Das Land hat die Bewerbungsphase für den Streuobstpreis 2023 gestartet. Bis zum 31. Oktober 2023 läuft die Bewerbungsfrist. Mit dem Streuobstpreis Baden-Württemberg zeichnet das Land Bürgerinnen und Bürger aus, die sich vorbildlich für den Erhalt der Streuobstwiesen engagieren.
„Unsere Streuobstwiesen zählen inzwischen zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland. Als Teil der einzigartigen Kulturlandschaft Baden-Württembergs ist die extensiv genutzte Streuobstwiese ein wertvolles Biotop für zahlreiche Pflanzen, Insekten, Vögel, Reptilien und Kleinsäuger. Angesichts des fortschreitenden Rückgangs der Streuobstbestände gewinnen, neben Pflege und Nutzung, auch die Aufwertung, Verjüngung und Neuanlage der Streuobstbestände an Bedeutung. In diesem Sinne wollen wir mit der Auslobung des Streuobstpreises 2023 insbesondere Streuobstbewirtschafter auszeichnen, die ihre Streuobstbestände aufwerten, neuanlegen und nachpflanzen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), Peter Hauk, am Montag, 26. Juni 2023, in Stuttgart, anlässlich der Auslobung des Streuobstpreises 2023.
Neben Einzelpersonen und Gruppen von Bürgerinnen und Bürgern sind auch Vereine, Verbände, Mostereien, Gemeinden, Unternehmen, Streuobstinitiativen, Schulen, Kindertagesstätten und sonstige Bildungseinrichtungen herzlich eingeladen, sich am fünften Streuobstpreis zu beteiligen. Neben den Projektbeschreibungen können auch Fotobeiträge eingereicht werden. Bewertet wird ein Vorher-Nachher-Vergleich des Streuobstbestandes im Wandel.
„Mit den schönsten Aufnahmen aus ihrer Streuobstwiese können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann auch zeigen, welche Ideen sie in ihren Beständen umgesetzt haben“, sagte Minister Hauk.
Streuobstwiesen und Biodiversität
In Baden-Württemberg stehen die größten zusammenhängenden Streuobstbestände Europas. Sie bilden den Lebensraum von rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten und ein wertvolles Gen-Reservoir für rund 3.000 Obstsorten, wodurch die Bedeutung von Streuobstwiesen für den Erhalt der Biodiversität maßgeblich ist.
„Ohne den Einsatz zahlreicher Grundstückseigentümer, die ihre Streuobstwiesen pflegen und naturverträglich bewirtschaften, ginge ein Stück Biodiversität aber auch ein Stück Heimat in unserem Land verloren“, erklärte der Minister. Daher sei es dem Land ein wichtiges Anliegen, die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter von Streuobstwiesen mit verschiedenen Maßnahmen zu unterstützen. Der Streuobstpreis Baden-Württemberg sei ein Teil davon.
Voraussetzungen für den Erhalt von Streuobstbeständen
Für den Erhalt der Streuobstbestände und ihrer Funktion als Habitat für zahlreiche Tiere und Pflanzen sind eine ausgewogene Altersstruktur und ein guter Pflegezustand der Bäume, die Nahrungsverfügbarkeit im Grünland und das Angebot von Nistmöglichkeiten entscheidend. Die Revitalisierung ungepflegter Bäume oder die Lebensverlängerung abgängiger Habitatbäume sind Beispiele dafür, wie die Aufwertung einer Streuobstwiese erfolgen kann. Durch die Nachpflanzung von Bäumen innerhalb eines Bestandes kann die Verbesserung der Altersstruktur oder die Erreichung eines Zielbestandes angestrebt werden.
„Ich freue mich auf viele spannende Bewerbungen und danke allen, die sich mit Herzblut für den Erhalt unserer Streuobstbestände und der Biodiversität in unserer Kulturlandschaft einsetzen“, betonte Minister Hauk.
Streuobstpreis Baden-Württemberg 2023
Der Streuobstpreis Baden-Württemberg 2023 steht unter dem Motto „Streuobstbestände im Wandel – aufwerten, neuanlegen und nachpflanzen“.
Bewerben können sich Einzelpersonen und Gruppen von Bürgerinnen und Bürgern, Vereine, Verbände, Mostereien, Gemeinden, Unternehmen, Streuobstinitiativen, Schulen, Kindertagesstätten und sonstige Bildungseinrichtungen bewerben.
Die Bewerbungsfrist endet am 31. Oktober 2023.
Vorher-Nachher-Vergleich des Streuobstbestandes
Bewertet wird ein Vorher-Nachher-Vergleich des Streuobstbestandes im Wandel. Dazu zählt die Beschreibung des Ausgangs- und Endzustandes des Bestandes, aber auch der durchgeführten und geplanten Maßnahmen, die hinsichtlich Aufwertung, Neuanlage und Nachpflanzung durchgeführt werden. Haben die Antragstellenden selbst an einer Weiterbildung zum Thema teilgenommen oder bilden andere Menschen in Bezug auf das diesjährige Motto fort, ist dies ebenfalls von Interesse. Neben der Bewerbung sollen gern auch Fotobeiträge des Streuobstbestands im Wandel eingereicht werden.
Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Jury aus Expertinnen und Experten aus Landwirtschaft und Naturschutz. Der Preis ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert und wird in der Regel an drei Projekte verliehen. Die Preisverleihung wird im Frühjahr 2024 stattfinden.
Interessierte können sich postalisch, per E-Mail oder online bewerben.