Umweltministerin Thekla Walker hat am 4. Dezember 2024 im Neuen Schloss in Stuttgart acht Unternehmen mit dem „Umweltpreis für Unternehmen 2024“ ausgezeichnet. Der Umweltpreis wird alle zwei Jahre an Unternehmen verliehen, die ihren Betrieb besonders ökologisch und klimaschonend ausgerichtet haben. Er ist mit 10.000 Euro je Preisträgerin beziehungsweise Preisträger dotiert.
Wirkungsvolle Maßnahmen für Klima- und Umweltschutz
„Um die Belastungsgrenzen unserer Erde zu wahren, ist der Blick der Wirtschaft auf Klima- und Umweltaspekte so wichtig wie nie zuvor. Die Preisträgerinnen und Preisträger haben beeindruckend gezeigt, wie vielfältig und wie wirkungsvoll die Umsetzung von Maßnahmen sein kann“, hob Umweltministerin Walker hervor. Dabei sind viele Ansätze möglich: Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien, Installation einer Photovoltaikanlage, Umstellung auf E-Mobilität, Bereitstellung von Ladesäulen, Nutzung von LED-Beleuchtungen und Green IT, Anschaffung von Lastenrädern, Eindämmung der Lebensmittelverschwendung, passive Verschattungselemente, Dach- und Fassadenbegrünungen, klimaangepasste Freiflächen mit Bäumen und Trinkbrunnen oder naturnahe Gärten und Zisternen.
Ausdrücklich betont Ministerin Walker das hohe Niveau der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger sowie der nominierten Unternehmen. Oftmals habe man sich nur schweren Herzens für einen Betrieb in einer Kategorie entscheiden können, weil die Bewerberinnen und Bewerber in ihren Umweltleistungen so eng beieinandergelegen hätten. „Jedes der nominierten Unternehmen ist preiswürdig und kann stolz auf seine Leistungen und die Nominierung sein“, so die Ministerin.
Auch seien sowohl die nominierten Unternehmen wie auch die Preisträgerinnen und Preisträger über das ganze Land verteilt. „Ich freue mich über die herausragenden Umweltleistungen und die Innovationsfreude unserer Unternehmen in allen Regionen des Landes. Wir finden sowohl in den Ballungsräumen mit ihren Innovationsclustern als auch im ländlichen Raum viele nachhaltig denkende und handelnde Firmen“, so Thekla Walker. „Das stärkt unsere Wirtschaftskraft, ist Anreiz für andere und zahlt ein in ein modernes, umweltorientiertes und nachhaltiges Land“, betont die Ministerin weiter.
Preisträgerinnen und Preisträger „Umweltpreis für Unternehmen 2024“
Aus über 100 Bewerbungen sind insgesamt 19 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen seitens der Jury für die finale Runde des Umweltpreises nominiert worden. Vergeben wurde der Umweltpreis in sechs Kategorien. Hinzu kommt der Jurypreis, der dieses Jahr unter dem Motto „Herausragendes Engagement für Nachhaltigkeit“ vergeben wurde.
Folgende Unternehmen hat die Fachjury mit dem „Umweltpreis für Unternehmen 2024“ ausgezeichnet:
Seehotel Wiesler GmbH, Titisee-Neustadt (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald)
Das Seehotel Wiesler ist ein modernes Wellnesshotel direkt am Titisee. Die Mischung aus Erholung, Wellness, bewusster Ernährung und Bewegung in der traumhaften Natur des Hochschwarzwaldes sorgt für Wohlbefinden. Nachhaltigkeit hat einen besonderen Stellenwert. Daher wird nach ökologischen Prinzipien, umweltbewusst und zukunftsweisend gehandelt.
