Der Lernort Bauernhof ermöglicht mittels Virtual Reality im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung praxisorientiertes Wissen über die Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln. Virtual Reality ist eine Möglichkeit, den Schülerinnen und Schülern Landwirtschaft in all ihrer Vielfalt wieder näher zu bringen.
„Die Landwirtschaft ist für viele Schülerinnen und Schüler weit weg. Viele kennen Bäuerinnen und Bauern leider nicht mehr aus direkten Kontakten. Und nicht jeder Klasse ist es möglich, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu besuchen. Dieser Wissenslücke wollen wir jetzt mit Virtual Reality(VR)-Brillen im Rahmen des Projekts ‚Lernort Bauernhof Baden-Württemberg‘ begegnen“, sagte Sabine Kurtz, Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, am Freitag, 28. Oktober 2022, in Stuttgart. Die VR-Brillenkoffer stehen an den Geschäftsstellen der Landjugendverbände in Stuttgart, Freiburg und Bad Waldsee ab sofort Schulklassen und Jugendgruppen zur Verfügung.
Im Rahmen des Projekts „Schaffung von Transparenz vom Erzeuger bis zur Ladentheke im Lernort Bauernhof (LoB)“ können Schulklassen und Jugendgruppen die regionale Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln kennenlernen. Diese Bildungsmaßnahmen finden auf dem außerschulischen Lernort Bauernhof statt. Das ist zwar auch heute noch der schönste und erfahrungsreichste Weg, aber wenn ein Tagesausflug nicht in das Schulprogramm passt, können Lehrerkräfte nun auf einen ganzen Koffer voller VR-Brillen zurückgreifen, die den Schülerinnen und Schüler virtuell verschiedene Bauernhöfe erlebbar macht.
Kindern und jungen Erwachsenen Landwirtschaft nahe bringen
Mit allerlei Aufwand, spezieller Technik, viel Knowhow und reichlich Einsatzbereitschaft wurden die Filme bei vier landwirtschaftlichen Unternehmen in Südbaden gedreht. Die VR-Brillen bringen die Kinder und jungen Erwachsenen wieder näher an die Landwirtschaft heran als es jeder Text und jedes Video vermag. Der 360-Grad-Blick macht es möglich, sich im Hühnerstall genau umzuschauen, den Blick aus dem Traktor heraus zu genießen oder die Reihen einer Apfelplantage zu inspizieren. Ein klein bisschen Achterbahngefühl ist auch angesagt, wenn sich ein gefühlter Abgrund unter dem Heukran auftut.
„Doch keinesfalls sollen die Filme nur unterhalten und einen oberflächlichen Eindruck von Landwirtschaft vermitteln“, betonte Staatssekretärin Kurtz. Das Angebot sei insbesondere für die junge Zielgruppe sehr ansprechend aufbereitet und zeige eindrücklich, wie Landwirtschaft heute funktioniere.
Was es braucht, damit die Milch fürs Müsli morgens auf dem Tisch steht. Wie Brot und Eier auf den Markt kommen. Wie Getreide und Äpfel geerntet werden. Und im besten Fall sind sie Teil der Vor- oder Nachbereitung eines ganz und gar realen Besuchs eines Betriebs.
Das Projekt förderte das Land Baden-Württemberg und stellt die Koffer nun jeder interessierten Klasse oder Jugendgruppe kostenlos zur Verfügung. An den drei Standorten Stuttgart, Freiburg und Bad Waldsee können sie bei den Geschäftsstellen der Landjugendverbände gegen eine Kaution ausgeliehen werden. Buchungsanfragen sind online möglich.
Lernort Bauernhof Baden-Württemberg
Über das Projekt der Landjugendverbände „Schaffung von Transparenz vom Erzeuger bis zur Ladentheke im Lernort Bauernhof“ gelingt es, Kindern und Jugendlichen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung praxisorientiertes Wissen über eine nachhaltige und ressourcenschonende Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln zu vermitteln und den jungen Menschen einen direkten Zugang zu landwirtschaftlichen Betrieben und den dort arbeitenden Menschen zu verschaffen. Das Projekt stellt eine wichtige Brückenfunktion zwischen Schule und außerschulischer Jugendbildung dar. Jährlich vertiefen über 32.000 Schülerinnen und Schüler ihr schulisches Wissen im Rahmen eines Unterrichtsbesuches auf dem außerschulischen Lernort Bauernhof.
„Lernort Bauernhof Baden-Württemberg“
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Unsere Landjugendverbände