Das Landeskriminalamt führt SARS-CoV-2-Tests für Polizeiangehörige nun selbst durch. Dies führt zu schnellen Testergebnissen und damit zu einer größeren Planungssicherheit bei der Polizei. Gleichzeitig werden das Landesgesundheitsamt und andere Untersuchungsstellen entlastet.
Die Corona-Pandemie stellt auch die Polizei Baden-Württemberg vor große Herausforderungen. Das Innenministerium hat mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) und dem Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei vor diesem Hintergrund ein Konzept für alle Beschäftigten der Polizei entwickelt. Dazu gehört: Ab dem 14. April 2020 weitet das Kriminaltechnischen Institut (KTI) des Landeskriminalamtes seine Labortätigkeit aus und wird SARS-CoV-2-Testverfahren durchführen und auswerten. Innenminister Thomas Strobl freut sich sehr: „Dass das KTI des LKA jetzt professionell und schnell auf Corona testen kann, ist ein großer autarker Schritt für unsere Polizei. Wieder einmal zeigt sich: Die Polizei löst jedes Problem.“
Das KTI ist seit dem Jahr 1989 in der DNA-Analyse tätig und verfügt auf diesem Gebiet über fundierte Expertise. Es hat in der forensischen DNA-Analytik Standards gesetzt und gehört auf diesem Gebiet zu den europäischen Spitzenlaboren. Dieses Know-how ist die Grundlage für die schnelle Einführung des Tests.
Planungssicherheit mit schnellen Testergebnissen
„In enger Zusammenarbeit mit dem Landesgesundheitsamt hat das KTI kurzfristig die Diagnostik von SARS-CoV-2 für Polizeiangehörige etablieren können. Hierzu hat das Landeskriminalamt sein KTI in kürzester Zeit entsprechend ausgestattet. Das Landesgesundheitsamt hat in einem Schnellverfahren die Einhaltung der QS-Standards geprüft. Die Probenentnahme führt der Polizeiärztliche Dienst durch. Im Endausbau sind täglich bis zu 500 Probenanalysen möglich“, teilte Innenminister Thomas Strobl mit. Dies führe zu schnellen Testergebnissen und damit zu einer größeren Planungssicherheit. „Geschwindigkeit ist beim Infektionsschutz Trumpf“, so der Innenminister Strobl. Und das Landesgesundheitsamt und andere Untersuchungsstellen in Baden-Württemberg würden entlastet.
Der Untersuchungsprozess beinhaltet eine ärztliche Befundbestätigung durch das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg. Ziel ist es, die Proben nach den Kriterien des Robert-Koch-Institutes schnellstmöglich zu entnehmen und unverzüglich ein Testergebnis zu erhalten. Nach der Etablierung des Verfahrens plant das Innenministerium die Laboruntersuchungen auf Angehörige von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben im Geschäftsbereich des Innenministeriums auszuweiten. „Testen, Testen, Testen ist ein Baustein zur Rückkehr in den Normalbetrieb“, so Innenminister Thomas Strobl.
„Die Hauptaufgabe der Polizei ist es, die öffentliche Sicherheit und den Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Dies schaffen wir nur mit gesunden Einsatzkräften. Die Möglichkeit von eigenständigen Testverfahren ist eine weitere Maßnahme, um die Handlungsfähigkeit der Polizei in Baden-Württemberg dauerhaft sicherzustellen. Ich danke herzlich allen Beteiligten für diese unglaublich schnelle Umsetzung“, erklärte Innenminister Thomas Strobl.
Das LKA ist mit seinen 1.345 Beschäftigten die zentrale Dienststelle für besondere Aufgaben bei der Kriminalitätsbekämpfung in Baden-Württemberg. Es trägt mit einem breiten Angebot verschiedenster Leistungen wesentlich zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger bei. Das LKA ermittelt etwa bei politisch motivierten Straftaten und in Fällen besonderer Bedeutung im Bereich der Organisierten Kriminalität, der Geldwäsche, des Rauschgifthandels, der organisierten Schleusungskriminalität, der Wirtschafts- und Waffenkriminalität. Ein weiterer Ermittlungsschwerpunkt liegt in der Bekämpfung der Cyberkriminalität. Im Bereich der Prävention ist das LKA mit landesweiten Vorbeugungsmaßnahmen aktiv. Das LKA sammelt und analysiert nicht nur zentral alle Nachrichten und Informationen für die Kriminalitätsbekämpfung, sondern unterstützt alle regionalen Polizeipräsidien mit zahlreichen Serviceleistungen, allen voran mit dem Kriminaltechnischen Institut (KTI).
Das Aufgabenspektrum des KTI vereint wissenschaftliche Tätigkeitsfelder mit kriminalistischer Erfahrung zu einer erfolgreichen Symbiose. Beweismittel und Asservate werden mit modernsten wissenschaftlichen Methoden untersucht, um vorhandene Spuren zu sichern und beweiskräftig auszuwerten. Das Spektrum umfasst unter anderem die Untersuchung von Betäubungsmitteln, Materialspuren, biologischen, molekulargenetischen und textilen Spuren sowie Urkunden, Werkzeug-, Schuh- und Formspuren. Die 267 spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KTI sind zentral zuständig für Biometrische Untersuchungen, 3D-Vermessungen von Tat- und Ereignisorten, Brandursachenforschung und DNA-Analytik. Des Weiteren gehören auch der Entschärferdienst und die Spezialisten für die Automotive IT zum Service des KTI.