Zum Welttag des Naturschutzes am 28. Juli ruft Thekla Walker zum Engagement der Bürger im Bereich Naturschutz auf. Bereits kleine Maßnahmen können zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beitragen.
In Baden-Württemberg gibt es rund 50 000 Pflanzen, Tiere und Pilze. Damit gehört das Land zu den biologisch vielfältigsten im gesamten Bundesgebiet. Zum Welttag des Naturschutzes drängt sich natürlich die Frage auf, wie viele Arten gibt es weltweit überhaupt?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Eine exakte Zahl lässt sich nur schwer beziffern. Die Wissenschaft geht von acht bis zehn Millionen Arten aus – wovon aktuell lediglich 1,9 Millionen beschrieben sind. In Deutschland sind rund 72.000 Tiere, Pflanzen und Pilze bekannt.
„Diesen besonderen Schatz müssen wir für uns und den nachkommenden Generationen unbedingt bewahren“, sagte Umweltministerin Thekla Walker vor dem Welttag des Naturschutzes in Stuttgart. „Deshalb gehört die Erhaltung und die Stärkung der Biologischen Vielfalt neben dem Klimawandel zu den Menschheitsaufgaben dieser Zeit, die wir überall auf dem Planeten beherzt und entschlossen angehen müssen.“
Großes Engagement im Land in Sachen Naturschutz
Dabei sei genauso wichtig, den Elefantenhandtuch-Baum im Tropischen Regenwald zu schützen wie den Schwarzen Apollo-Falter auf der Schwäbischen Alb. Der Welttag des Naturschutzes, der jährlich am 28. Juli begangen wird, soll an das durch den Menschen verursachte verletzliches Ökosystem Erde erinnern und alle animieren, sich für den Naturschutz zu engagieren.
In Baden-Württemberg, hob Umweltministerin Walker hervor, erlebe sie ein hohes Engagement bei Verbänden, Unternehmen und natürlich bei allen Bürgerinnen und Bürgern. „Ohne ihren leidenschaftlichen und selbstlosen Einsatz stünde es um die Artenvielfalt in unserem Land deutlich schlechter“, lobte Walker.
40 Prozent der Arten im Land sind stark gefährdet
Gleichwohl verlaufe auch der Artenschwund im Land dramatisch, etwa 40 Prozent der Arten unseres Landes wie die Smaragdeidechse, der Moorfrosch und das Auerhuhn seien nach den roten Listen stark gefährdet. Mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz und dem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt werde die Landesregierung aber ihrer Verantwortung gerecht, die Biodiversität im Land zu erhalten und zu stärken. „Vor allem das initiierte Sonderprogramm sucht bundesweit seinesgleichen“, betonte die Umweltministerin. Hier arbeiten Umwelt-, Landwirtschafts- und Verkehrsministerium eng zusammen, um wirksame Maßnahmen beim Biotopverbund oder beim Schutz besonders gefährdeter Arten umzusetzen.
„Wir sind da auf einem guten Weg, unseren Teil für den weltweiten Naturschutz beizutragen“, sagte Ministerin Walker. „Ich kann jede und jeden nur ermuntern: Engagieren Sie sich an Ihrem Wohnort, in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon. Es sind auch die kleinen Maßnahmen, die zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beitragen.“
Erhaltung des natürlichen Lebensraums
Der 28. Juli steht als Welttag des Naturschutzes (engl. World Nature Conservation Day – WNCD) ganz im Zeichen der aktiven Erhaltung unseres natürlichen Lebensraums und seiner Ressourcen. Der Weltnaturschutztag erkennt dabei an, dass eine gesunde Umwelt die Grundlage für eine stabile und produktive Gesellschaft ist, und um das Wohlergehen der heutigen und zukünftigen Generationen zu gewährleisten. Dementsprechend rufen die unbekannten Initiatoren auch dazu auf, diesen Anlass dazu zu nutzen, die natürlichen Ressourcen zu schützen, zu erhalten und nachhaltig zu verwalten.
Das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt gibt es in Baden-Württemberg seit 2018. Es ist Impulsgeber für Maßnahmen, die die Biodiversität im Offenland und in und um den Wald herum stärken und erhalten. In diesem Rahmen werden vielfältige Projekte der Ministerien für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie für Verkehr umgesetzt. Ein wissenschaftliches Fachgremium begleitet und berät die Umsetzung des Programms.