Gesundheit

Klimawandel begünstigt Verbreitung der Asiatischen Tigermücke

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) sitzt auf einem Finger und sticht zu.

Umweltministerin Thekla Walker und Gesundheitsminister Manne Lucha warnen vor der zunehmenden Verbreitung der Asiatischen Tigermücke im Land. Sie ist nicht nur lästig, sondern auch eine Gefahr für Menschen. Das Übertragungsrisiko von exotischen Viren durch die Asiatische Tigermücke ist bei uns aktuell noch gering.

Der Klimawandel begünstigt durch mildere Winter und höhere Sommertemperaturen die Überwinterung und Vermehrung der aggressiven und tagaktiven Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus). „Je wärmer es wird, desto wohler fühlen sich invasive Tierarten wie die Asiatische Tigermücke bei uns. Damit einher geht auch eine Gesundheitsgefährdung der Menschen hierzulande“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am Mittwoch, 2. August 2023, in Stuttgart.

Umweltministerin Thekla Walker betonte: „Besonders in den wärmeren Regionen des Landes konnte sich so die Tigermücke in den vergangenen Jahren schon erfolgreich niederlassen. Mittlerweile findet man sie entlang des Oberrheingrabens, am Bodensee, am mittleren Neckar und in der Rhein-Neckar-Region.“

Die Umweltministerin und der Gesundheitsminister warnen deshalb: Die Asiatische Tigermücke ist nicht nur lästig, sondern auch eine Gefahr für Menschen. Lucha sagte: „Sie kann bei hohen Temperaturen tropische Krankheitserreger wie das Dengue- oder Chikungunya-Virus auch hier in Baden-Württemberg übertragen. Das geschieht aber nur im Falle, dass infizierte Reiserückkehrer von einer Tigermücke gestochen werden. Erst dann kann diese die Erreger aufnehmen und durch Stiche weitergeben. Das Übertragungsrisiko von exotischen Viren durch die Asiatische Tigermücke ist bei uns aktuell noch gering.“

Mückenlarven bekämpfen und Brutstätten entfernen

Umweltministern Walker betonte: „Mit Fortschreiten des Klimawandels werden solche Infektionen aber immer wahrscheinlicher. Kann sich die Tigermücke ungestört ausbreiten, steigt das Risiko für lokale Übertragungen.“ Um dies zu vermeiden, sei es wichtig, Mückenlarven zu bekämpfen und mögliche Brutstätten in den Sommermonaten zu entfernen. „Hier kann jeder mithelfen“, rief die Ministerin auf. „Die stark an den Menschen angepasste Tigermücke nutzt zur Eiablage nahezu jegliche Art von Wasseransammlungen. Kleine Wasseransammlungen zum Beispiel in Gießkannen auf dem Balkon, im Hof oder Garten sowie in Untersetzern von Blumentöpfen oder -kästen, herumliegendes Kinderspielzeug, aber auch Regentonnen sollten verschlossen, regelmäßig entleert oder beseitigt werden.“ Vogeltränken oder Hundenäpfe sollten einmal die Woche ausgeleert und neu aufgefüllt werden.

In Gebieten, in denen sich Populationen der Asiatischen Tigermücke angesiedelt haben, rät das Landesgesundheitsamt, dass Reiserückkehrende aus den Tropen und Subtropen sich im Sommer und Frühherbst auch nach ihrer Rückkehr nach Baden-Württemberg noch zwei Wochen lang schützen, also etwa langärmlige Kleidung tragen und Mückenschutz-Spray verwenden. So kann das Risiko der Verbreitung von Krankheitserregern durch infizierte Reiserückkehrende deutlich reduziert werden.

Im Vergleich zur einheimischen Stechmücke ist die Asiatische Tigermücke mit 0,5 bis 1 Zentimeter zierlich – sie ist kleiner als eine Ein-Cent-Münze. Der Name „Tigermücke“ ist außerdem etwas irreführend: Das Tier ist tiefschwarz mit weißer Musterung am ganzen Körper. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist der weiße Streifen auf Hinterkopf und Rücken und die fünf weißen Streifen an den Hinterbeinen, wobei das letzte Beinglied weiß ist.

Asiatische Tigermücke

Bis Mitte Juli 2023 wurden in 22 der 44 Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs Asiatische Tigermücken nachgewiesen. In 16 der Kreise befinden sich etablierte Populationen, teilweise an mehreren Standorten.

Seit dem Ende der Pandemie und der Wiederaufnahme von Fernreisen verzeichnet das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg wieder einen Anstieg an laborbestätigten Dengue-Fällen unter Reiserückkehrern. Vor der Pandemie im Jahr 2019 wurden in der Stechmückensaison (Mai bis September) insgesamt 97 laborbestätigte Dengue-Fälle übermittelt. Eine ähnlich hohe Anzahl an Dengue-Fällen wird für dieses Jahr erwartet. Viele der Dengue-Infektionen bleiben aber dennoch unerkannt, da wenige über ein Labor diagnostisch bestätigt werden.

TIGER-Plattform: Asiatische Tigermücke melden

Landesgesundheitsamt: Informationen zur Tigermücke

Weitere Meldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 5. November 2024

Preisstatuette Deutscher Nachhaltigkeitspreis
Nachhaltigkeit

Umweltakademie erhält Deutschen Nachhaltigkeitspreis

3R Baden-Württemberg Grafik
Tierschutz

Neue 3R-Zentren ausgewählt

Übergabe der Auszeichnung für ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber im Bevölkerungsschutz im Kur- und Kongresszentrum in Freudenstadt
Ehrenamt

Auszeichnung für ehrenamts­freundliche Arbeitgeber

Übergabe Bundesverdienstkreuzes
Bundesverdienstkreuz

Bundesverdienstkreuz für Dr. Harald Stallfort

ILLUSTRATION - Ein Mann tippt auf einer beleuchteten Tastatur eines Laptops. (Bild: © dpa)
Polizei

Einsatzmaßnahmen gegen Kinderpornografie

Arbeiter bauen Präzisions-Klimasysteme zusammen, die für die Lithographie-Abteilung in der Chip Produktion eingesetzt werden.
Arbeitsmarkt

Nur leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im Land

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Integration

Land fördert Modell­projekte der Sprachförderung

Studenten sitzen in einem Hörsaal.
Studium

Mehr Studienplätze in den Therapiewissenschaften

Photon
Innovation

Land entwickelt Regional­förderung strategisch weiter

Ehemalige Chapel auf dem Hospitalgelände in Heidelberg
Städtebau

Land fördert drei nichtinvestive Städtebauprojekte

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Gesundheit

Lösungen für Medizintechnikbranche

Ein Apotheker holt eine Medikamentenverpackung aus einer Schublade in einer Apotheke.
Gesundheitsversorgung

Import isotonischer Kochsalzlösung

Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Joachim Dittrich, Direktorin des Amtsgerichts Bad-Cannstatt Mechthild Weinland, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges, Stellvertretende Abteilungsleiterin des Jugendamtes Stuttgart Nadine Neudörfer und Polizeipräsident Markus Eisenbraun
Justiz

Haus des Jugendrechts feiert 25-jähriges Jubiläum

Ein Startläufer einer 4x100m-Staffel hält einen Staffelstab in der Hand.
Auszeichnung

„Partnerbetriebe des Spitzensports“ ausgezeichnet