In der vergangenen Wintersaison haben sich die Ankunfts- und Übernachtungszahlen in Baden-Württemberg nach dem Corona-Einbruch wieder erholt. Auch kommen wieder mehr Gäste aus dem Ausland. Noch liegen die Zahlen aber nicht auf Vorkrisenniveau.
Die Tourismus-Wintersaison 2021/2022 in Baden-Württemberg schließt laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes mit 6,0 Millionen Ankünften und knapp 16,7 Millionen Übernachtungen ab – das entspricht einem Plus von 302,7 Prozent bzw. 150,7 Prozent gegenüber den Ergebnissen der stark durch die Corona-Pandemie beeinträchtigten Wintersaison 2020/2021. Das touristische Winterhalbjahr geht jeweils von November bis April.
Wie bereits 2019/2020 und 2020/2021 konnten die Beherbergungsbetriebe Baden-Württembergs auch in der Wintersaison 2021/2022 nicht an die starke Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte anknüpfen. Gegenüber dem Winterhalbjahr 2020/2021 stieg die Gästezahl zwar um 4,5 Millionen Personen an und auch die für die Branche entscheidende Zahl der Übernachtungen stieg um zehn Millionen an. Vergleicht man diese Werte mit den Ergebnissen der letzten Wintersaison „vor Corona“ 2018/2019, gibt es bei den Ankünften trotz der Erholung noch immer ein Minus von 3,2 Millionen Gästen (-34,6 Prozent) und bei den Übernachtungen ein Minus von 5,7 Millionen Nächten (-25,4 Prozent) zu verzeichnen.
Anlässlich der Tourismusbilanz der Wintersaison 2021/2022 für Baden-Württemberg erklärte Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp: „Es ist ein positives Signal für die Tourismusbranche, dass sich nach dem durch Corona-bedingt schwachen Wintergeschäft 2020/2021 in dieser Saison wieder mehr Urlauberinnen und Urlauber für unser Land entschieden haben. Aufgrund des schneereichen Winters zog es erwartungsgemäß viele Gäste in die märchenhaften Landschaften und auf die Pisten des Südlichen Schwarzwalds. Aber auch die Reisegebiete Nördliches Baden-Württemberg und die Region Stuttgart konnten hohe Marktanteile vorweisen. Das zeigt: Baden-Württemberg ist ein vielfältiges Urlaubsziel – im Sommer wie im Winter. Auch wenn das Vorkrisen-Niveau noch nicht erreicht wurde, kann die Branche zuversichtlich in die Sommersaison starten.“
Wieder mehr ausländische Gäste
Im Winter 2018/2019 kamen 21,4 Prozent der über neun Millionen Gäste aus dem Ausland. Im Winter 2019/2020 waren es bereits nur noch 20,5 Prozent und im Winter 2020/2021 sank der Anteil auf einen Tiefstand von 8,8 Prozent. Im Winter 2021/2022 erholte sich der Anteil ausländischer Gäste wieder und lag bei 17,7 Prozent. Dennoch wurde noch nicht wieder das Niveau von vor Corona erreicht. Der seit 2008/2009 stabile Wachstumstrend bei den Ankünften aus dem Ausland ist daher weiterhin unterbrochen.
In der abgelaufenen Wintersaison 2021/2022 kamen rund 1,1 Millionen Gäste aus dem Ausland (17,7 Prozent) und buchten knapp 2,6 Millionen Übernachtungen (15,6 Prozent).
Seit Jahren nimmt beim Wintertourismus im Land traditionell die Schweiz in der Rangfolge der ausländischen Herkunftsländer den Spitzenplatz ein – so auch wieder 2021/2022. Mit rund 590.000 Übernachtungen und einem Anteil von 22,6 Prozent an allen von Gästen aus dem Ausland gebuchten Übernachtungen. Auf Platz 2 folgt Frankreich mit 10,1 Prozent aller aus dem Ausland gebuchten Übernachtungen und auf Platz 3 die Niederlande mit 8,1 Prozent der Übernachtungen.
Besonders erfreulich sei die Zahl der Gäste aus dem Ausland, so Dr. Patrick Rapp weiter: „Nach knapp zwei Jahren Pandemie ist es schön, auch wieder vermehrt ausländische Gäste in Baden-Württemberg begrüßen zu können – insbesondere aus unseren Nachbarländern Schweiz, Frankreich und den Niederlanden. Mit einem Anteil von 17,7 Prozent ausländischer Gäste sind wir auf einem guten Weg, an die positive Entwicklung vor Corona anzuknüpfen.“
Südlicher Schwarzwald ist Besucherliebling
In der Wintersaison 2021/2022 konzentrierte sich das Tourismusgeschehen in Baden-Württemberg anteilig wieder stärker auf den Südlichen Schwarzwald mit 18,4 Prozent Marktanteil an allen Übernachtungen. Danach folgen die Reisegebiete Nördliches Baden-Württemberg mit 16,8 Prozent, die Region Stuttgart mit 15,2 Prozent und der Nördlichen Schwarzwald mit einem Anteil von 12,4 Prozent an den Übernachtungen.
Die insgesamt neun Reisegebiete des Landes zeigten gegenüber dem extrem schwachen Vorjahresergebnis allesamt starke Zuwächse bei den Übernachtungen:
- Hegau: +54,3 Prozent
- Schwäbische Alb: +109,7 Prozent
- Nördliches Baden-Württemberg: +111,3 Prozent
- Region Stuttgart: +124,0 Prozent
- Nördlicher Schwarzwald: +148,9 Prozent
- Württembergisches Allgäu-Oberschaben: +153,5 Prozent
- Mittlerer Schwarzwald: +204,7 Prozent
- Südlicher Schwarzwald: +205,4 Prozent
- Gebiet Bodensee: +257,8 Prozent
Statistisches Landesamt: Tourismus in Baden-Württemberg: Bilanz Wintersaison 2021/22
Quelle:
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg/Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus