Kinder

Land und Kommunen unterzeichnen Kinderschutzkonzept

Erzieherin und Mutter im Gespräch

Das Land und der Kommunalverband für Jugend und Soziales haben ein gemeinsames Konzept für die Stärkung des Kinderschutzes im Land unterzeichnet. Ziel ist es, die baden-württembergischen Jugendämter dabei zu unterstützen, ihre Verfahren zum Kinderschutz kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha und der Direktor des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales (KVJS), Roland Klinger, haben ein gemeinsames Konzept für die Stärkung des Kinderschutzes im Land unterzeichnet. Ziel ist es, die baden-württembergischen Jugendämter dabei zu unterstützen, ihre Verfahren zum Kinderschutz kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Minister Lucha sagte: „Trotz der enormen Anstrengungen aller, die mit Kindern arbeiten und versuchen, sie zu schützen, gibt es immer wieder Fälle, in denen Kinder vernachlässigt und misshandelt werden. Diese Fälle erschüttern uns tief. Auch wenn wir nie hundertprozentige Sicherheit erlangen werden, ist jeder Fall ein Fall zu viel. Deshalb wollen wir die Jugendämter darin unterstützen, ihre Standards und Verfahren kontinuierlich weiterzuentwickeln.“

Der bestmögliche Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Vernachlässigung, Misshandlung und sexuellem Missbrauch sei eine der wichtigsten und zugleich anspruchsvollsten Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe. „Wir wollen alles in unserer Macht Stehende tun, um das Risiko tragischer Verläufe so gering wie möglich zu halten. Mit der neuen Konzeption können wir gemeinsam mit den Jugendämtern die hohen Qualitätsstandards noch weiter verbessern. Ich bin sehr dankbar, dass die Jugendämter im Land bereits signalisiert haben, dass sie das Konzept aktiv mitgestalten und umsetzen wollen“, so Lucha.

Prof. Roland Klinger: „Im Konzept werden Praxiserfahrung und wissenschaftliche Erkenntnis zusammengeführt. Es bietet den Jugendämtern Angebote zur passgenauen Qualitätsentwicklung und Weiterqualifizierung der Mitarbeiter beim Kinderschutz.“

Neues Konzept aus vier Bausteinen

Das neue Kinderschutzkonzept, in das auch die umfangreichen Gutachten und Abschlussberichte der aufgearbeiteten Fälle aus der Vergangenheit eingeflossen sind, besteht aus vier Bausteinen:

  1. Für die Fach- und Leitungskräfte der Jugendämter fanden im November in Stuttgart und Karlsruhe zwei Regionalkonferenzen statt. Die Teilnehmenden arbeiteten dabei die aktuellen Herausforderungen und Handlungsbedarfe bei den Kinderschutzverfahren in Baden-Württemberg heraus.
  2. Für die festgestellten Herausforderungen und Handlungsbedarfe wird eine Arbeitsgruppe aus Praktikern und Wissenschaftlern im Laufe des kommenden Jahres praxisgerechte Lösungsvorschläge erarbeiten. So sollen als Arbeitshilfe unter anderem ein Frühwarnsystem (zum Beispiel ein „Ampelsystem“) sowie ein verbessertes Instrument zur Gefährdungseinschätzung (zum Beispiel fußend auf dem „Stuttgarter Kinderschutzbogen“ oder vergleichbaren Instrumenten anderer Jugendämter) entwickelt werden.
  3. Qualitätsentwicklung bei den Jugendämtern: Alle Jugendämter im Land bekommen das Angebot, ihre Strukturen und Prozesse im Kinderschutz mithilfe eines wissenschaftlichen Expertenteams vor Ort zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren.
  4. Das bestehende zentrale KVJS-Fortbildungsangebot zum Thema Kinderschutz speziell für Fachkräfte der Sozialen Dienste wird ausgebaut und weiterentwickelt.

Kinderschutz auch auf Bundesebene stärken

Minister Lucha kündigte am Rande der Unterzeichnung zudem an, dass das Land sich auch auf Bundesebene weiterhin stark dafür einsetzen werde, die bundesrechtlichen Rahmenbedingungen für den Kinderschutz zu verbessern. Die Reform des SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) stehe nach wie vor auf der bundespolitischen Agenda.

