Beim Treffen von Staatssekretär Andreas Baumann mit den Kreisbauernverbände Göppingen und Ostalb-Heidenheim ging es um die Herausforderungen im Zusammenspiel von Naturschutz einen und Landwirtschaft.
Auf Einladung der Kreisbauernverbände Göppingen und Ostalb-Heidenheim hat Umweltstaatssekretär Andre Baumann am 4. Juli die aktuellen Herausforderungen im Zusammenspiel von Naturschutz auf der einen und Landwirtschaft auf der anderen Seite skizziert. Anschließend stellte er sich der Diskussion mit den Landwirtinnen und Landwirten der Region.
„Es ist deutlich geworden, wie wichtig es ist, dass wir ins Gespräch kommen beziehungsweise im Gespräch bleiben“, sagte Baumann. „Es gibt unterschiedliche Interessen bei Naturschutz und Landwirtschaft, und nur miteinander kann es gelingen, die dadurch entstehenden Probleme möglichst einvernehmlich zu lösen.“
Insbesondere das Verhältnis von Weidetierhaltung und Artenschutz - konkret: dem Wolf - sowie die Finanzierung von Naturschutz und Landwirtschaft durch die Europäische Union seien drängende aktuelle Fragestellungen, so Baumann.
Gemeinsame Agrarpolitik der EU
„Die neue Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik GAP nach 2020 muss effizienter als bisher Ziele im Natur-, Klima- und Umweltschutz verfolgen. Es muss uns beispielsweise gelingen, Umweltleistungen landwirtschaftlicher Betriebe besser zu honorieren. Unser Ziel ist, das Fördersystem der GAP auch zu einem ökologischen Steuerungsinstrument auszubauen.“ Dieses Ziel richte sich nicht gegen die Bäuerinnen und Bauern, betonte der Staatssekretär: „Im Gegenteil! Ich bin überzeugt, dass wir das Potenzial der Landwirtschaft für den Erhalt der Artenvielfalt und die Pflege unserer Kulturlandschaften noch längst nicht ausgeschöpft haben. Und wir wollen diese Leistungen angemessen bezahlen.“
Wolf und Weidtierhaltung
Baumann griff auch die Nöte vieler Weidetierhalterinnen und -halter im Umgang mit dem Wolf auf. Er sei sich bewusst, dass die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland keine Jubelstürme in der Weidetierhaltung hervorriefe. „Aber wir können sie managen, und wir schaffen ein Nebeneinander von Wolf und Weidetieren. Indem wir im Umweltministerium die Voraussetzungen für einen wirksamen Herdenschutz schaffen und Sie, die Weidetierhalterinnen und -halter, diesen Herdenschutz mit unserer finanziellen Hilfe umsetzen“, so Baumann.
Derzeit werde die Landschaftspflegerichtlinie überarbeitet, erläuterte er, damit würden neue Fördermöglichkeiten geschaffen, die die Kosten guten Herdenschutzes abfedern oder sogar ganz übernehmen. „Zaunmaterial, Nachrüstung bestehender Zäune, Arbeitskosten, Unterhalt und Pflege für einen Herdenschutzhund – alles Maßnahmen, die wir fördern, um Angriffe von Wölfen auf Nutztiere möglichst zu verhindern.“
Je besser der Herdenschutz desto eher werde das Nebeneinander von Artenschutz und Weidetierhaltung gelingen, so Baumann.