Die Landesregierung baut den Informatikunterricht an allen weiterführenden Schulen aus. Der Ministerrat hat ein entsprechendes Konzept beschlossen. Grundkompetenzen in der Informatik seien Teil einer zeitgemäßen Allgemeinbildung, so Kultusministerin Susanne Eisenmann.
Die Landesregierung wird den Informatikunterricht an den weiterführenden Schulen weiter ausbauen. Ein entsprechendes Konzept des Kultusministeriums hat der Ministerrat beschlossen. „Grundkompetenzen in der Informatik sind heute Teil einer zeitgemäßen Allgemeinbildung. Sie ergänzen die klassischen Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen, ohne sie entbehrlich zu machen. Mit der stärkeren Verankerung des Informatikunterrichts in der Sekundarstufe reagieren wir im Unterrichtsangebot auf den digitalen Wandel unserer Gesellschaft“, sagt Kultusministerin Susanne Eisenmann.
Das Konzept sieht vor, den mit Beginn des Schuljahres 2017/18 in Klasse 7 der allgemein bildenden Gymnasien eingeführten Aufbaukurs Informatik ab dem kommenden Schuljahr auf alle weiterführenden Schularten auszudehnen. Aufbauend wird an den Haupt-/Werkrealschulen und Realschulen ab dem Schuljahr 2019/20 schrittweise ein neues Wahlfach Informatik eingeführt, das die Schülerinnen und Schüler in den Klassen 8 bis 10 freiwillig zusätzlich belegen können. An den allgemein bildenden Gymnasien wird ab dem kommenden Schuljahr als Vertiefungsmöglichkeit für die Klassenstufen 8 bis 10 ein neues Profilfach Informatik, Mathematik, Physik (IMP) angeboten. Im Schuljahr 2019/20 folgt die Einführung dieses Profilfachs auch an der Gemeinschaftsschule.
Stufenmodell der informationstechnischen Bildung
„Mit der Ausweitung des Informatikunterrichts schaffen wir ein umfassendes Angebot, das schlüssig aufeinander aufbaut und den Informatikunterricht altersgerecht ab Klasse 7 bis zum jeweiligen Abschluss führt“, so Ministerin Eisenmann. Als Grundlage diene der bereits an allen weiterführenden Schulen in Klasse 5 eingeführte verpflichtende Basiskurs Medienbildung. In der gymnasialen Oberstufe kann das Fach schon jetzt bis zum Abitur belegt werden. Damit besteht nach Umsetzung der Kabinettsvorlage ein durchgehendes Unterrichtsangebot an Informatik von Klasse 7 bis zum jeweiligen Abschlussziel.
Für die Umsetzung des Konzepts werden dauerhaft insgesamt knapp 300 zusätzliche Lehrerstellen benötigt. Derzeit kann das Fach Informatik für das Lehramt an Gymnasien und das Lehramt der Sekundarstufe I studiert werden. Zusätzlich hat die Landesregierung eine Fortbildungsoffensive auf den Weg gebracht, um dem durch den Ausbau entstehenden Lehrkräftebedarf gerecht zu werden. So wird für Lehrer, die das Profilfach IMP oder das Wahlfach Informatik (Klasse 8 bis 10) unterrichten, ein Kontaktstudiengang über ein Schuljahr hinweg angeboten. Für Lehrer, die den Aufbaukurs Informatik (Klasse 7) unterrichten, besteht bereits jetzt ein entsprechendes Fortbildungsangebot.
Mit dem Ausbau des Informatikunterrichts in der Sekundarstufe I wird die Bildungsplanreform 2016 um einen wichtigen Bestandteil ergänzt. Vorgesehen ist ein Umfang von zwölf Kontingentstunden für das Profilfach IMP an Gymnasien (acht Stunden für Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe). Für das Wahlfach Informatik sind insgesamt drei Kontingentstunden vorgesehen. Sowohl das Profilfach IMP als auch der Aufbaukurs Informatik werden dabei als versetzungsrelevante Fächer etabliert.
Alle weiterführenden Schulen
- Klassenstufe 5: Basiskurs Medienbildung.
- Klassenstufe 7: Aufbaukurs Informatik.
Haupt-/Werkrealschulen und Realschulen
- Klassenstufe 8 bis 10: Wahlfach Infromatik.
Gemeinschaftsschulen und Gymnasien
- Klassenstufe 8 bis 10: Profilfach Informatik, Mathematik, Physik (IMP) – an der Gemeinschaftsschule bis Klassenstufe 11.
- Gymnasiale Oberstufe: Informatik.