Gesundheit

Kommunen im Land erarbeiten Hitzeaktionspläne

Anlässlich des Tages des Gesundheitsamtes unter dem Motto „Klimawandel und Gesundheit“ hat das Landesgesundheitsamt die Ergebnisse einer landesweiten Umfrage zu kommunalen Hitzeschutzaktivitäten vorgestellt.

Lesezeit: 5 Minuten
  • Teilen
  •  
Junge Menschen fahren auf Fahrrädern an einem Wassersprenger vorbei.
Symbolbild

Der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung vor den Auswirkungen des Klimawandels, beispielsweise durch längere Hitzeperioden, ist eine wichtige Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Einige Kommunen im Land haben sich mit Maßnahmen zum Hitzeschutz inzwischen auf den Weg gemacht und sensibilisieren die Bevölkerung entsprechend. Eine landesweite Umfrage stellt dieses Engagement unter Beweis.

Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit

„Wir müssen den Klimawandel ernst nehmen und uns an die Auswirkungen anpassen. Unsere Gesundheitsämter haben hierbei die Gesundheit der Bevölkerung und auch die sozialen Aspekte der Anpassungsmaßnahmen im Blick“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha anlässlich des Tages des Gesundheitsamtes am 19. März 2025 in Stuttgart. Der Klimawandel ist laut Weltgesundheitsorganisation die größte Bedrohung für unsere Gesundheit. In der Klimaanpassungsstrategie des Landes Baden-Württemberg sind die Auswirkungen auf die Gesundheit sowie entsprechende Gegenmaßnahmen dargestellt. In Baden-Württemberg stellen vor allem längere, häufigere und intensivere Hitzewellen sowie die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke – ein potenzieller Überträger tropischer Infektionskrankheiten – gesundheitliche Herausforderungen dar.

Landesweite Umfrage zu kommunalen Hitzeschutzmaßnahmen

Das Landesgesundheitsamt im Gesundheitsministerium unterstützt als fachliche Leitstelle durch verschiedene Angebote die Gesundheitsämter bei ihren Aufgaben rund um das Thema Hitzeschutz. Außerdem gibt es im Land das Aktionsbündnis Klimawandel und Gesundheit, in dem Gesundheitsministerium, Deutscher Wetterdienst, Landesärztekammer, Landesapothekerkammer und Landespsychotherapeutenkammer eng zusammenarbeiten. So veranstaltet das Aktionsbündnis beispielsweise digitale Fachtage am Hitzeaktionstag, der in diesem Jahr auf den 4. Juni fällt. Auch die im Jahr 2024 gestartete Sensibilisierungskampagne zu Hitzeschutz wird nach und nach um zielgruppenspezifische Materialien erweitert. Eine landesweite Umfrage zum Entwicklungs- und Umsetzungsstand von Hitzeschutz-Maßnahmen in den Kommunen, an der sich etwa ein Drittel der 1.101 Gemeinden und 40 der 44 Stadt- und Landkreise beteiligt haben, hat außerdem folgenden sehr erfreulichen Zwischenstand ergeben:

  • Knapp die Hälfte der teilnehmenden Gemeinden und zwei Drittel der Kreise setzen Hitzeschutz-Maßnahmen um oder planen diese.
  • Insgesamt zwölf Kommunen, darunter die Landkreise Ludwigsburg und Enzkreis, haben bereits Hitzeaktionspläne erstellt.
  • Weitere zehn Kreise und 29 Gemeinden planen die Erstellung von Hitzeaktionsplänen.

Mit der Umfrage erhalten die Gesundheitsämter einen ersten Überblick über die Hitzeschutz-Aktivitäten in ihrem Kreis. Dabei werden auch Lücken und Hürden im gesundheitlichen Hitzeschutz deutlich, selbst in stark betroffenen Regionen des Landes. Die Ergebnisse der Umfrage dienen daher auch dazu, eine bedarfsorientierte Unterstützung der Gesundheitsämter beim gesundheitlichen Hitzeschutz zu ermöglichen. Der Bericht ist auf der Website des Landesgesundheitsamtes abrufbar.

