Das Wirtschaftsministerium und das Innenministerium fördern gemeinsam zwei European Digital Innovation Hubs aus Baden-Württemberg. Sie sorgen dafür, dass sich die öffentliche Verwaltung europaweit noch besser vernetzt sowie weiterentwickelt und bergen große Potenziale für den Innovationsstandort Baden-Württemberg.
Die Europäische Union etabliert in den kommenden Jahren Innovationszentren zur Digitalisierung, die regional aufgestellt und gleichzeitig europaweit vernetzt sind – sogenannte „European Digital Innovation Hubs“ (EDIHs). Die EDIHs unterstützen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bei der Digitalisierung. Bei der Ausschreibung zu den EDIHs hat die Europäische Kommission entschieden, dass zwei von bundesweit 17 Konsortien nach Baden-Württemberg kommen. Die beiden Konsortien sind der „EDIH Artificial Intelligence & CyberSecurity“ (EDIH AICS), mit dem Konsortialführer FZI Forschungszentrum Informatik aus Karlsruhe, sowie der „EDIH Südwest“, mit dem Konsortialführer Hahn-Schickard aus Villingen-Schwenningen.
Große Potenziale für den Innovationsstandort Baden-Württemberg
„Dass gleich zwei EDIH aus Baden-Württemberg im europaweiten Wettbewerb erfolgreich waren, bestätigt die Qualität der beiden Konsortien und spricht für Baden-Württemberg als Land der Innovationen und des Ideenreichtums. Die Zusammenarbeit im europäischen Netzwerk der European Digital Innovation Hubs birgt große Potenziale für den Innovationsstandort Baden-Württemberg“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.
Innen- und Digitalisierungsminister Thomas Strobl ergänzt: „Mit unserer Digitalisierungsstrategie digital.LÄND verfolgen wir das klare Ziel: Baden-Württemberg soll auch im 21. Jahrhundert die Innovationsregion Europas bleiben und die digitale Leitregion in Europa werden. Mit dem schönen Erfolg der beiden Konsortien knüpfen wir gezielt an unsere bisherigen Erfolge an.“
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg fördern gemeinsam den EDIH Artificial Intelligence & CyberSecurity mit 774.984 Euro bis Dezember 2025 und den EDIH Südwest mit 775.000 Euro bis September 2025.
Erweiterung des Digital Hub-Netzwerks Baden-Württemberg
Dazu betonte Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „Die Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen den Aktivitäten und Initiativen in Baden-Württemberg mit den im europäischen Netzwerk aufgestellten EDIHs birgt große Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten für Baden-Württemberg. Das Ziel, den Grundstein für ein europaweites Netzwerk zum Transfer von Digitalisierungsinnovationen und -kompetenzen zu legen, von dem insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen profitieren sollen, deckt sich mit den Zielen der landesweiten Digitalisierungsstrategie digital.LÄND und der Initiative Wirtschaft 4.0 zur Digitalisierung der Wirtschaft in Baden-Württemberg. Die beiden EDIHs erweitern unser Digital Hub-Netzwerk Baden-Württemberg und bilden eine wichtige thematische Ergänzung mit europaweiter Reichweite.“
Der stellvertretende Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl sagte: „Zu einer dynamischen, digitalen Wirtschaft gehört eine moderne Verwaltung, die auf Augenhöhe agiert. Deswegen bin ich sehr froh darüber, dass wir Kommunen und anderen öffentlichen Einrichtungen weitere Unterstützung bieten, um den technologischen Wandel erfolgreich zu meistern. Die Leistungen der EDIHs werden unser breites Angebotsportfolio, das wir mit der Digitalakademie@bw auf regionaler Ebene bereits geschaffen haben, um die wichtige europäische Dimension ergänzen.“
Zu den Angeboten der EDIHs gehören beispielsweise Beratungsgespräche, Workshops und Schulungen, Machbarkeitsstudien, der Zugang zu Laboren und Testumgebungen, Entwicklungsprojekte für Funktionsmuster sowie die Unterstützung bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten oder bei der Beobachtung von Märkten und Trends.
Themenspektrum der EDIHs in Baden-Württemberg
Der EDIH AICS unterstützt insbesondere in den Themenbereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Cybersicherheit für eine nachhaltige und digitale Transformation in den Anwendungsfeldern Produktion, Mobilität, Energie, Handel/Dienstleistungen und öffentliche Verwaltung.
Der EDIH Südwest deckt thematisch unter anderem Smarte Sensorsysteme mit Edge KI sowie das Thema Resilienz ab, insbesondere für die Bereiche der Automobilwirtschaft, Gesundheit, Produktion und öffentliche Verwaltung.
- FZI Forschungszentrum Informatik
- Karlsruher Institut für Technologie
- Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung
- Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg
- Hochschule Karlsruhe
- CyberForum e. V.
- DIZ | Digitales Innovationszentrum GmbH
- Technologieregion Karlsruhe GmbH
- Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald GmbH
- Steinbeis 2i GmbH
Darüber hinaus gibt es rund 200 assoziierte Partner.
- Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V.
- BadenCampus GmbH & Co. KG
- bwcon GmbH
- Hochschule Konstanz Technik Wirtschaft und Gestaltung, BZI4.0
- cyberLAGO e.V.
- Hochschule Furtwangen
- imsimity GmbH
- Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik
- MedicalMountains GmbH
- Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen
- Projektpartner Oberrhein – Gesellschaft für Projektentwicklung GmbH
- SICOS BW GmbH
- St. Georgener Technologiezentrum GmbH
Darüber hinaus gibt es elf weitere assoziierte Partner.
European Digital Innovation Hub-Netzwerk
Die Europäische Kommission fördert als Teil des „Digital Europe Programme“ ein europaweites Netzwerk an EDIH, die die strukturelle Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen, mit Schwerpunkt kleine und mittlere Unternehmen, in Wachstumsbereichen wie KI, High-Performance Computing und Cybersicherheit unterstützen sollen. Auch die Digitalisierung des öffentlichen Sektors soll durch die EDIHs vorangebracht werden. Jeder EDIH ist dabei nicht nur regionaler Ansprechpartner, sondern auch Zugangspunkt zum europäischen EDIH-Netzwerk. Über den EDIH vor Ort kann so auf die Ressourcen und Kompetenzen des gesamten europäischen Netzwerks zugegriffen werden. Die Angebote richten sich an Gründungsinteressierte und Start-ups aber auch an Investoren. In Deutschland gibt es 17 EDIHs, in Europa insgesamt 228 EDIHs, von denen 151 von der Europäischen Union (EU) gefördert werden.