Ein vom Land gefördertes Studienprojekt der Universität Stuttgart untersucht die Wohnpräferenzen junger Erwachsener. Damit möchte das Land die Wohnentscheidungen junger Erwachsener besser verstehen und sie nachhaltig für die ländlichen Räume begeistern.
„Junge Menschen sind eine demographische Schlüsselgruppe. Um ihre Perspektiven und Präferenzen zu verstehen und sie für ländliche Räume zu begeistern, haben wir die Universität Stuttgart mit einer Erhebung über Wohnentscheidungsprozesse junger Erwachsener beauftragt“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk. Das Forschungsprojekt „Wo will ich leben? Wohnentscheidungsprozesse junger Erwachsener verstehen“ läuft von Februar 2023 bis Dezember 2024 unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Vogl am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart. Gefördert wird dieses Projekt vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.
„Wir haben bereits die im vergangenen Jahr erschienene Studie ‚Jugend im Ländlichen Raum Baden-Württembergs‘ (PDF) gefördert. Damals hatte die Jugendstiftung Baden-Württemberg 12- bis 18-Jährige zu ihrer Lebenswelt auf dem Land befragt und herausgefunden, dass sich rund 40 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler ihre Zukunft im Ländlichen Raum wünschen. Das Studienprojekt „Wo will ich leben?“ knüpft an diese Ergebnisse nahtlos an und widmet sich nun der Altersgruppe der jungen Erwachsenen“, so Minister Hauk.
„Die Lebensphase von 18 bis etwa 25 Jahre ist wie keine andere von Umbrüchen geprägt. Dazu gehören etwa der Auszug aus dem Elternhaus, Ausbildung, Jobsuche, Berufseintritt oder -wechsel und die sich wandelnden Präferenzen durch Partnerschaften. Wir beobachten, dass die Abwanderungsquote aus ländlichen Regionen in dieser Altersgruppe besonders hoch ist. Umso wichtiger ist es uns, genauer hinzusehen, was in dieser Zeit passiert, welche Faktoren die kurz- und mittelfristigen Wohnentscheidungen prägen und was die Vorstellung von einem guten Wohnumfeld ist“, erklärt Prof. Dr. Susanne Vogl.
Gruppendiskussionen und Expertenworkshops
Um die zugrundeliegenden Muster dieser Entscheidungen herauszuarbeiten, fußt das Forschungsprojekt auf einem explorativen und partizipativen Zugang mit Gruppendiskussionen und Expertenworkshops. „Dieses Forschungsprojekt wird sehr spannend, weil wir einerseits die Vielfalt der Lebenswirklichkeiten abbilden wollen, andererseits aber auch allgemeine Muster herausarbeiten. Um anstatt individueller Präferenzen und Lebensumstände solche Muster zu finden, die für die Gruppe der jungen Erwachsenen und deren Wohnentscheidungen insgesamt prägend sind, möchten wir diesen Personen eine Stimme geben und sie aktiv in die Forschung einbinden. Methodisch setzen wir hierbei auf verschiedene kreative und innovative Formate. Wir suchen auch noch junge Erwachsene, die sich in diesem Projekt engagieren möchten“, so Prof. Dr. Susanne Vogl.
„Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich die frühen Pläne der Schülerinnen und Schüler weiterentwickeln, wenn Ausbildung und Studium, Job und Partnerschaft als Faktoren hinzutreten. Dass wir in unseren ländlichen Räumen allen ein gutes Leben und gute Arbeitsplätze bieten können, davon bin ich überzeugt“, betonte Minister Hauk abschließend.
Das Forschungsprojekt „Wo will ich leben?“
Das Forschungsprojekt „Wo will ich leben? Wohnentscheidungsprozesse junger Erwachsener verstehen“ wird von Februar 2023 bis Dezember 2024 durch das Institut für Sozialwissenschaften an der Universität Stuttgart umgesetzt. Die Leitung liegt bei Frau Prof. Dr. Vogl. Gefördert wird das Vorhaben durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.
Das Projekt untersucht mit innovativen, explorativen Forschungsansätzen die Wohnpräferenzen junger Erwachsener in der hochmobilen Lebensphase von 18 bis circa 25 Jahren. Die Zielgruppe wird dabei partizipativ eingebunden.
Zur Durchführung von Gruppendiskussionen sucht das Forscherteam noch junge Erwachsene, die sich in Ausbildung, Studium, Jobsuche oder erster Beruf befinden.