Mobilität

„Testfeld eFliegen BW“ nimmt weiter Gestalt an

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut, Herr Prof. Dr. Walter Fichter von der Uni Stuttgart und Herr Fabian Nestmann von Volocopter

Das vom Wirtschaftsministerium geförderte „Testfeld eFliegen BW“ erprobt das elektrische und autonome Fliegen unter realitätsnahen Umgebungsbedingungen. Die beiden Standorte in Lahr und Mengen bei Sigmaringen sollen in Kürze auch externen Partnern für Testflüge zur Verfügung stehen.

Das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau geförderte „Testfeld eFliegen BW“ nimmt weiter Gestalt an. Bereits in wenigen Wochen sollen an den beiden Standorten in Lahr und Mengen bei Sigmaringen auch Testflüge für externe Partner möglich sein. „Elektrisches, energieeffizientes und autonomes Fliegen kann ein wichtiger Baustein der Mobilität der Zukunft sein. Baden-Württemberg ist in diesem Bereich in einer hervorragenden Ausgangsposition. Damit wir auf diesem Markt jedoch auch weiterhin international ganz vorne mitspielen können, müssen wir stets up to date bleiben“ sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole-Hoffmeister-Kraut.

„Baden-Württembergs Stärke lebt auch davon, dass hervorragende Wissenschaft auf einen wirtschaftlichen Nährboden trifft. Deshalb ist es wichtig, beide Bereiche im Land noch stärker miteinander zu verzahnen. Mit dem ‚Testfeld eFliegen BW‘ erproben wir neue Konzepte unter realitätsnahen Umgebungsbedingungen und bauen so die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich noch weiter aus“, sagte die Ministerin. „Mit dem Projekt stärken wir gezielt den Standort Baden-Württemberg und seine Innovationskraft in diesem wichtigen Zukunftsfeld. Die beiden Teststandorte tragen maßgeblich dazu bei, dass wir als Innovationsland zeitnah zukunftsweisende Forschungsergebnisse vorweisen können“, so die Ministerin.

Zahlreiche zukunftsweisende Anwendungsfelder

„Hochautomatisierte und hybrid elektrisch angetriebene Flugzeuge könnten zukünftig sowohl die urbane Mobilität als auch den Individualverkehr über mittlere Distanzen unterstützen. Daneben gibt es zahlreiche weitere, zukunftsweisende Anwendungsfelder. Hierzu gehören beispielsweise elektrisch betriebene Drohnen für Katastropheneinsätze oder zur Überwachung großflächiger Waldbrände. Das Testfeld dient als ideale Plattform zur Erprobung entsprechender Technologien und Systeme“, sagte Prof. Walter Fichter, dessen Institut für Flugmechanik und Flugregelung an der Universität Stuttgart den Aufbau des Testfelds koordiniert.

Florian Reuter, Geschäftsführer (CEO) von Volocopter: „Als junges Unternehmen aus Baden-Württemberg ist es großartig, wiederholt aktiv Unterstützung durch die Landesregierung zu erfahren. Das hilft uns, unsere innovative Technologie voranzutreiben. Wenn man einen ganz neuen Markt aufbaut, wie wir es bei Volocopter tun, kann eine solche Initiative entscheidend für den internationalen Erfolg des Unternehmens sein.“

Erprobung des urbanen und des autonomen Fliegens

Das Wirtschaftsministerium fördert das Projekt mit insgesamt 1,3 Millionen Euro. Die Aufteilung des „Testfeld eFliegen BW“ auf zwei Standorte ermöglicht es, den spezifischen Anforderungen sowohl des urbanen als auch des autonomen Fliegens gerecht zu werden. Die Testumgebung in Lahr bietet sich besonders für den Bereich des urbanen Fliegens an, während der Standort in Mengen-Hohentengen zur Erprobung des autonomen Fliegens, also ohne einen Piloten an Bord, besonders gut geeignet ist.

