Zur Stärkung der Basiskompetenzen Lesen und Schreiben stellt das Land den Schulen einen Grammatikrahmen zur Verfügung. Zusammen mit dem Rechtschreibrahmen stehen den Schulen nun zwei verlässliche Grundlagen für den Deutschunterricht zur Verfügung.
Wie wichtig die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen für den späteren Schulerfolg sind, darüber gibt es in der Wissenschaft einen klaren Konsens. Um die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler beim richtigen Schreiben und Lesen zu stärken, stellt das Kultusministerium den Schulen nun einen Grammatikrahmen zur Verfügung. Er wird in dieser Woche an die Schulen ausgeliefert und ergänzt den bereits etablierten Rechtschreibrahmen, den das Kultusministerium den Schulen im Jahr 2018 zur Verfügung gestellt hat. In diesem und im kommenden Schuljahr können sich die Lehrkräfte mit dem Grammatikrahmen vertraut machen, ab dem Schuljahr 2022/2023 soll der Grammatikrahmen dann verbindlich umgesetzt werden.
„Mit dem Rechtschreib- und dem Grammatikrahmen stehen den Lehrerinnen und Lehrern nun zwei wichtige sowie vor allem terminologisch und inhaltlich verlässliche Grundlagen für den Deutschunterricht zur Verfügung. Diese sollen Lehrkräfte dabei unterstützen, die Basiskompetenzen Lesen und Schreiben bei den Schülerinnen und Schülern nachhaltig zu stärken“, sagte Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. Um eine verlässliche und allgemein gültige Grundlage darzustellen, ist in den Grammatikrahmen eine Auflistung der grammatischen Begrifflichkeiten integriert. Diese steht in Übereinstimmung mit dem Verzeichnis grundlegender grammatischer Fachausdrücke des Leibniz-Instituts Mannheim. So kann in allen Klassen auf dieselbe Begrifflichkeit hingearbeitet werden.
Enge Verzahnung mit dem Rechtschreibrahmen
Der Grammatikrahmen soll künftig eine Grundlage für den Grammatikunterricht an der Schule darstellen. Er hilft dabei, sowohl mündlich als auch schriftlich grammatisch korrekte Ausdrucksweisen aufzubauen und fördert deren Verwendung. Außerdem unterstützt er dabei, sprachliche Ausdrücke hinsichtlich der Wirkung zu analysieren, was bei der Analyse und Interpretation von Texten hilft. Dadurch wird auch das sprachliche Ausdrucksvermögen erweitert. Insgesamt ergänzt der Grammatikrahmen den Rechtschreibrahmen, der die Lehrerinnen und Lehrer dabei unterstützt, die Schülerinnen und Schüler zu einem korrekten Schreiben anzuleiten.
Wie der Rechtschreibrahmen ist auch der Grammatikrahmen von einer Arbeitsgruppe von Lehrkräften verschiedener Schularten unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Jakob Ossner erarbeitet worden. Die Arbeitsgruppe hat den Grammatikrahmen dabei so angelegt, dass er die Verbindungen, die zum Rechtschreibrahmen bestehen, berücksichtigt und die beiden Hilfsmittel verzahnt. Er folgt ebenfalls dem Aufbau des Rechtschreibrahmens, was die Orientierung für Lehrerinnen und Lehrer erleichtert. Anders als der Rechtschreibrahmen beinhaltet der Grammatikrahmen für die Sekundarstufe allerdings verschiedene Niveaustufen, damit die Inhalte den Schülerinnen und Schülern passgenau vermittelt werden können.
Das Kultusministerium stellt allen öffentlichen und privaten allgemein bildenden Schulen sowie allen Deutschlehrkräften gedruckte Exemplare des Grammatikrahmens zur Verfügung. Diese werden Anfang Mai an die Schulen versendet. Darüber hinaus ist der Grammatikrahmen für alle Interessierten frei zugänglich.