Das Unternehmen ist rundum nachhaltig aufgestellt und nimmt seine Vorbildfunktion in der Region bewusst wahr. Dies wird im Besonderen durch ein innovatives Energiekonzept deutlich, das sich aus einer Photovoltaik-Anlage 60 Kilowatt-Peak plus Batteriespeicher mit 200 Kilowattstunden, einer Energiezentrale mit zwei Holzkesseln und zwei Holzkraftwerken zusammensetzt, die das Hotel zu mindestens 90 Prozent mit Strom versorgen. Das Holzhackgut setzt sich aus Holzabfällen zusammen. (Bezug: Wald und Sägewerke aus der Region). Bislang sind drei Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen, sieben weitere einschließlich des Kurhauses werden folgen. Auch im Hotelbetrieb wird auf Nachhaltigkeit gesetzt: Das Hotel führt eine innovative Zimmerreinigung mit Wasserdampf durch. Darüber hinaus verzichtet man auf Papiervorgänge durch die Verwendung digitaler Meldescheine, Rechnungen und so weiter. Die Gäste werden zu Nachhaltigkeitsthemen informiert. Dies erfolgt durch Auslagen auf den Zimmern und Gutscheinen für „Klimateller“ bei einer klimaneutralen Anreise der Gäste. Der Neubau wird als „kreislauffähiges Gebäude“ umgesetzt. Das Unternehmen verfügt darüber hinaus über ein eigenes Moor mit Aussichtsturm, das „Wieslermoor“.
Das Seehotel Wiesler GmbH nimmt im Rahmen der Landesstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“ an KLIMAWIN teil und ist Teil des Klimabündnisses Baden-Württemberg.
e.systeme21 GmbH, Ulm (Alb-Donau-Kreis)
Bei der e.systeme21 GmbH handelt es sich um ein familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Ulm. Der Handwerksbetrieb bietet die Planung und die Installation von Photovoltaikanlagen in jeder Größe an. Im gewerblichen Bereich werden zudem auch alle übrigen Energieerzeuger integriert. Ein besonderer Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf der Verwendung von Wasserstoff als Speicher.
Die e.systeme21 GmbH ist ein energieautarker Betrieb mit System. Der Betrieb setzt unter anderem auf Photovoltaik, beispielsweise durch vertikal ausgerichtete Photovoltaik-Systeme, um die „Winterlücke“ zu verringern. Auch im Bereich Wasserstoff ist der Betrieb tätig: Elektrolyse, Wasserstoffspeicherung und Brennstoffzellen-Nutzung (Rückverstromung von Wasserstoff) gehören zum Portfolio. Das Unternehmen bietet spezielle Lösungen für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) an, die höhere Einspeiseleistungen durch Photovoltaik-Strom haben, aber gleichzeitig die hohen Kosten für einen größeren Netzanschluss scheuen. Alle Photovoltaik-Module werden von deutschen Herstellern beschafft. Ziel ist es, das Industriegebiet Ulm-Donautal durch dezentrale Energieversorgungssysteme energieautark zu machen. Das firmeneigene Gebäude dient als „Reallabor“ und Vorzeigeprojekt. Es hat damit Strahlkraft in die Region. Darüber hinaus ist die e.systeme21 GmbH in der Weiterentwicklung der Wasserstoffnutzung sehr aktiv. Dabei liegt ein Schwerpunkt auch auf der Wissensvermittlung an Dritte und der Mitwirkung in Verbänden. Im Außenbereich wurden Flächen entsiegelt und die Fassade begrünt.
Die e.systeme21 GmbH nimmt an KLIMAWIN im Rahmen der Landesstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“ teil.
EDELRID GmbH & Co. KG, Isny im Allgäu (Landkreis Ravensburg)
EDELRID wurde bereits 1863 gegründet. Das Unternehmen ist Hersteller von Kletter-, Outdoor- und Arbeitssicherheits-Ausrüstung mit Produktion in Deutschland. Insbesondere werden Produkte für Berg- und Hallensport sowie persönliche Schutzausrüstungen für gewerbliche Anwendungen angeboten. Kernprodukt ist das Kernmantelseil, welches seit 1953 integraler Bestandteil modernster Seiltechnik ist. In Isny werden verschiedenste Variationen von Seilen aus diversen Materialien hergestellt. Das Produktsortiment wird unter anderem durch Gurte, Helme, Steigeisen und Rucksäcke ergänzt.
Das umfassende, tiefgehende Wissen des Unternehmens ermöglicht nachhaltige Innovationen im Produkt durch intensive Forschungsarbeit im eigenen Labor sowie im eigenen Kletterraum über vier Stockwerke für Forschungs- und Testzwecke. Beispielsweise entwickelt EDELRID PFAS-freie Seile, Seile aus biobasierten Kunststoffen (zum Beispiel Rizinusöl), Seile aus Garnresten und Rezyklaten oder auch Karabiner mit Stahleinlagen zur längeren Haltbarkeit. Das Unternehmen verfügt über eine ungewöhnlich hohe Tiefe in der ökobilanziellen Betrachtung des Produktportfolios. Die Konkurrenz soll bewusst auf diesem Weg durch Informationsaustausch und Zusammenarbeit mitgenommen werden. Im Rahmen der nachhaltigen Energieversorgung werden Photovoltaik und Abwärme genutzt. Dabei heizt die Produktionswärme die Verwaltungsgebäude. Die Kühlung erfolgt über zwei Brunnen.