Weitere Informationen

Die 46 Jugendämter bei den Stadt- und Landkreisen leiten Kinderschutzverfahren ein, wenn Anhaltspunkte für die Misshandlung, Vernachlässigung oder den Missbrauch eines Kindes bekannt werden. Dieser Schutzauftrag der Jugendämter bei Kindeswohlgefährdung ist im SGB VIII - Kinder- und Jugendhilfe geregelt. Die Aufgabe erfüllen die Jugendämter im Rahmen ihrer kommunalen Selbstverwaltung. Unterstützung erhalten sie vom beim KVJS angesiedelten Landesjugendamt sowie vom Ministerium für Soziales und Integration.

Weitere Meldungen

Eine bronzene Figur der Justitia.
  • Justiz

Einrichtung von Asylkammern an Gerichten

Ein Mann mit einem Smartphone in der Hand sitzt an einem Tisch vor einem Laptop.
  • Digitalisierung

Wohnsitzanmeldung auch digital möglich

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
  • Verwaltung

Zuständigkeiten bei Cannabisgesetz geregelt

Abbdildung eines Ausschnitts des Zertifikat audit berufundfamilie für das Staatsministerium Baden-Württemberg 2023.
  • Beruf und Familie

Staatsministerium mit audit berufundfamilie zertifiziert

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Sicherheit

Schutz von Beschäftigten im öffentlichen Dienst vor Gewalt

  • Bürokratieabbau

Jahresbericht 2022/2023 zum Bürokratieabbau

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Verwaltung

Änderungen des Landes­beamtengesetzes beschlossen

Matthias Zeiser
  • Polizei

Neuer Präsident der Hochschule für Polizei

LÜKEX 2023
  • Krisenmanagement

Krisenmanagement-Übung LÜKEX 23 ausgewertet

Ministerin Nicole Razavi MdL bei der Freischaltung der Geobasisdaten
  • Landesentwicklung

Land stellt Geobasisdaten kostenlos zu Verfügung

Ein Schild weist in einem Wahlbüro auf eine Wahlurne für die Briefwahl  hin.
  • Wahlen

Vorgehen bei nicht erhaltenen Briefwahlunterlagen

Eine Frau wirft bei einer Wahl einen Stimmzettel in eine Urne.
  • Wahlen

Wahlaufruf zur Europawahl und Kommunalwahl

Bürgerin bei Wahl (Bild: © Land Baden-Württemberg)
  • Wahlen

Informationen zu den Kommunalwahlen

Radfahrer in legerer Arbeitskleidung steht mit Rad und Helm vor einem Bürogebäude
  • Radverkehr

JobBike BW nun auch für Landesbedienstete

Gruppenfoto: Landes-Behindertenbeauftragte Simone Fischer mit weiteren Gründungsmitgliedern der Initiative „Inklusive Katastrophenvorsorge Baden-Württemberg“
  • Sicherheit

Initiative Inklusive Katastrophenvorsorge gegründet

Ein Monteur befestigt Solarpanele auf einem Dach.
  • Klimaschutz

Energiesparende Maßnahmen bei Landesgebäuden

Minister Peter Hauk MdL
  • Landwirtschaft

Sonder-Agrarministerkonferenz fordert Bürokratieabbau

Ein Arzt einer Frauenklinik führt eine pränatale Ultraschall-Untersuchung an einer in der 18. Woche schwangeren Frau durch. (Bild: © picture alliance/Daniel Karmann/dpa)
  • Menschen mit Behinderung

Plattform für Eltern von Kindern mit einer möglichen Behinderung

Screenshot Erklärvideo: Figur zeigt auf Erdkugel, auf der Europa farbig markiert ist. Daneben die Europaflagge.
  • Europawahl

Erklärvideos zur Kommunalwahl und Europawahl

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Europawahl

Informationen zur Europawahl am 9. Juni 2024

Ein Feuerwehrmann holt während einer Einsatzübung einer Freiwilligen Feuerwehr eine Leiter vom Dach eines Einsatzfahrzeugs.
  • Ehrenamt

Runder Tisch zur Stärkung von Vereinen

Eine Frau sitzt mit einem Laptop an einem Tisch im Homeoffice.
  • Beruf und Familie

„familyNET 4.0“ startet in sechste Runde

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 7. Mai 2024

Portrait von Thomas Rupp
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ehingen

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Gesetzentwurf

Ministerrat beschließt Änderungen des Landesbeamtengesetzes