Mit der Förderung des Projekts „Zeit | Reise – Keltenland digital“ stärkt das Land die Rolle des Landesmuseums Württemberg als Schaufenster der Keltenkonzeption. Das Projekt verspricht eine digitale Reise zu Schauplätzen und Ereignissen einer längst vergangenen Epoche.
Das Landesmuseum Württemberg in Stuttgart wird in den nächsten zwei Jahren seine Rolle als zentraler Anlaufpunkt und Schaufenster der Keltenkonzeption weiter ausbauen. Das Projekt „Zeit | Reise – Keltenland digital“ wird vom Land mit 375.000 Euro gefördert, wie Kunststaatssekretär Arne Braun am 9. August 2023 in Stuttgart mitteilte. „Wir möchten einladen zu einer digitalen Reise, bei der die Besucherinnen und Besucher in historische Lebenswelten eintauchen und die längst vergangene Epoche der Kelten kennenlernen.“
Im Alten Schloss wird bereits seit 2021 mithilfe von interaktiven Medieneinheiten die Brücke geschlagen von den einzigartigen Sammlungen des Landesmuseums zu den Fundstätten und Regionen des Keltenlandes Baden-Württemberg. Das Projekt „Zeit | Reise – Keltenland digital“ ist die Weiterentwicklung der bestehenden digitalen Formate des Landesmuseums. Hier sollen neue Wege der Kulturvermittlung etabliert werden. Durch den Einsatz großformatiger Projektionen können Besucherinnen und Besucher das Keltenland Baden-Württemberg auf ganz neue Weise kennenlernen.
In virtuelle Landschaften und Bildcollagen eintauchen
Ein Startbildschirm wird zur Orientierung dienen und vermittelt die grundlegenden Basisinformationen. Nach der Auswahl des „Reiseziels“ tauchen Nutzerinnen und Nutzer in die virtuellen Landschaften oder Bildcollagen ein.
„Um zu wissen, wer wir sind und wohin wir gehen, ist es wichtig zu wissen, woher wir kommen. Die Keltenkonzeption bietet aufschlussreiche Einblicke in das hiesige Leben der Kelten vor mehr als 2.000 Jahren. Da es aus dieser Zeit keinerlei schriftliche Überlieferungen gibt, ist diese Form der Wissensvermittlung immer wieder eine attraktive Geschichtsstunde zum Anfassen“, so Staatssekretär Arne Braun weiter.
Für die Landschaftspanoramen, Fundlandschaften und Lebenswelten werden insbesondere die Orte als Grundlage dienen, die bereits fester Bestandteil des Keltenlandes Baden-Württemberg sind, wie zum Beispiel das Prunkgrab von Eberdingen-Hochdorf, die Heuneburg, oder der Heidengraben. Mit den Visualisierungen möchte das Museum auch neue Zielgruppen ansprechen – Familien, junge Menschen und Digital Natives. Ziel ist ein besonders niederschwelliger Zugang.
Konzeption Keltenland Baden-Württemberg
Die Konzeption „Keltenland Baden-Württemberg“ wurde 2019 von der Landesregierung beschlossen. Sie nimmt die zentralen keltischen Fundstätten und Museen des Landes in den Blick und entwickelt sie gemeinsam zum Keltenland Baden-Württemberg. Ziel ist die signifikante Steigerung der Wahrnehmung der Kelten und ihrer historischen Bedeutung für Baden-Württemberg in der breiten Bevölkerung. Schon jetzt gibt es in den Landesmuseen und an zahlreichen Fundstätten im Land viele keltische Zeugnisse zu sehen. Die Hauptaufgabe der Keltenkonzeption besteht darin, dieses reiche Erbe sichtbar zu machen.
Symbol und Logo des Keltenlandes ist der Silberring von Epfendorf-Trichtingen. Das mehr als 2.000 Jahre alte Fundstück gilt als eines der beeindruckendsten Zeugnisse der Keltenzeit im deutschen Südwesten. Die Janusköpfigkeit des Logos mit seinen sich gegenseitig anschauenden Gesichtern spiegelt das in der Keltenkonzeption zentrale Thema der Kommunikation von Vergangenheit und Gegenwart wider. Die Abstimmung und Vernetzung der Keltenstätten untereinander soll Basis für ein gemeinsames, landesweites Konzept zur touristischer Vermarktung und zur Schaffung schulischer und außerschulischer Bildungsangebote sein.