Chemische Werke Kluthe GmbH, Heidelberg (Rhein-Neckar-Kreis)
Als Spezialist für Oberflächenbehandlung entwickelt und produziert die Chemische Werke Kluthe GmbH chemische Produkte sowie innovative Prozesslösungen für die Bereiche Metalworking und Cleaning, Forming und Protection, Pretreatment und Paint Shop. Bei allen Produkten setzt Kluthe auf erstklassige Qualität, Sicherheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
Kluthe ist Vorreiter im Lösemittel-Recycling. Die Lösemittel werden in einem vollständig geschlossenen Recycling-Kreislauf zurückgenommen, aufbereitet und erneut verwendet. Für mehr als 80 Prozent der Produkte hat Kluthe nachhaltige Alternativen entwickelt, wie beispielsweise wasserbasierte Schmierstoffe oder Reinigungsmittel. 60 Prozent davon werden zu einem vergleichsweise geringeren Preis verkauft. Damit wird deutlich, dass das Unternehmen deutlich auf Forschung und Entwicklung fokussiert ist. Zudem erfolgt eine Nachhaltigkeitsberatung bei den Kunden. In diesem Zuge wurde ein Nachhaltigkeitstool für den Kunden entwickelt, das der Berechnung der alternativen Produkte im Vergleich zu den konventionellen dient. Bemerkenswert ist das technische Know-how im Unternehmen, hinsichtlich der Abfüllung von lösemittelhaltigen Produkten. Durch eine kluge Prozessführung gelingt es, VOC-Emissionen (flüchtige organische Verbindungen) zu minimieren. Kluthe tritt mit diesem Know-how auch als Dienstleister für andere Unternehmen auf und wirkt damit auf unterschiedlichste Branchen in Sachen Nachhaltigkeit ein. Auch in der Produktion setzt das Unternehmen auf Nachhaltigkeit: So wird Wasser komplett im Kreislauf geführt, Wärmerückgewinnung umgesetzt, LEDs genutzt und Pumpen wurden getauscht.
J. Schmalz GmbH, Glatten (Landkreis Freudenstadt)
Die J. Schmalz GmbH wurde 1910 in Glatten im Schwarzwald gegründet. Bis heute findet sich dort der Hauptsitz des familiengeführten Unternehmens. Schmalz ist an 31 Standorten weltweit vertreten. Das Unternehmen ist ein Marktführer im Bereich der Automatisierung mit Vakuum (Sauggreifer, Vakuum-Erzeuger, Greifsysteme und Lösungen zum Festhalten von Werkstücken) und ergonomische Handhabungssysteme. Im Geschäftsfeld Handhabung werden Vakuumheber und Kransysteme für Industrie und Handwerk angeboten. Außerdem wird derzeit ein weiteres Standbein im Bereich der stationären Energiespeicher aufgebaut.
Bei der J. Schmalz GmbH handelt es sich um ein innovationsstarkes Unternehmen. Beispielsweise wurde ein rein elektrischer Vakuum-Erzeuger für druckluftfreie Fertigung und Montage entwickelt. Derzeit arbeitet der Betrieb an einem Batteriespeicher mit recycelfähigen Batterien (Redox-Flow-Batterie). Die Energieversorgung des Unternehmens erfolgt durch Photovoltaik, Windenergie, Geothermie (Kühlung Spritzgußmaschinen) und einem 36 Kilowatt Kleinwasserkraftwerk. Ergänzt wird die Versorgung durch ein Blockheizkraftwerk mit Hackschnitzelbezug aus dem eigenen Wald und von lokalen Sägewerken. Aktuell ist ein Anschluss an das Nahwärmenetz Glatten in Planung. Das Unternehmen verfügt über einen großen Stromspeicher und Energielastenausgleich (netzdienliche Flexibilität). Zudem setzt man auf eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung und Bachwasser der Glatt für die Raumkühlung. Eine Zisterne liefert Wasser für den Garten und die Toiletten. Auch in der Produktion und Lieferkette hat sich das Unternehmen mit Reduce, Replace, Repair, Reuse, Refurbish und Recycle klare Ziele gesetzt. Kundenanlagen werden zurückgeholt, modernisiert und wieder in den Einsatz gebracht. Bei 70 Prozent der Lieferanten handelt es sich um lokale Unternehmen. Sowohl auf der „Produktseite“ als auch auf der „Produktionsseite“ ist Schmalz in puncto Umweltschutz vorbildlich aufgestellt. Zudem wurde ein Öko-Lehrpfad mit seltenen Arten angelegt.
