„Der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ist enorm erfolgreich. Genau das rückt unsere Weltmarktführer ins Fadenkreuz von Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität. Deswegen ist es so wichtig, dass unsere Unternehmen die Gefahren erkennen und selbst tätig werden. Mit dem Sicherheitspreis zeichnen wir Leuchtturmprojekte aus, die unseren erfolgreichen Wirtschaftsstandort schützen. Die Preisträger haben innovative Ideen für ein Plus an betrieblicher Sicherheit entwickelt“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl anlässlich der Verleihung des Sicherheitspreises 2024.
Schutz vor analogen und digitalen Attacken wichtiger denn je
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, betonte: „Alle Unternehmen können heute zum Ziel analoger und digitaler Attacken werden. Der Schutz davor ist daher für unsere Unternehmen wichtiger denn je. Gerade beim Thema Sicherheit gilt: Sparen Sie nicht an der falschen Stelle. Auch wenn Unternehmenssicherheit zuallererst in der Verantwortung jedes Unternehmens selbst liegt, bin ich froh, dass den Unternehmen im Land Akteure wie das Sicherheitsforum Baden-Württemberg unterstützend zur Seite stehen. Die von ihm verliehene Auszeichnung innovativer Sicherheitsprojekte trägt dazu bei, Themen der unternehmerischen Sicherheit in den Fokus zu rücken. Die ausgezeichneten Projekte reichen dabei von der Awareness-Kampagne bis hin zur neuen Phishing-Simulation für Unternehmen. Alle ausgezeichneten Projekte tragen auf innovative Art dazu bei, die Sicherheit im Land heute und in Zukunft zu stärken. Hierfür möchte ich den vier Preisträgern des Sicherheitspreises 2024 von Herzen gratulieren.“
Gewinner des Sicherheitspreises 2024 sind die vier Universitätskliniken Baden-Württemberg. Die Mercedes-AMG und die mindUp Web + Intelligence GmbH teilen sich Platz zwei. Das Start-up Whitemacs erhielt den erstmals verliehenen Sonderpreis. Ausgelobt und vergeben wird der Preis vom Sicherheitsforum Baden-Württemberg unter der Schirmherrschaft von Innenminister Thomas Strobl und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Die Verleihung des Sicherheitspreises für herausragende Projekte der betrieblichen Sicherheit war Teil des sechsten CyberSicherheitsForums.
Gewinner des Sicherheitspreises
In einer mit dem ersten Platz ausgezeichneten humorvollen Awareness-Kampagne warnen die Universitätskliniken ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Berufsgruppen vor Cyberangriffen auf Krankenhäuser. Denn diese sind längst bittere Realität: Zwischen den Jahren 2016 und 2021 wurden allein in Deutschland sechs Kliniken und Forschungseinrichtungen Opfer von Informationstechnik(IT)-Angriffen. Die verursachten Schäden waren erheblich, während der Auslöser oft unscheinbar war: ein einziger unachtsamer Nutzer. Ziel der Kampagne war es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit leicht verständlichen Inhalten für die Risiken krimineller Angriffe und den Umgang mit Informationstechnologie zu sensibilisieren, um so langfristig ein höheres Maß an Wachsamkeit, Verantwortungsbewusstsein und Verhaltensänderung zu bewirken. Die Kampagne rund um die 1970er Jahre Retro-Kunstfigur „Dr. Nope“ erreichte 80 Prozent der rund 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der zweite Preis ging an zwei Unternehmen. Die Mercedes-AMG GmbH wurde für ihre „IT-Governance Pipeline“ ausgezeichnet. Damit kommuniziert Mercedes-AMG strukturiert und transparent die erforderlichen Sicherheitsstandards bei IT-Projekten, Produkten und Vorhaben und verbessert so deren Cybersicherheit. Mit der entstandenen Lösung kann das IT-Governance-Team der Mercedes-AMG GmbH sicherstellen, dass alle IT-Projekte nach Durchlaufen der „Pipeline“ ein adäquates Sicherheitsniveau erreichen und den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
Zweiter Preisträger ist die mindUp Web + Intelligence GmbH. Diese identifiziert über ihr innovatives Projekt „INSPECTION“ Webseiten-Hacks. In einem ersten Schritt („Finden“) werden Webseiten mit akuten Sicherheitsproblemen identifiziert. Dies kann von außen erfolgen, da die Webseite des Unternehmens von Dritten böswillig manipuliert wurde. In einem zweiten Schritt („Behandeln“) werden die betroffenen Unternehmen informiert und in die Lage versetzt, die akuten Sicherheitslücken zu schließen und weitergehenden Missbrauch zu verhindern. Die Lösungsidee von INSPECTION, Angriffe von außen zu erkennen, stellt einen innovativen Ansatz dar und ermöglicht, eine Vielzahl von Sicherheitsvorfällen in unterschiedlichen Branchen zu erfassen und diese für Sensibilisierung der Unternehmen zu nutzen.
Erstmalige Verleihung eines Sonderpreises
In diesem Jahr verlieh das Sicherheitsforum Baden-Württemberg erstmalig auch einen Sonderpreis. Das Start-Up Whitemacs GmbH ist ein aufstrebendes Start-up im Bereich der Cybersicherheit und wurde für die umfassenden Phishing-Simulationen ausgezeichnet. Per E-Mail, Brief und Telefon werden reale Bedrohungsszenarien nachgestellt, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter praxisnah auf verschiedene Angriffsmethoden vorzubereiten. Ziel des Projekts ist es, das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken über alle Kommunikationskanäle hinweg zu erhöhen, aktuelle Bedrohungen aufzuzeigen und durch gezielte Schulungsmaßnahmen Risiken nachhaltig zu minimieren. Mit dieser Lösung wird das Sicherheitsbewusstsein von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Unternehmen ganzheitlich, praxisnah und integrativ gestärkt.
Pressemitteilung vom 11. Oktober 2024: Sechstes CyberSicherheitsForum
Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen, Mediathek: Bilder zum Herunterladen