Im Rahmen des Innovationsprogramms „Digitale Schule“ erhalten 101 Grundschulen Robotik-Sets. Das Programm ermöglicht Kindern frühzeitig digitale Kompetenzen, technologisches Verständnis und den Umgang mit digitalen Werkzeugen zu entwickeln.
Das Landesmedienzentrum (LMZ) stattet im Auftrag des Kultusministeriums aus Mitteln des Innovationsprogramms „Digitale Schule“ jährlich 101 Grundschulen mit Robotik-Sets aus und stellt darauf abgestimmte Fortbildungen sowie Unterrichtsmaterial zur Verfügung. Das Projekt „Robotik in der Grundschule“ verfolgt das Ziel, Grundschulkinder auf die digitale Zukunft vorzubereiten und Robotik in den Unterricht zu integrieren. Teilnehmende Schulen verpflichten sich, an Fortbildungen teilzunehmen und die Inhalte an eine umliegende Schule weiterzugeben, um dadurch ihr Wissen zu multiplizieren. Nach dem erfolgreichen Piloten werden 2024 zwei Projekttranchen mit je 101 Grundschulen berücksichtigt, sodass gegen Jahresende 404 Grundschulen am Programm „Robotik in der Grundschule“ teilnehmen.
Bau von unterschiedlichsten Arten von Robotern
Staatssekretärin Sandra Boser, die am Kultusministerium für die Digitalisierung zuständig ist, hat am 11. Juni 2024 stellvertretend für alle teilnehmenden Schulen das erste Robotik-Set an die Maria Montessori Grundschule in Stuttgart-Hausen übergeben. Die Schülerinnen und Schüler machten sich umgehend dran, Legosteine, Motoren und Sensoren auszuprobieren, um Roboter unterschiedlicher Art zu bauen und diese dann mittels Tablets zu programmieren. „Es beeindruckt zu sehen, mit wie viel Freude und Interesse die Kinder an das Thema Robotik herangehen – ohne Berührungsängste, mit viel Kreativität“, sagt Boser und fügt an: „Der Einsatz von Robotik ermöglicht es den Kindern, frühzeitig digitale Kompetenzen wie Programmierung, technologisches Verständnis und den Umgang mit digitalen Werkzeugen zu entwickeln, und das mit allen MINT-Elementen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), gezielt und lebensnah.“ Schülerinnen und Schüler würden angeregt, Probleme zu lösen, kreativ zu denken, mit anderen zu kooperieren und zu argumentieren. Das fördere fachliche und sozial-emotionale Kompetenzen, sagt Boser, und Schulleiterin Wiebke Schönfeld ergänzt: „Wir freuen uns sehr, die Robotik-Sets zu erhalten. Sie finden ihren Einsatz in unterschiedlichster Weise im Unterrichtsalltag und auch darüber hinaus. Sobald der Umbau an unserer Schule abgeschlossen ist, besitzt die Maria Montessori Grundschule ein eigenes Bauzimmer, in dem diese Materialien ihren besonderen Platz erhalten und zum gemeinsamen Bauen und Entwickeln einladen.“ Die Lehrerinnen Lisa Weing und Jennifer Fröhlich freuen sich, die Robotik-Sets in der Arbeitsgruppe „Programmieren“ nutzen zu können, sie sagen einstimmig: „Wir sind sehr gespannt, die Sets und die ergänzenden Materialien im Unterrichtsalltag einzusetzen. Die Sets und die App laden die Schülerinnen und Schüler ein, selbstständig Projekte (nach) zu bauen und diese zu programmieren.“
16 Millionen Euro Investitionen bis 2026
„Robotik in der Grundschule“ ist ein Teil des Innovationsprogramms „Digitale Schule“ des Kultusministeriums (bis 2026 insgesamt 16 Millionen Euro Investitionen). Das Programm verfolgt das Ziel, die Digitalisierung der Schulen konsequent und flächendeckend umzusetzen und bietet Impulse für den bildungsplanbezogenen Einsatz digitaler Technologien und Medien. Das Projekt soll dabei unterstützen, dass Lernende kooperative und kreative Problemlösungskompetenzen sowie mathematische und sozial-emotionale Kompetenzen erwerben. Ein besonderes Anliegen ist dabei auch, insbesondere Mädchen spielerisch für Technik zu begeistern.
Was wird gefördert?
Durch die Arbeit mit Robotern werden kognitive Fähigkeiten wie Problemlösung, logisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen und kritisches Denken entwickelt. Kinder lernen, Probleme zu identifizieren, Lösungsansätze und -wege zu planen und umzusetzen.
Robotik ermöglicht es den Lernenden, ihre Kreativität zu entfalten und innovative Ideen zu entwickeln. Sie können eigene Roboter entwerfen, bauen und programmieren. Das stärkt Vorstellungskraft und Problemlösungsvermögen.
Robotik integriert Disziplinen wie Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Lernende können mathematische Konzepte anwenden, wissenschaftliche Prinzipien erforschen, technologisches Verständnis entwickeln.
Die Zusammenarbeit verbessert die Teamarbeit, Kommunikation, Kooperation und Konfliktlösung. Man lernt, effektiv in Gruppen zu arbeiten und eigene Ideen zu teilen.
Robotik ermöglicht es den Lernenden, sich auf eine zunehmend digitalisierte Welt vorzubereiten.
„Lernraum Schule“ in die digitale Welt ausgeweiten
Das Kultusministerium hat die Rahmenbedingungen für die Transformation der Schulen in die Digitalität geschaffen. Schulgesetzänderung, Digitalisierungsstrategie, Digitale Bildungsplattform SCHULE@BW (inklusive digitaler Arbeitsplatz), Innovationsprogramm „Digitale Schule“ – mit diesen Veränderungen und Neuerungen kann der „Lernraum Schule“ in die digitale Welt ausgeweitet werden, das sind echte Meilensteine. Hiermit stehen nun die notwendigen Strukturen bereit. Lehrkräfte verfügen in Baden-Württemberg künftig über die geeignete zeitgemäße technologische Ausstattung, die sie befähigt, ihre pädagogischen Aufgaben wahrnehmen zu können. Die Leitperspektive Medienbildung ist zudem fester Bestandteil des Bildungsplanes in Baden-Württemberg. Für die Sekundarstufe 1 soll ab 2024 ein ähnliches Angebot „Computational Thinking“ an 101 Schulen angeboten werden.