Umweltminister Franz Untersteller hat die 10. KlimaMesse in Aglasterhausen eröffnet. Die Gemeinde macht seit 20 Jahren anhand konkreter Projekte den Klimaschutz greifbar und zeigt, wie der Kampf gegen die globale Erderwärmung gelingen kann.
„Auf der UN-Klimakonferenz vor zwei Jahren ist es gelungen, einen internationalen Vertrag abzuschließen, der die Staatengemeinschaft zum Klimaschutz verpflichtet“, erinnerte Umweltminister Franz Untersteller bei der Eröffnung der 10. KlimaMesse in Aglasterhausen. „Die Weltgemeinschaft hatte sich mit dem Paris-Abkommen darauf verständigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu beschränken.“ Um dieses Ziel zu erreichen, müssten alle in ihrem jeweiligen Wirkungsbereich mehr tun als nur das absolut Notwendigste.
Wie das gehen kann, macht die Gemeinde Aglasterhausen vor. „Klimaschutz anhand konkreter Projekte greifbar machen und die Energiewende mit Leben füllen – dafür steht Aglasterhausen seit 20 Jahren“, lobte Untersteller das vorbildliche Engagement der Gemeinde und der Veranstalter der KlimaMesse im Kampf gegen die globale Erderwärmung.
Auch Baden-Württemberg habe mit seinem Klimaschutzgesetz und dem damit verbundenen integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept bereits wichtige Weichen gestellt, um den Ausstoß schädlicher Treibhausgase bis zur Mitte des Jahrhunderts um 90 Prozent zu verringern, so der Minister weiter. „Wir sind auf dem richtigen Weg, haben aber noch große Anstrengungen vor uns.“
Klimaschutz ist gesamtgesellschaftliche Pflichtaufgabe
Nach einer aktuellen Prognose wird das Land sein gesetzlich verankertes Zwischenziel, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent zu mindern, wohl um zwei bis sechs Prozentpunkte verfehlen. „Das ist sehr bedauerlich, verwundert aber nicht, werden doch die Rahmenbedingungen für den Klimaschutz über weite Bereiche auf Bundesebene gesetzt,“ erklärte der Umweltminister. „Ich hoffe darauf, dass der Bund hier in der kommenden Legislaturperiode endlich in die richtige Richtung marschiert. Wir brauchen vielmehr ganz konkrete Maßnahmen für alle gesellschaftlichen Bereiche, die die Treibhausgasemissionen auch tatsächlich verringern.“
Untersteller nannte beispielhaft ein europäisches Emissionshandelssystem, das wirksame Anreize zur Einsparung von CO2 setze. Darüber hinaus fordere er ein Gebäudeenergiegesetz, das der individuellen, gebäudebezogenen Energieberatung ein stärkeres Gewicht verleihe und damit den Eigentümerinnen und Eigentümern älterer Gebäude vernünftige und zukunftsfähige Sanierungsempfehlungen an die Hand gebe.
„Klimaschutz ist eine politische Verantwortung und eine gesamtgesellschaftliche Pflichtaufgabe,“ betonte Minister Untersteller. Er hoffe, dass die neue Bundesregierung die Kraft habe, sich dieser Zukunftsaufgabe anzunehmen: „Bloße Versprechen sind im Kampf gegen den Klimawandel nicht genug.“
Die KlimaMesse
Die KlimaMesse hat sich als überregional ausstrahlende Fachmesse für umweltbewusste Produkte und Serviceleistungen etabliert. Wertschöpfende Handwerksbetriebe und Dienstleister aus den Regionen Neckar-Odenwald, Rhein-Neckar und Heilbronn bilden das Herzstück. Aber es gibt auch Raum für ehrenamtliche Vereine, Initiativen und Genossenschaften aus der Region, die am Gemeinschaftsstand über ihre Konzepte aufklären.