Das Land fördert über 9.000 Vereine der Breitenkultur, die aufgrund der coronabedingten Einschränkungen hohe finanzielle Einbußen verzeichneten, mit zehn Millionen Euro. Zudem richtet das Land zwei neue Stellen am Freiburger Institut für Musikermedizin ein, um die Risiken von Gesang und Blasmusik verstärkt zu erforschen und die Vereine zu beraten.
Die Landes- und Regionalverbände der Breitenkultur erhalten in diesen Tagen rund zehn Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg. „Die Mittel sind als Soforthilfe für die vielen Musikvereine, Chöre, Kunstvereine, Amateurtanz- oder Amateurtheatervereine und Narrenzünfte gedacht, denen wegen der Einschränkungen durch das Corona-Virus Einnahmen weggebrochen sind“, erklärte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski. „Wir wollen mit dieser Unterstützung den Vereinen der Breitenkultur helfen. Die Vereine sind wegen der coronabedingten Einschränkungen des Veranstaltungsbetriebs und des Vereinslebens finanziell stark unter Druck geraten. Es ist auch ein Zeichen der Anerkennung für die großartige Arbeit, die die Vereine und ihre Ehrenamtlichen in Zeiten von Corona leisten.“
Die Auszahlung der Förderbeträge wird über die Landes- und Regionalverbände der Breitenkultur organisiert, damit sie schnell bei den Vereinen ankommen. Die Höhe der Mittel richtet sich nach der Größe des Vereins. Die Dachverbände haben in diesen Tagen die Zuwendungsbescheide zur weiteren Vergabe der Mittel an die einzelnen Vereine erhalten. Neun der zur Verfügung stehenden zehn Millionen Euro sind bereits bewilligt.
„Die Hilfe für die Vereine ist Teil unseres ‚Masterplans Kultur - Kunst trotz Abstand‘, mit dem wir die Kunst- und Kulturschaffenden im Land mit insgesamt 50 Millionen Euro unterstützen“, so die Staatssekretärin. Insgesamt stellt das Land Baden-Württemberg der Kultur mehr als 200 Millionen Euro Corona-Hilfen zur Verfügung. Dazu zählen vor allem die bundesweit beachteten schnellen Soforthilfen an notleidende Künstlerinnen und Künstler.
Verstärkte Erforschung der Risiken von Blasmusik und Gesang
Zusätzlich zur Vereinsförderung richtet das Ministerium zwei Projektstellen im Institut für Musikermedizin der Musikhochschule Freiburg ein, da der Beratungsbedarf enorm ist. „Das Institut für Musikermedizin der Musikhochschule Freiburg hat hohe wissenschaftliche Expertise in der Abschätzung von Risiken im Musikbereich und auch in der Beratung. Die Breitenkultur ist sehr stark von der Blasmusik und dem Gesang geprägt. Ausgerechnet diese beiden Kulturformen sind in besonderem Maße von Ansteckungsrisiken betroffen. Mit der personellen Verstärkung in Freiburg wollen wir dazu beitragen, dass diese Risiken genauer erforscht werden und dass die Vereine der Amateurmusik im Land – wie auch das Ministerium selbst – verlässliche Auskünfte erhalten, wie das Risiko bei Veranstaltungen und Proben minimiert werden kann“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski.
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Masterplan Kultur BW – Kunst trotz Abstand