Die J. Schmalz GmbH nimmt im Rahmen der Landesstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“ an KLIMAWIN teil und ist Teil des Klimabündnisses Baden-Württemberg.
Luisenklinik, Bad Dürrheim (Schwarzwald-Baar-Kreis)
Die Luisenklinik ist eine Fachklinik für psychische und psychosomatische Erkrankungen, die 1912 gegründet wurde. Der Hauptstandort ist Bad Dürrheim, weitere Standorte befinden sich in Stuttgart und Radolfzell. In Bad Dürrheim verfügt die Einrichtung über 254 Betten/Plätze, ein Ausbildungsinstitut für psychologische Psychotherapie und eine Kinder- und Jugendpsychotherapie.
Die Klinik zeichnet sich durch ein innovatives Klimaschutzteam, das viel „tüftelt“, aus. Sie verfügt über eine ansprechende Fahrradstation mit Photovoltaik für E-Bikes und Roller sowie eine Lademöglichkeit, die das Klimaschutzteam selbst entwickelt und gebaut hat. Photovoltaik ist auf nahezu allen Dächern installiert. Zudem gibt es Fassaden-Photovoltaik als ein Experimentierfeld in der schneereichen Region. Darüber hinaus setzt die Luisenklinik auf Wärmerückgewinnung, eine Pelletheizung und den Austausch von Pumpen. Schon frühzeitig wurde auf alternative Baumaterialien umgestellt und Nachhaltiges Bauen als Selbstverpflichtung auferlegt. Neubauten erfolgen weitgehend in Holzbauweise. Ein Biotop und Naturteich befinden sich auf dem Gelände. Die Beschaffung erfolgt überwiegend regional, mit regelmäßigen Lieferantenaudits.
Um das hohe Engagement unter den nominierten Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit besonders zu würdigen, wurde der Jurypreis „Herausragendes Engagement für Nachhaltigkeit“ zweimal vergeben:
- Brauerei Clemens Härle KG, Leutkirch (Landkreis Ravensburg)
- Die Brauerei Härle stellt Biere und Erfrischungsgetränke her. Der Produktionsstandort ist in Leutkirch. Seit sechs Generationen befindet sie sich in Familienbesitz.
- Nachhaltigkeit wird in der Brauerei Härle nicht nur großgeschrieben, sondern durch und durch gelebt. Hiervon zeugt die teure Umstellung auf Elektro-Lastkraftwagen (E-LKW) zur Auslieferung der Ware. Dies war eine Pionierleistung, als der Zwölf-Tonner E-LKW vor wenigen Jahren beschafft wurde. Dieser wurde inzwischen um einen zweiten E-LKW ergänzt. Für Mitarbeitende stehen Ladesäulen zur Verfügung. Die regionale Wirtschaft und Öko-Landwirtschaft werden durch feste und langfristige Lieferverträge (garantierte Abnahmemengen) gestärkt. Dabei kommen 70 Prozent der Rohstoffe aus ökologischem Anbau (regional) und 30 Prozent direkt von Landwirten aus der Region Allgäu-Oberschwaben. Der Wärmebedarf wird zu 80 Prozent aus der eigenen Hackschnitzelanlage und zu 20 Prozent aus Biogas gewonnen. Durch den Ausbau der Photovoltaik soll das Unternehmen im Bereich Strom bis 2028 energieautark werden. Dies erfolgt beispielsweise durch Pilotversuche mit Kipp-Photovoltaik-Anlagen auf einer Blühwiese. Auch setzt sich das Unternehmen für die Abfallvermeidung ein: Das fünf Liter-Partyfass wird als Mehrweg-Lösung angeboten und der Sixpack-Tray wird aus unbeschichtetem Karton hergestellt. Zudem setzt man ein Bierkisten-Recycling um, obwohl dies zu höheren Kosten im Vergleich zu Bierkästen aus Neugranulat führt. Die Brauerei Härle engagiert sich auch für migrierte Mitarbeitende, zum Beispiel durch Wohnungsvermittlungen. Durch verschiedene Kooperationen mit Künstlern erfolgt eine Bereitstellung alter Räumlichkeiten der Brauerei für Ausstellungen. Das Unternehmen ist im Bündnis Klimaneutrales Allgäu stark vernetzt.
