt Landrat Günther-Martin Pauli.
Quelle:
Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg/Stadt Meßstetten/Zweckverband Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb/Zollernalbkreis