Geniesserland

Vierter Genussgipfel „gast.lebensmittel.kultur“ in Überlingen

Hofladen mit Obst und Gemüse zu Erntedank

Der jährliche Genussgipfel hat sich seit 2012 im Südwesten zu einer festen Größe entwickelt. Ziel der Veranstaltungen ist es, das Genießerland Baden-Württemberg weiter voranzubringen. Dabei sollen ökologische und wirtschaftliche Aspekte mit den Erwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher zusammengebracht werden. Der 4. Genussgipfel „gast.lebensmittel.kultur - Kulinarik mit Genuss und Verantwortung“ wird in Überlingen vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum in Zusammenarbeit mit der Kur und Tourismus Überlingen veranstaltet.

„Lebensmittelkultur in Baden-Württemberg steht für Vielfalt, Qualität und Genuss. Sie steht aber auch für bäuerliche Landwirtschaft, die verantwortungsvoll produziert und dadurch unsere einmalige Kulturlandschaft pflegt“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk beim vierten baden-württembergischen Genussgipfel in Überlingen (Bodenseekreis). Das Konsum- und Essverhalten unserer Gesellschaft werde immer durch die unterschiedlichen Ansprüche der Menschen an die Produkt- und Prozessqualität der Lebensmittel bestimmt. „Einer steigenden Anzahl an Verbraucherinnen und Verbraucher ist bewusst, dass nur in intakten Natur- und Kulturlandschaften verantwortungsvoll hochwertige Lebensmittel erzeugt werden können“, erklärte Hauk.

„Das große Potenzial regionaler Spezialitäten für die ökonomische und ökologische Entwicklung unserer vielfältigen Region wird zunehmend entdeckt und genutzt. Dies macht den Ausbau der Zusammenarbeit für gemeinsame Aktivitäten in den Regionen erforderlich“, sagte der Agrarminister. Der 4. Genussgipfel wolle dazu mit einem vielfältigen Angebot an Vorträgen und Diskussionen sowie mit Beispielen aus der Praxis rund um die unterschiedlichen Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen der Gäste, der erforderlichen Gastfreundschaft und den entsprechenden touristischen Angeboten und Erlebnissen im Zusammenspiel mit der Landbewirtschaftung einen Beitrag leisten und motivieren.

Regionalität als Trend der Zeit – Demographischer Wandel als Chance

„Wir müssen uns stark machen für Regionalität. Wer regionale Produkte kauft, kennt unsere Standards und auch das Zusammenspiel von Landbewirtschaftung und intakten, liebenswerten Lebensräumen. Auf ihn oder sie wartet dabei auch ein besonderes Genusserlebnis“, betonte Hauk. Sein Ziel sei es, die Regionalität der Lebensmittel stärker in den Fokus der Menschen zu rücken.

Erzeugern, Verarbeitern und Vermarktern sei zu empfehlen, dabei auch den demographischen Wandel als Chance zu nutzen. „Die Lebensmodelle junger Menschen sind vielfältig und durch immer individueller werdende Lebensentwürfe kommen ganz neue Verbraucherschichten mit ganz eigenen Anforderungen auf uns zu“, sagte Minister Hauk. „Vegan” oder auch besondere, sogenannte „natürliche funktionale Lebensmittel” seien Trends zum Beispiel, die ernstgenommen und entsprechend aufgegriffen werden sollten. Denn generell gelte im Lebensmittelmarkt, wer zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen treffe, werde diese Märkte besetzen. Es sei ein wichtiges Ziel des Genussgipfels, die gemeinsamen Chancen für die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern bewusst zu machen und entsprechende Impulse zu setzen.

Genussbotschafter 2016

„Die diesjährigen Genussbotschafter stehen mit ihrem Können und ihrem Fleiß für unsere baden-württembergische Lebensmittelkultur. Sie verkörpern Qualität, Genuss und Regionalität sowie Tansparenz“, erklärte der Minister.

Beide Preisträger, Woldemar Mammel aus Lauterach (Alb-Donau-Kreis) und Familie Sabine und Karl-Josef Fuchs aus Münstertal–Spielweg (Landkreis Breisgau–Hochschwarzwald), stünden für ein Verständnis für die Zusammenhänge von Produktion, Dienstleistung und regionaltypischen Wertschöpfungsketten als Ergebnis ihrer eigenen, persönlichen Wurzeln und Geschichten.

„Mit Woldemar Mammel aus Lauterach und der Gastronomenfamilie Sabine und Karl-Josef Fuchs aus Spielweg haben wir zwei weitere Genussbotschafter, die für die Erzeugung und Vermarktung von regionalen Spezialitäten und Lebensfreude gleichermaßen stehen“, betonte Peter Hauk. 

