Die Landesregierung baut die Hochbegabtenförderung im Land aus. In Bad Saulgau soll ein neues Exzellenzgymnasium mit Schwerpunkt auf Naturwissenschaft und Technik, den sogenannten „MINT“-Fächern, entstehen. Einen entsprechenden Beschluss fällte heute der Ministerrat.
Das geplante Exzellenzgymnasium soll besonders begabte Schülerinnen und Schüler gezielt in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik fördern. „In einem wirtschaftsstarken Land wie Baden-Württemberg ist es wichtig, dass die MINT-Fächer auch in der Schule eine herausgehobene Stellung haben. Wir müssen internationale Spitzenleistungen im MINT-Bereich ermöglichen und unsere Schülerinnen und Schüler hier deshalb gezielt fördern“, begründete Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Entscheidung der Landesregierung für das MINT-Gymnasium.
Das MINT-Gymnasium ist ein Leuchtturmprojekt des gesamten Schulwesens. Mit ihm baut die Landesregierung die Hochbegabtenförderung im Land aus und nimmt den roten Faden wieder auf, den sie mit der Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe oder dem Ausbau des Informatikunterrichts an allen weiterführenden Schulen schon begonnen hat.
Anknüpfung an frühere Erfolge in der Hochbegabtenförderung
Kultusministerin Susanne Eisenmann sagte, die Landesregierung wolle an frühere Erfolge in der Hochbegabtenförderung anknüpfen. So hat das Land bereits 2004 das Landesgymnasium für Hochbegabte in Schwäbisch Gmünd gegründet und seit 2006/07 landesweit 15 Hochbegabtenklassen eingeführt.
„Gerade im MINT-Bereich brauchen wir eine attraktive Perspektive, die Schülerinnen und Schülern mit Exzellenzbegabungen gerecht wird“, so Eisenmann. Das Schülerpotential für eine Spitzenförderung im Land sei definitiv vorhanden. Dies gelte es zu nutzen, so die Ministerin.
Pädagogisches Konzept setzt auf Naturwissenschaften und Technik
Der Schwerpunkt des MINT-Gymnasiums liegt auf den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Informatik sowie Technik und Wirtschaft. Der Lehrplan wird mit den Universitäten Tübingen und Ulm, dem Schülerforschungszentrums Bad Saulgau und der Wirtschaft abgestimmt.
Zwei Pflichtmodule „Wirtschaft“ und „Universität“ sollen den MINT-Schwerpunkt ergänzen. Hier können Schülerinnen und Schüler bereits während der Schulzeit am Frühstudium der Universitäten teilnehmen. Sie können zudem ein Praktikum in der Wirtschaft absolvieren, das später alle Hochschulen Baden-Württembergs als Vorpraktikum für technische Studiengänge anerkennen sollen. Das MINT-Exzellenzgymnasium wird als Internatsschule für die Klassen 10 bis 12 geführt.
Bad Saulgau als Standort besonders geeignet
Durch die Nähe zum Schülerforschungszentrum eignet sich Bad Saulgau besonders als Standort für das neue Gymnasium. „Das Schülerforschungszentrum Bad Saulgau ist für seine bundesweiten und auch internationalen Erfolge bekannt und fördert seit 1999 unseren MINT-Nachwuchs auf hohem Niveau. Aus der bewährten Kooperation des Schülerforschungszentrums mit Wirtschaft und Universitäten ist die Initiative zur Gründung eines MINT-Exzellenzgymnasiums entstanden“, betonte Ministerin Eisenmann. Untergebracht werden soll das Exzellenzgymnasium in der ehemaligen japanischen Schule „Toin Gakuen“. Das Gebäude steht seit 2012 leer.
Pressemitteilung: Land plant MINT-Exzellenzgymnasium in Bad Saulgau
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/red