Vogelgrippe

Geflügelpestprävention hat weiterhin oberste Priorität

Lesezeit: 6 Minuten
  • Teilen
  •  
Legehennen im Freien (Quelle: dpa).

Um einen Geflügelpestausbruch zu verhindern, hat die Geflügelpestprävention in Baden-Württemberg weiterhin oberste Priorität. Eine wirksame Maßnahme stellt das konsequente Einhalten der Biosicherheitsmaßnahmen dar.

„In Baden-Württemberg gibt es aktuell seit Ende April keinen weiteren Nachweis der Geflügelpest. Seit Mitte Oktober werden in Deutschland jedoch vermehrt Geflügelpestausbrüche bei Geflügel und bei gehaltenen Vögeln festgestellt. Daher hat der Schutz des Geflügels vor einem Eintrag der hochpathogenen Viren der Geflügelpest (aviäre Influenza vom Subtyp H5, HPAIV-H5) und der möglichen weiteren Verbreitung von HPAIV-Infektionen weiterhin oberste Priorität. Konsequentes Einhalten der Biosicherheitsmaßnahmen minimiert das Risiko von Geflügelpestausbrüchen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am 3. November 2022.

Auch wenn das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) in seiner letzten Risikoeinschätzung vom Juli 2022 das Risiko des Eintrags der hochpathogenen Viren der aviären Influenza vom Subtyp H5 (HPAIV-H5) in Geflügelhaltungen außerhalb der Küstenregion als gering einstuft, ist es nach wie vor geboten, schon jetzt tätig zu werden und die erforderlichen vorbeugenden Maßnahmen zu ergreifen, um einen Seucheneintrag in Geflügelbestände und Vogelhaltungen zu verhindern.

Direkten oder indirekten Kontakt mit Wildvögeln vermeiden

Wildvögel, insbesondere Wasservögel, stellen das natürliche Reservoir für diesen Erreger dar. Zur Vermeidung eines Eintrags über Wildvögel ist es für Geflügelhalter daher besonders wichtig, jeden direkten oder indirekten Kontakt mit Wildvögeln soweit wie möglich auszuschließen. Hierzu sollten die einschlägig empfohlenen Biosicherheitsmaßnahmen unbedingt konsequent eingehalten werden. Zu diesen Biosicherheitsmaßnahmen gehört auch die Absicherung der Haltungseinrichtungen durch Überdachung oder die Errichtung von Netzen, soweit dies angezeigt ist.

Nach dem neuen Tiergesundheitsrecht der Europäischen Union ist jeder Tierhalter verpflichtet, die geeigneten Biosicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung eines Erregereintrags zu ergreifen. „Ich empfehle dringend, dass sich insbesondere die Halter kleiner Geflügelbestände bereits in Zeiten mit einer niedrigen Risikoeinschätzung über Sicherheitsmaßnahmen informieren und ihre Haltungseinrichtungen entsprechend absichern. Die zuständigen unteren Tiergesundheitsbehörden werden die von den Tierhaltern getroffenen Maßnahmen gerne im Hinblick auf deren Eignung begutachten und ergänzend beraten“, betonte Minister Peter Hauk.

Darüber hinaus ist insbesondere beim Zukauf von Geflügel über sogenannte mobile Geflügelhändler beziehungsweise über mobile Standorte erhöhte Vorsicht geboten, wie das aktuelle Ausbruchsgeschehen in Deutschland zeigt. „Vermeiden Sie Zukauf von Tieren aus Herkünften mit unklaren Handelsbeziehungen. Falls in Ihrer Geflügelhaltung Krankheitserscheinungen oder Todesfälle auftreten, setzten Sie sich unbedingt mit der für Sie zuständigen unteren Tiergesundheitsbehörde (Veterinäramt) bei den Landratsämtern und Bürgermeisterämtern für eine diagnostische Abklärung in Kontakt“, so Minister Peter Hauk. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz weist außerdem darauf hin, dass auch kleine private Geflügelhaltungen beim zuständigen Veterinäramt angezeigt beziehungsweise registriert werden müssen.

Erstmals keine Saisonalität bei der Geflügelpest

Das vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Zusammenarbeit mit dem FLI erstellte „Radar Bulletin“, in dem Informationen zur internationalen Lage und Ausbreitung der bedeutendsten Tierseuchen zusammengestellt und bewertet werden, wird unter anderem darauf hingewiesen, dass es in diesem Jahr im Hinblick auf das Geflügelpestgeschehen erstmals keine Saisonalität gegeben habe – das Virus habe sich den gesamten Frühling und Sommer vermehren können. Zugvögel, die mit dem Herbstzug in den nächsten Monaten nach Europa kommen, würden wahrscheinlich einem erhöhten Infektionsrisiko unterliegen.

Da das Risiko eines erneuten Aufflammens der Geflügelpest HPAI H5 durch die bereits in der Wildvogelpopulation vorhandenen aviären Influenzaviren HPAI H5 und auch für Seucheneinträge in Geflügelbestände und Vogelhaltungen hoch ist, ist die Einhaltung von Biosicherheits- beziehungsweise Hygienemaßnahmen ganz entscheidend.

Weitere Meldungen

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
Ländlicher Raum

Land unterstützt Gemeinden bei Modernisierung Ländlicher Wege

Ein Fahrradfahrer fährt in der Nähe von Tübingen in Baden-Württemberg auf einem Feldweg. (Bild: dpa)
Ländlicher Raum

Startschuss für Flurneuordnung Rosengarten (Ebertal)

Ein Feuerwehrmann löscht letzte Glutnester auf dem Waldboden (Quelle: dpa).
Forst

Vorsicht vor hoher Waldbrandgefahr

Eine Frau schreibt das Wort „Dialekt“ auf eine Tafel (Bild: © Daniel Karmann/dpa)
Ländlicher Raum

Auf Zeitreise mit neuem Podcast „DialektLand BW“

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
Biogas

Sicherstellung der Zukunft von Biogasanlagen

Verleihung des Landesnaturschutzpreises 2024 im Neuen Schloss in Stuttgart
Naturschutz

Landesnaturschutzpreis 2024 verliehen

Förster fällt Baum
Forst

Hauk besucht Berufswettbewerb zum Landesentscheid Forst

Schilf-Glasflügelzikade
Landwirtschaft

Notfallzulassung von Pflanzenschutzmitteln gegen die Schilf-Glasflügelzikade

Eine Biene zieht Nektar aus einer gelben Wiesenblume.
Biodiversität

Bewerbungsstart für „Baden-Württemberg blüht“

Ein Bio-Bauer bringt mit seinem Traktor und einem Tankwagen als Anhänger, die angefallende Jauche auf einer Wiese aus. (Bild: dpa)
Landwirtschaft

Neue App für GAP-Anstragsteller verfügbar

Neue Nationalparkleitung: Dr. Britta Böhr (links) und Berthold Reichle (rechts)
Nationalpark

Neue Leitung des Nationalparks Schwarzwald

MLR
Landwirtschaft

Agrarministerkonferenz 2025 in Baden-Baden

Eine Mutter hält ihr Baby und ein Glas Trinkwasser im Arm (Bild: © dpa).
Wasserpreis

Trinkwasserpreise gestiegen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (stehend) bei seiner Ansprache beim Besuch des KUNSTschalters Schemmerhofen.
Kunst und Kultur

Kretschmann besucht KUNSTschalter Schemmerhofen

Ein Landwirt pflügt ein Feld. Luftaufnahme mit einer Drohne. (Foto: Patrick Pleul / dpa)
Landwirtschaft

Erosionsschutz in Baden-Württemberg