Aktuell befindet sich das Testfeld in der Aufbauphase, die bis zum Jahresende abgeschlossen sein wird. Nachdem einzelne Projektpartner bereits erste Erprobungsflüge durchgeführt hatten, soll das Testfeld nach Lockerung der Corona-Beschränkungen bereits in wenigen Wochen auch für Erprobungsflüge von externen Partnern zur Verfügung stehen. „Ich freue mich sehr, dass sich mittlerweile ein großes Konsortium aus mehr als zehn Projektpartnern gefunden hat. Die beiden Forschungsflugplätze sind als Plattform zu verstehen, um dort zukünftig weitere Akteure zu integrieren. Ich lade daher alle interessierten Firmen – auch außerhalb des Landes – ein, sich als mögliche Partner zu beteiligen und dieses Testfeld mit seinen hervorragenden Möglichkeiten breit zu nutzen“, sagte Hoffmeister-Kraut abschließend.

Das elektrische und autonome Fliegen

Gesellschaftliche Herausforderungen wie der Klimawandel und die zunehmende Urbanisierung bringen bestehende Verkehrssysteme zunehmend an ihre Grenzen. Mobilitätskonzepte der Zukunft müssen sich diesen Herausforderungen stellen. Ein starker Trend in diesem Bereich ist das elektrische und autonome Fliegen, der sich über ein breites Spektrum von Fluggeräten erstreckt. Ein zentraler Impulsgeber in den Bereichen elektrischer Antriebe und Autonomie in der Luftfahrt sind sogenannte Flugtaxis, die zukünftig Personen- und Gütertransport im Bereich kurzer bis mittlerer Distanzen bedienen sollen.

Bei der Entwicklung von elektrisch angetriebenen und automatisierten Fluggeräten, insbesondere bei den Flugtaxis, befindet sich Baden-Württemberg in einer sehr guten Ausgangsposition. Eines der weltweit führenden Unternehmen in der Entwicklung von Flugtaxis ist die Firma Volocopter in Bruchsal, die als Partner ebenfalls in das Projekt eingebunden ist. Zudem verfügt das Land über eine hervorragende Forschungslandschaft in diesem Bereich. So gibt es an der Universität Stuttgart eine lange Tradition in der Luft- und Raumfahrttechnik, mit einer eigenständigen Fakultät mit über zehn Instituten in diesem Bereich. Die Fakultät ist auch stark in industrielle Projekte im Bereich der Flugtaxis involviert.

Weitere Meldungen

Bevölkerungsschutz Auszeichnung
Bevölkerungsschutz

35 ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber ausgezeichnet

Ein Landwirt an einer automatischen Melkmaschine im Stall (Bild: © dpa).
Landwirtschaft

Hauk lädt zum Landwirtschafts­dialog über Erzeugerpreise

Blick in den Tagungsraum anlässlich der Sitzung der Europaministerkonferenz in der Landesvertretung in Brüssel
Europaministerkonferenz

Außenhandel der EU stärken und Regulierungen vereinfachen

Das Logo von Invest BW
Invest BW

Mobilität stärken, Wandel prägen, Zukunft sichern

Logo Start-up BW
Start-up BW

Neue Start-ups für das Frühphasenförderprogramm ausgewählt

Richter im Landgericht Stuttgart
Justiz

Neues KI-Tool für die Justiz

Eine junge Frau mit gelbem Pullover hält ein Smartphone in der Hand.
Digitalisierung

Ausweis auf dem Handy ab 2. Januar 2027

Übergabe eines symbolischen Förderschecks an die Projektverantwortlichen der Fraunhofer-Gesellschaft für das Projekt „Stuttgart Climate Tech Hub“
Wirtschaft

Startschuss für Stuttgart Climate Tech Hub

Die Schüler Johannes (l.) und Felix (r.), ein Junge mit Down-Syndrom, sitzen in der Gemeinschaftsschule Gebhardschule in Konstanz an einem Klassentisch beim Malen. (Foto: © dpa)
Inklusion

Land fördert Inklusionsprojekte für Kinder und Jugendliche

Logo Innovationspreis Bioökonomie
Bioökonomie

Innovationspreis Bioökonomie 2025 verliehen

Eine Frau sitzt an einem Computer.
Verbraucherschutz

Verbraucherforschungsforum 2025 zu digitalen Finanzdienstleistungen

Ein sonnendurchfluteter Schulraum mit Tischen und Stühlen
Schulbauförderung

468 Millionen Euro für Bau und Sanierung von Schulen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
Künstliche Intelligenz

1,3 Millionen Euro für die Zukunft der photonischen KI

Logo Start-up BW
Start-up BW

WebMeister360 im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Eine Hand greift nach einem digitalen Paragrafen
Justiz

Land schließt Einführung der eAkte in der Justiz ab