Migration

Mehr Anfragen an Ombudsstelle für Flüchtlingserstaufnahme

Die Ombudsstelle für Flüchtlingserstaufnahme hat in ihrem achten Tätigkeitsbericht einen deutlichen Anstieg der Anfragen und Herausforderungen dokumentiert.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Das Bild zeigt die Ombudsperson im Gespräch mit Geflüchteten.
Die Ombudsperson für die Flüchtlingserstaufnahme im Gespräch mit Geflüchteten

Die Ombudsstelle für Flüchtlingserstaufnahme des Landes Baden-Württemberg hat ihren achten Tätigkeitsbericht für das Jahr 2023 (PDF) veröffentlicht. Der Bericht dokumentiert einen markanten Anstieg der Anfragen um über 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Ombudsstelle bearbeitete insgesamt 141 Anliegen, die ein breites Spektrum von Unterbringungsfragen über medizinische Versorgungsanliegen bis hin zu Anfragen zur Familienzusammenführung abdeckten.

„Die Zahl der Geflüchteten, die seit dem Jahr 2021 in Baden-Württemberg Zuflucht gesucht haben, ist enorm gestiegen – und damit auch die Herausforderungen bei der Unterbringung und Versorgung. In solchen Zeiten zeigt sich, wie wichtig eine starke Ombudsstelle als unabhängige Anlaufstelle ist, die unbürokratisch unterstützt und schnelle Lösungen im Sinne der Menschen vermittelt“, so Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration. „Mit großem Engagement entwickelt die Ombudsstelle in enger Zusammenarbeit mit Einrichtungen und Behörden tragfähige und menschliche Lösungen, die den individuellen Bedürfnissen gerecht werden.“

Migration wird ein fortwährender Bestandteil unserer Welt bleiben, solange es Krieg, Vertreibung und andere Krisen gibt. Baden-Württemberg setzt auf eine humanitäre Aufnahme, die den Schutzsuchenden in der sensiblen Phase der Erstaufnahme verlässliche Unterstützung bietet. Die Ombudsstelle spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem sie Geflüchteten Orientierung gibt und Anliegen konsequent aufgreift. Dies gelingt nur durch die Zusammenarbeit vieler engagierter Akteurinnen und Akteure“, sagte Klaus Danner, die Ombudsperson des Landes für die Flüchtlingserstaufnahme.

Mehr Anfragen, gestiegene Komplexität

Neben einem Anstieg der Gesamtzahl der Anfragen stellte die Ombudsstelle fest, dass die Anliegen zunehmend komplexer werden. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt auf die vermehrt auftretenden Anfragen zur medizinischen Versorgung von geflüchteten Familien und die oft herausfordernden Fälle bei der Familienzusammenführung zurückzuführen. Im Jahr 2023 entfielen über 68 Prozent aller registrierten Asylanträge in Baden-Württemberg auf die drei Hauptherkunftsländer Türkei, Syrien und Afghanistan.

Vor-Ort-Besuche und Zusammenarbeit mit den Regierungspräsidien

Zur Lösung komplexer Anliegen setzt die Ombudsstelle auf die enge Zusammenarbeit mit den vier Regierungspräsidien und kommunalen Behörden. In den Besuchen der Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes erhielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkte Einblicke und konnten individuelle Herausforderungen mit den Betroffenen vor Ort besprechen. Ministerin Gentges betont: „Die Ombudsstelle baut eine wertvolle Brücke zwischen den Menschen, die bei uns Schutz suchen, und denjenigen, die täglich für ihre Versorgung und Unterbringung sorgen. Sie stärkt den Austausch und hilft, Missverständnisse und Hürden zu überwinden.“

Auch 2024 Lösungsarbeit für die Zukunft

Angesichts der anhaltend hohen Zugangszahlen spielt die Ombudsstelle auch im Jahr 2024 eine zentrale Rolle, um auf die Bedürfnisse der Geflüchteten und der Mitarbeitenden in den Erstaufnahmeeinrichtungen einzugehen. „Die Arbeit der Ombudsstelle verdeutlicht, dass auch in herausfordernden Zeiten Verständnis und ein offener Dialog mit allen Beteiligten der Schlüssel für eine menschliche und effektive Migrationspolitik sind.“, so Gentges.

Ombudsstelle für Flüchtlingserstaufnahme

Die Ombudsstelle für Flüchtlingserstaufnahme wurde 2015 zuerst befristet eingerichtet und nach einer erfolgreichen Evaluation im Dezember 2021 beim Ministerium der Justiz und für Migration dauerhaft eingerichtet. Als Ombudsperson für Flüchtlingserstaufnahme in Baden-Württemberg ist seit 2017 Leitender Kriminaldirektor außer Dienst Klaus Danner tätig. Er dient als Ansprechpartner den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren der Flüchtlingserstaufnahme zur Verfügung. Die Ombudsstelle geht vor allem Fragen nach, die außerhalb der formellen Verwaltungsverfahren aufkommen und kommuniziert auf Verwaltungsseite bei Bedarf direkt mit den unmittelbar zuständigen Behörden. Sie koordiniert vermittelt zielgerichtete Kontakte. 

Ministerium der Justiz und für Migration: Ombudsperson für Flüchtlingserstaufnahme

Weitere Meldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. November 2024

Kabinettsausschuss "Entschlossen gegen Hass und Hetze"
Innere Sicherheit

Entschlossen gegen Gewalt an Schulen

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Frauen/Migration

Land fördert Frauen mit Zuwanderungsgeschichte

Ein Güterzug fährt über eine Bahnkreuzung (Quelle: dpa).
Schienenverkehr

Plattform für Sicherheit im Schienenverkehr gestartet

Einbürgerungsfeier des Landes Baden-Württemberg
Integration

Einbürgerungsfeier des Landes Baden-Württemberg

von links nach rechts: Präsidentin des Landesjustizprüfungsamtes Sintje Leßner, Noemi Jahli Anika-Avallone, Rektor Frank Haarer, Nicole Linder, Franziska Maria Martin, Kira Aileen Nußbaumer und Prorektor Rainer Hock, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Justiz

168 angehende Rechtspfleger schließen ihr Studium ab

Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges auf der Bühne
Migration

Drittes Heidelberger Symposium zur Migrationspolitik

Jahresempfang für die Bundeswehr und die befreundeten Streitkräfte
Bundeswehr

Streitkräfteempfang 2024 in Böblingen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. November 2024

Eine Gruppe von Frauen und Männern steht nebeneinander und lächelt in eine Fotokamera.
Jugendbeteiligung

Erste Landesjugendkonferenz in Baden-Württemberg

Polizeibeamter sichert Spuren nach einem Einbruch
Polizei

Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Prof. Barbara Traub, Vorstandsvorsitzende der IRG Württemberg, sowie Rami Suliman, Vorstandsvorsitzender der IRG Baden, unterzeichnen den Änderungsvertrag zum Staatsvertrag mit den Israelitischen Religionsgemeinschaften.
Staatsvertrag

Mehr Sicherheit für jüdisches Leben

Quartiersentwicklung

„Quartiersimpulse“ startet in eine neue Runde

Kunstwerk im Gemeindezentrum der Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg in Stuttgart.
Gedenken

Gedenken an die Reichspogromnacht

Übergabe der LEP-Bürgerempfehlungen
Landesentwicklung

Frühzeitige Beteiligung zum Landesentwicklungsplan abgeschlossen