Das Land hat eine eigene Forschungsförderlinie für die Duale Hochschule Baden-Württemberg mit 1,5 Millionen Euro ausgeschrieben. Damit wird die jüngste und größte Hochschule des Landes bei der Weiterentwicklung ihrer kooperativen Forschung unterstützt.
Das Wissenschaftsministerium unterstützt die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) bei der Weiterentwicklung ihrer Forschungskompetenzen zusammen mit ihren Dualen Partnern durch die Ausschreibung eines eigenen Forschungsförderprogramms mit einem Volumen von 1,5 Millionen Euro.
Kooperativer Forschungsansatz
„Mit dem kooperativen Forschungsansatz hat die DHBW die Möglichkeit, gezielt spezielle Fragestellungen auf wissenschaftlicher Basis und mit direktem Anwendungsbezug gemeinsam mit ihren Dualen Partnern zu bearbeiten“, betonte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer am Freitag, 23. Oktober, in Stuttgart. „Diese Forschungsarbeiten können gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie bei Einrichtungen der Sozialen Arbeit oder der Gesundheit dazu beitragen, etwa gegen die Folgen der Pandemie anzugehen.“ Damit werde auch die Innovationsfähigkeit dieser Unternehmen und Einrichtungen gesteigert.
DHBW steht für flexible Reaktion auf Ausbildungsbedarfe
Die DHBW ist für ihre flexible Reaktion auf die speziellen Ausbildungsbedarfe der baden-württembergischen Unternehmen und Einrichtungen bekannt. Sie bildet über ihre neun über das Land verteilten Standorte passgenaue, hochqualifizierte Fachkräfte für die heimische Wirtschaft aus, indem sie flexibel ein explizit auf diese Bedarfe zugeschnittenes Studienangebot zur Verfügung stellt. Dabei integriert sie insbesondere neue Themen rasch in das Studium und damit in die Qualifikation der angehenden Absolventinnen und Absolventen ein.
Die Mittel aus der neuen Forschungsförderlinie sollen in Ergänzung zu den weiteren Förderprogrammen des Landes als Anschubfinanzierung dazu beitragen, das spezifische Forschungsprofil der DHBW weiter zu entwickeln, eine hochschulweite Forschungs- und Transferkultur zu etablieren und die durch Drittmittel geförderten Forschungsaktivitäten an der Hochschule weiter auszubauen. Darüber hinaus sind die nachhaltige Einbindung in die Forschungslandschaft sowie die Intensivierung der Vernetzung mit nationalen und internationalen Fach-Communities weitere Zielsetzungen dieses Programms.
„Ich bin überzeugt, dass die Stärkung der Forschungskompetenz der DHBW auch positive Auswirkungen in die Lehre hinein in der DHBW haben wird“, so Ministerin Theresia Bauer.
Weiterer Schritt zur Verstetigung der Aktivitäten
DHBW-Präsident Prof. Arnold van Zyl sagte: „Der DHBW ist es in den vergangenen Jahren gelungen, ihr Profil in Forschung, Innovation und Transfer deutlich zu schärfen und sowohl die Forschungsinfrastruktur als auch die standortübergreifende Vernetzung auszubauen. Die neue Förderlinie ist ein weiterer Schritt, um unsere Aktivitäten zu verstetigen und gemeinsam mit unseren Partnern wirtschaftliche und soziale Innovationen in Baden-Württemberg durch neues Wissen und neue Anwendungen voranzubringen.“
Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW)
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) ist die erste staatliche duale, das heißt praxisintegrierende Hochschule in Deutschland. Sie wurde am 1. März 2009 gegründet und führt das seit 45 Jahren erfolgreiche duale Modell der früheren Berufsakademie Baden-Württemberg fort. Bundesweit einzigartig ist die Organisationsstruktur der DHBW mit zentraler und dezentraler Ebene. An ihren neun Standorten und drei Campus bietet die DHBW in Kooperation mit rund 9.000 ausgewählten Unternehmen und sozialen Einrichtungen eine Vielzahl von national und international akkreditierten Bachelor-Studiengängen in den Bereichen Wirtschaft, Technik, Sozialwesen und Gesundheit an. Auch berufsintegrierende und berufsbegleitende Masterstudiengänge gehören zum Angebot der DHBW. Mit derzeit rund 34.000 Studierenden und über 160.000 Alumni ist die DHBW die größte Hochschule in Baden-Württemberg.
Das zentrale Merkmal der DHBW ist ihr duales Studienkonzept mit den wechselnden Theorie- und Praxisphasen sowie der engen Kooperation zwischen der Hochschule und ihren Dualen Partnern. Diese wählen die Studierenden selbst aus, schließen mit ihnen einen dreijährigen Vertrag und bieten ihnen über die gesamte Studiendauer hinweg eine monatliche, fortlaufende Vergütung. Durch den Wechsel zwischen Theorie- und Praxisphasen im dreimonatigen Rhythmus erwerben die Studierenden neben fachlichem und methodischem Wissen praktisches Erfahrungswissen sowie die im Berufsalltag erforderliche Handlungs- und Sozialkompetenz. Theorie- und Praxisinhalte sind dabei eng aufeinander abgestimmt und beziehen aktuelle Entwicklungen in Wirtschaft, Technik und Gesellschaft in die Lehrpläne mit ein. Die in den Praxisphasen erbrachten Leistungen sind integrativer Bestandteil des Studiums, weshalb sämtliche Studiengänge der DHBW als Intensivstudiengänge anerkannt und mit 210 ECTS-Punkten bewertet sind.