In der Wilhelma in Stuttgart beginnen die Arbeiten für den Bau der Anlage für Amur-Tiger. Das Ministerium für Finanzen hat dafür die Baufreigabe erteilt. Das Land investiert in den Neubau rund 3,7 Millionen Euro.
Finanzminister Dr. Danyal Bayaz: „Wir bauen an einem ganz besonderen Wilhelma-Erlebnis. Kinder und Erwachsene werden die Raubkatzen aus einem unterirdischen Versteck heraus beobachten können. Das wird spannend. Der Neubau hilft dabei, die Zucht von Tigern in zoologischen Gärten zu unterstützen. In der Wildbahn gibt es nur noch wenige hundert Exemplare der vom Aussterben bedrohten Amur-Tiger.“
Besuchertunnel unterhalb der Tigeranlage
Die geplante Anlage für den Amur-Tiger, der aus Sibirien stammt, wird mitunter aus einem Offenstall, sechs großen Tigerboxen und drei großen Außengehegen mit Wasserbecken und Wasserläufen bestehen. Dazu wird es einen unterirdischen Besuchertunnel für die Besucherinnen und Besucher geben. Alle Wege werden barrierefrei sein.
Das Dach des Offenstalls wird mit einer rund 100 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage ausgestattet, die den Strombezug um rund 15.000 Kilowattstunden pro Jahr senken wird. Das entspricht einem Jahresstromverbrauch von etwa vier Vierpersonen-Haushalten.
Das Land investiert in den Neubau rund 3,7 Millionen Euro. Der Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma Stuttgart Bad-Cannstatt e. V. beteiligt sich darüber hinaus mit einer Million Euro. Vermögen und Bau Stuttgart wird das Projekt umsetzen.
Zuvor lebte in der Wilhelma eine Sumatra-Tigerin. Diese verstarb im Jahr 2021 im Alter von 21 Jahren. Für die Haltung von Sumatra-Tigern war bisher ein kostenintensives Warmhaus notwendig. Nun wird auf die kälteadaptierten Amur-Tiger umgestellt.
Neubau bietet Platz für bis zu sechs Tiger
Der Neubau entspricht den aktuellen Vorgaben der Haltungsrichtlinien der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) und ist für bis zu sechs ausgewachsene Tiger geeignet. Das Landschaftsgehege für Amur-Tiger wird ein Bindeglied bei der Schaffung zusammenhängender Asienanlagen sein, so wie sie der Masterplan zur Weiterentwicklung der Wilhelma vorsieht. In direkter Nachbarschaft entsteht aktuell das asiatische Dorf mit Nutztieren.