Rahmenbedingungen zu Klimawandel und Gesundheit in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg hat bereits 2015 eine Klimaanpassungsstrategie (PDF) erarbeitet, die 2023 fortgeschrieben wurde. Das Gesundheitsministerium ist dabei für das Handlungsfeld Gesundheit zuständig und identifizierte die Themen gesundheitlicher Hitzeschutz und von Mücken übertragbare Infektionskrankheiten als besonders dringend. Aktuell wird vom Umweltministerium das Klimaschutz- und Klimaanpassungsgesetz Baden-Württemberg vor dem Hintergrund des bundesweiten Klimaanpassungsgesetzes (KAnG) überarbeitet. Das KAnG sieht unter anderem vor, dass Kommunen Klimaanpassungskonzepte erarbeiten sollen, die auch Maßnahmen zum Hitzeschutz beinhalten sollten. Die ehemalige Bund/Länder-Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels (GAK)“ empfiehlt die Erstellung kommunaler Hitzeaktionspläne (BMUV, 2017) (PDF). Ein kommunaler Hitzeaktionsplan ist ein wirksames Instrument, um auf hitzebedingte Gesundheitsrisiken zu reagieren und diese zu verringern.

Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration: Klimawandel und Gesundheit

Landesgesundheitsamt: Hitzeschutz-Umfrage BW

Landesgesundheitsamt: Gesundheit und Klimawandel

Weitere Meldungen

Ein Windrad dreht sich bei Herbolzheim vor einem Strommast. (Bild: Patrick Seeger/dpa)
Energie

14. Energiepolitisches Gespräch zur Umsetzung der Energiewende

Das Freiburger Münster, mit LED-Strahlern angeleuchtet.
Denkmalpflege

Rund 6,6 Millionen Euro für 56 Kulturdenkmale

Auswärtige Kabinettssitzung im Kloster Schussenried, Bibliothekssaal
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. März 2025

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (stehend) bei seiner Ansprache beim Besuch des KUNSTschalters Schemmerhofen.
Kunst und Kultur

Kretschmann besucht KUNSTschalter Schemmerhofen

Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Flur.
Krankenhäuser

Umfrage zur wirtschaftlichen Situation der Kliniken im Land

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Klima

Starkregen und Hochwasser prägten das Jahr 2024

Ein Brennstoffzellen-Hybridbus der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) steht in Stuttgart an einer Bushaltestelle.
Fachkräfte

Gemeinsam für gute Mitarbeitende im ÖPNV

Staatssekretärin Elke Zimmer am Rednerpult während des Kick-offs von „Zukunft in Fahrt“
Nahverkehr

Projekt zur Personalgewinnung rund um Bus und Bahn

Bauarbeiter erneuern den Fahrbahnbelag auf einer Straße (Bild: © dpa).
Verkehr

B 10 Gingen–Geislingen: Bund hat Gesehenvermerk erteilt

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet

Symbolbild: Ein Auto steht neben einem Baustellenschild am Neckartor. (Bild: Sebastian Gollnow / dpa)
Straßenbau

Rekordsummen zur Sanierung des Straßennetzes in 2024

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke ist eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Sanierung

Ersatzneubau der B-30-Brücke bei Hochdorf

Kampagne *UnserHolz -Titelbild
Forst

Kampagne „#UnserHolz“ startet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann spricht bei der Plenarsitzung im Deutschen Bundesrat.
Bundesrat

Baden-Württemberg stimmt Grundgesetzänderung zu

Eine ehrenamtliche Helferin gibt zwei syrischen Flüchtlingen Deutschunterricht. (Bild: © dpa)
Gesundheit

Land fördert Sprachmittler im Gesundheitswesen