Kunst und Kultur

Digitale Strategien von Museen fördern

Das bundesweit einzigartige Förderprogramm „Digitale Wege ins Museum“ hat den Landesmuseen bei ihrem digitalen Wandel entscheidende Impulse gegeben. Im Rahmen einer Online-Abschlusstagung präsentierten die Museen ihre Projektergebnisse und teilten ihre Erfahrungen.

Chatbots, Serious Games, virtuelle Zeitreisen, digitale Expotheken, interaktive Datenbanken: Über 20 digitale Vermittlungsprojekte werden in den Landes­museen und im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) über das deutschlandweit einzigartige Förderprogramm „Digitale Wege ins Museum“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst umgesetzt. Für die Realisierung ihrer Ideen erhielten die Museen in zwei Förderrunden insgesamt rund vier Millionen Euro.

„Mit unserem Förderprogramm ‚Digitale Wege ins Museum‘ konnten wir den Landesmuseen bei ihrem digitalen Wandel entscheidende Impulse geben. Es sind nicht nur hervorragende Projekte entstanden, wie Games, digitale Expotheken, Chatbots oder interaktive Datenbanken – Angebote, die in diesem Jahr noch größere Bedeutung und Dringlichkeit erlangt haben. Es ist darüber hinaus gelungen, in wenigen Jahren ein digitales Denken in den Häusern zu etablieren. Fest verankern werden wir diese gewonnene digitale Kompetenz durch die 20 neu geschaffenen Stellen für Digitalmanagerinnen und Digitalmanager in den Landes­museen“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski anlässlich der Online-Abschlusstagung zum Förderprogramm „Digitale Wege ins Museum“ des Kunstministeriums, die von der MFG Baden-Württemberg veranstaltet wurde. Die Landesmuseen und das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien präsentierten dabei ihre Projektergebnisse und teilten ihre Erfahrungen.

Innovatives Förderkonzept mit deutschlandweitem Vorbildcharakter

Neuartig an der Förderlinie ist auch, dass die Landesmuseen von der Antragstellung bis zur Realisierung von Digitalexpertinnen und -experten begleitet werden. Dies geschieht in Form von Workshops, Schulungen und regelmäßigen Austauschtreffen. „Bei diesem partnerschaftlichen Ansatz wird das Ministerium maßgeblich von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg unterstützt, der ich an dieser Stelle herzlich danke. Mit diesem innovativen, partnerschaftlichen Förderkonzept ist es uns gelungen, in der deutschen Museumszene eine Vorreiterrolle zu übernehmen“, sagte Olschowski.

Auch bei der Schaffung fester Stellen für Digitalmanagement in Kulturinstitutionen ist Baden-Württemberg deutschlandweit den anderen Ländern voraus. Nachdem „Digitale Wege ins Museum“ bei den Landesmuseen eine digitale Wende eingeleitet hat, ist es gelungen, das digitale Knowhow, das an den Museen erarbeitet wurde, in den Häusern zu halten: 2020 wurden 20 feste Stellen für Digitalexpertinnen und -experten in den Landesmuseen geschaffen, wodurch digitale Kompetenz langfristig in den Landesmuseen verankert wird.

Digitalmanager in Museen: Langfristige Etablierung digitaler Kompetenz

„Mit den Digitalmanagerinnen und Digitalmanagern nehmen wir die Idee des Förderprogramms ‚Digitale Wege ins Museum‘ aus seiner kurzfristigen projektbezogenen Dynamik und etablieren digitale Kompetenz langfristig im Museumsbetrieb. In der kontinuierlichen Zusammenarbeit mit unseren neuen Digitalexpertinnen und -experten werden wir unsere Museen auch zukünftig auf ihren digitalen Wegen begleiten“, kündigte Olschowski an.