- Die Brauerei Härle nimmt an KLIMAWIN teil und ist Teil des Klimabündnisses Baden-Württemberg im Rahmen der Landesstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“.
- colordruck Baiersbronn W. Mack GmbH & Co. KG, Baiersbronn (Landkreis Freudenstadt)
- Das 1954 gegründete Unternehmen hat sich bis 2008 ausschließlich mit der Herstellung von Verpackungen aus Vollkarton beschäftigt, bevor das Abpacken von Artikeln als weitere Dienstleistung angeboten wurde (Verpackung von Süßwaren und Befüllung von Adventskalendern). Die Kunden sind Industrie- und Handelsunternehmen aus den Branchen Lebensmittel, Süßwaren, Getränke, Pharmazie, Kosmetik, Spielwaren und technische Produkte. Das Unternehmen ist rundum nachhaltig ausgerichtet. Nachhaltigkeit wird auch jenseits des Produktionsprozesses und des Produktes gelebt, etwa durch eine große Blumenwiese, einen wöchentlichen Nachhaltigkeitsnewsletter, Webinare (beispielsweise für den Vertrieb zum Thema CSRD-Berichterstattung und Zertifizierungen), einem „Green Friday“ auf Social Media, Biohof-Lieferungen für Mitarbeitende oder Blumentauschtage. Zudem werden externe Projekte wie zum Beispiel die World Clean-Up Days oder Gesundheitstage angeboten. In der Produktion finden sich an jeder Anlage Infotafeln mit Informationen zu Umweltaspekten und Energieeinsparungen. Das Energiekonzept der Firma umfasst eine Photovoltaik-Anlage mit 100 Kilowatt-Peak, Ökostrom seit 2011, eine Flusswasserkühlung (Murg), Wärmerückgewinnung aus Kompressoren und Abwärmenutzung für die Duschen. Seit 2003 werden jährlich rund 50.000 Einwegpaletten im eigenen Biomasseheizwerk verbrannt.
- Durch die Umstellung der Druckvorstufe von den bisherigen konventionellen Offsetdruckplatten auf die neue Technologie der „prozess-losen Druckplatten“ in 2024 konnte auf Chemikalien und Entwickler verzichtet werden. Im Weiteren werden die Aluminiumplatten (circa 200 pro Tag) recycelt. Auch konnte der Wasserverbrauch um 600.000 Liter reduziert werden. Colordruck achtet zudem auf lokale Lieferanten und Mitarbeitende aus der Umgebung.
- Colordruck nimmt an KLIMAfit und KLIMAWIN im Rahmen der Landesstrategie „Unternehmen machen Klimaschutz“ teil.
Die elf Unternehmen, die für den Umweltpreis nominiert wurden, aber keine Auszeichnung erhalten haben, wurden mit einer Urkunde gewürdigt.
Zahlen, Daten und Fakten zum Umweltpreis für Unternehmen
- Der Umweltpreis für Unternehmen wird seit 1993 verliehen.
- Bis 2002 erfolgte die Preisverleihung im jährlichen Turnus; seither wird der Preis alle zwei Jahre vergeben. In diesem Jahr findet der Wettbewerb zum 21. Mal statt.
- Der Umweltpreis richtet sich an Unternehmen und Selbstständige aus Industrie, Handel, Handwerk, Dienstleistung sowie Gesundheits- und Sozialwirtschaft.
- Ausgezeichnet werden Unternehmen für besondere Leistungen im betrieblichen Umweltschutz und für eine vorbildliche, umweltorientierte Unternehmensführung. Bei der Vergabe des Preises steht im Vordergrund, dass das Unternehmen unter den Gesichtspunkten des Umwelt- und Klimaschutzes, der Ressourcenschonung sowie der Energieeffizienz als beispielhaft und wegweisend eingestuft werden kann.
- Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Jury, die aus Vertreterinnen und Vertretern von wissenschaftlichen Instituten, Wirtschaftsorganisationen, Umwelt- und Naturschutzverbänden, der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) sowie dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft besteht.
- Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 10.000 Euro, das in den Umweltschutz des Unternehmens fließt.