Veranstaltungsreihe Genussgipfel

Das Land Baden-Württemberg startete gemeinsam mit der MBW Marketinggesellschaft mbH und der Tourismusmarketing Baden-Württemberg sowie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg, die Veranstaltungsreihe „Genussgipfel” im Dezember 2012. Die Veranstaltungsreihe „Genussgipfel” soll dem Dialog zu einer zukunftsfähigen Lebensmittelkultur im Spannungsfeld von Genuss, Verantwortung und Wirtschaftlichkeit dienen. Ziel ist es, sich auf verschiedene Art und Weise mit diesen Herausforderungen auseinanderzusetzen, sowie insbesondere Impulse in Richtung einer ökonomischen, ökologischen und sozialen und dabei genussvollen Lebensmittelkultur aufzuzeigen. Baden-Württemberg will als profiliertes Genießerland diesen Dialog aktiv unterstützen und einen Beitrag für eine gemeinsame Weiterentwicklung unserer Land- und Ernährungswirtschaft, Hotellerie und Gastronomie und damit für den Tourismus leisten.

Neben der Vortragsveranstaltung am 14. Oktober 2016 wird rund um das Thema von regionalen Produzenten, Verarbeitern und Vermarktern einschließlich der Gastronomie und dem Tourismus ein interessantes Rahmenprogramm  angeboten.

Preis „Genussbotschafter Baden-Württemberg”

Der Ruf des Landes als Genießerland beruht nicht nur auf der großen Anzahl an ausgezeichneten Sterne-Restaurants, sondern auch auf der Vielfalt regionaler Spezialitäten in der Land- und Ernährungswirtschaft sowie in der Gastronomie. Hinter diesem hochkarätigen und abwechslungsreichen Angebot stehen viele Persönlichkeiten, die mit viel Leidenschaft, Engagement und Enthusiasmus dem Genießerland ein Gesicht verleihen.

Um diese besondere Leistung zu würdigen, zeichnet das Land Baden-Württemberg jedes Jahr auf dem Genussgipfel des Landes zwei Genussbotschafter aus. Mit der Auszeichnung in Form eines hochwertigen Schildes können die Genussbotschafterinnen und Genussbotschafter für sich selbst werben und sind dabei gleichzeitig Aushängeschild für das Genießerland Baden-Württemberg. Die Preisträgerinnen und Preisträger verkörpern die zahlreichen Facetten des Genießerlands Baden-Württemberg. Sie stehen mit ihrem wirtschaftlichen Handeln für eine Lebensmittelkultur in Baden-Württemberg, die sich der Forderung nach Nachhaltigkeit im Sinne der Wahrnehmung einer sozialen, ökologischen und ökonomischen Verantwortung stellen.

Die Preisträger 2016

Woldemar Mammel (Lauterach / Alb-Donau-Kreis)
Woldemar Mammel ist durch seine langjährigen Bemühungen für die Renaissance und Inwertsetzung der traditioneller Linsensorten und somit für die Wiederentdeckung und Wiedereinführung des Linsenanbaus auf der Schwäbischen Alb und in Folge der damit verbundenen wachsenden Wertschätzung des regionalen Linsenanbaus in Baden-Württemberg auch über die Grenzen hinaus ein Aushängeschild für die Kompetenz und Vielfalt des Genießerlands Baden-Württemberg. Er motiviert mit diesem Erfolg auch andere sich mit den Wertschöpfungsmöglichkeiten alter regionaler Kulturpflanzen/Spezialitäten zu befassen und ermutigt dabei den ‚Segen‘ von horizontalen Kooperationen aber auch von vertikalen Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette zu nutzen.

Familie Sabine und Karl-Josef Fuchs - Romatikhotel Spielweg (Münstertal / Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald)
Das kulinarische Angebot des Romantikhotels Spielweg spiegelt die Verantwortung für die Region durch die Gestaltung des gastronomischen Angebots – zum Beispiel umfangreiche saisonale Wildspezialitäten – wider. Als Naturparkwirt und somit Mitglied der „Schmeck den Süden”-Gastronomen (Klassifizierung mit 2 Löwen) hat die Familie frühzeitig erkannt, dass nur mit einer intakten, vielfältigen Natur- und Kulturlandschaft eine Lebensmittelkultur möglich ist, die Genuss und regionale Wertschöpfung erfolgreich verbindet. Daher wird seit 1995 auch eine eigene Käserei betrieben, die mit der Vermarktung entsprechender regionaler Käsespezialitäten einen Beitrag dazu leistet, dass die Nutzung des Grünlands und somit die Offenhaltung des Münstertals auch ökonomisch abgesichert werden kann. Als Kochbuchautor macht Herr Fuchs diese „Grundhaltung” seiner Familie/Unternehmens auch über die Region hinaus erlebbar und nachvollziehbar.

Das touristische Angebot der Familie Fuchs wird durch Gastlichkeit und Gastfreundschaft sowie ihrer erlebbaren Verbundenheit zur Region, dem Naturpark Südschwarzwald, verbunden aber auch mit attraktiven und zeitgemäßen Angeboten zum Beispiel im Wellnessbereich geprägt.

Genussgipfel Überlingen 2016

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Genussgipfel 2016

DEHOGA Baden-Württemberg: Schmeck den Süden

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Kulinarischen Spurensuche 2016 –Landeswettbewerb Milch

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