Die Stellen werden eingerichtet im Landesmuseum Württemberg, im Badischen Landesmuseum, in der Staatsgalerie Stuttgart, der Kunsthalle Baden-Baden und Karlsruhe, den Naturkundemuseen in Karlsruhe und Stuttgart, dem Haus der Geschichte und dem Archäologischen Landesmuseum in Konstanz. Digitalmanager sind auch im gemeinsam von Land und Stadt getragenen Linden-Museum in Stuttgart, dem Technoseum in Mannheim und dem Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe vorgesehen. Die Stellen werden aktuell besetzt.

Handlungsempfehlungen „Dialog | Kulturpolitik für die Zukunft“

Vor wenigen Wochen wurde die Publikation zum zweijährigen „Dialog | Kulturpolitik für die Zukunft“ des Kunstministeriums der Öffentlichkeit präsentiert. Im Forum „Digitale Welten“ wurden die zukünftigen Herausforderungen für die Kulturpolitik in diesem Bereich diskutiert und in einem Beteiligungsprozess gemeinsam mit der Kulturszene Baden-Württembergs ganz konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet. „Es zeigt sich, dass unser Programm in vielerlei Hinsicht dem entspricht, was wir im Dialog erarbeitet haben“, so Olschowski.

So war eine Forderung im Dialog, die Rolle der Besucher neu zu fassen – vom Betrachter zum User zum Partner. „In den Digitale Wege ins Museum-Projekten wird diese neue Haltung der Museen gegenüber den Besucherinnen und Besuchern spürbar. Bei vielen Projekten wurden Besucherinnen und Besucher bereits in die Entwicklung einbezogen, beispielsweise beim museum x des Badischen Landesmuseums oder bei Testingphasen bei NatureWorld im Staatlichen Naturkundemuseum Stuttgart.

Außerdem wurde im Rahmen des Dialogs deutlich, dass eine digitale Öffnung nur mit einer Öffnung der Datenbestände möglich ist. „Digitale Wege ins Museum“ hat verschiedene Museen dazu veranlasst, ihre Datenbestände umfassend zugänglich zu machen. So können im Projekt „Art of“ der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe die Besucher kreativ und spielerisch mit Museumsinhalten umgehen. In der vor wenigen Tagen vorgestellten „Sammlung digital“ des Linden-Museums Stuttgart werden 2.000 Objekte, teilweise mit kolonialem Hintergrund, weltweit zugänglich gemacht. So ist unter anderem auch ein Austausch über die Museumsbestände mit den Herkunftsgesellschaften möglich. „Wir stellen uns auf digitalem Wege unserer historischen Verantwortung, der Auseinandersetzung mit unserem kolonialen Erbe“, betonte Olschowski.

Förderlinie „Digitale Wege ins Museum“

Digitalisierung und die stärkere Öffnung der Museen besonders für die junge Generation ist eines der Hauptanliegen des Ministeriums für Wissenschaft Forschung und Kunst. Vor diesem Hintergrund wurde 2017 im Rahmen der Digitalisierungs­strategie des Landes Baden-Württemberg digital@bw die Förderlinie „Digitale Wege ins Museum“ aufgelegt, ein deutschlandweit einzigartiges Programm, mit dem die Landesmuseen bei der Gestaltung ihrer digitalen Zukunft begleitet werden. Nach dem großen Erfolg der ersten Förderrunde (2017 bis 2019) folgte 2018 mit „Digitale Wege ins Museum 2“ eine konzeptuell erweiterte Fortführung des Programms, das Ende 2020 abgeschlossen sein wird.

Ziel von „Digitale Wege ins Museum“ ist es, die Landesmuseen dabei zu unterstützen, neue digitale Partizipations- und Erlebnismöglichkeiten zu schaffen, Bildungsinhalte zeitgemäß zu vermitteln und umfassende digitale Strategien zu entwickeln.

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Digitale Wege ins Museum

Beständiges Förderengagement für Digitalität

Die Förderprojekte 2017 bis 2020

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