Auf Antrag des baden-württembergischen und des bayerischen Umweltministeriums befasst sich die kommende Umweltministerkonferenz der Länder und des Bundes (ab 30.11. in Berlin) auch mit dem Thema PFC.
Ziel des Antrags ist, das Bundesumweltministerium aufzufordern, den Umfang der Umweltbelastung durch per- und polyfluorierte Verbindungen bundesweit zu ermitteln, Grenz- und Beurteilungswerte festzulegen und Vorgaben zur Sanierung belasteter Gebiete zu erarbeiten und Wege aufzuzeigen, wie der Eintrag von PFC in die Umwelt minimiert werden kann.
„PFC gibt es überall, da macht es keinen Sinn, wenn jedes Land für sich das PFC-Problem bearbeitet. Wir halten es für dringend geboten, dass der Bund das Thema auf seiner Tagesordnung jetzt nach oben zieht“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller.
Die Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Verbindungen stecke in unzähligen Alltagsprodukten, erläuterte der Umweltminister. Von der Outdoor-Jacke bis zum Coffee-To-Go-Becher nutze die Industrie PFC in der Produktion, um die Produkteigenschaften zu verbessern. „Wir alle sind mit verantwortlich, dass die schädlichen PFC über unseren Konsum in die Umwelt gelangen. Wie wir das Zeug wieder loswerden, sprich belastete Böden und Grundwasser effektiv und effizient sanieren können, ist dagegen bislang leider nur unzureichend erforscht. Da besteht großer Nachholbedarf“, sagte Untersteller.
Die PFC-Problematik, mutmaßt Untersteller, werde sich in den nächsten Jahren noch verschärfen und zwar international: „Wo überall und wie viel PFC in die Umwelt eingetragen wurden, wissen wir heute noch gar nicht. Klar ist nur, dass sie mittlerweile sogar an den Polkappen schon nachweisbar sind. Und klar ist, dass sich die PFC kaum wieder abbauen. Für mich bedeutet das, dass wir als Gesellschaft und in der Politik überlegen müssen, in welchen Bereichen, wie umfassend und vor allem wie schnell wir auf PFC verzichten können.“
Auch in dieser Frage erhofft sich Untersteller eine führende Rolle des Bundes: „Unser Antrag fordert das Bundesumweltministerium auch auf, Lösungswege aufzuzeigen, wie der künftige Eintrag der Stoffe in die Umwelt minimiert werden kann. Um eine Minimierung kommen wir meines Erachtens nicht herum.“