Die Förderprogramme des Landes setzen Impulse für eine nachhaltige Wertschöpfung im Ländlichen Raum. Entlang der Tauberbahn zeigen die Leuchtturmprojekte die ländliche Vielfalt in der Region.
„Der Ländliche Raum ist die Stärke Baden-Württembergs. Er ist die ökonomische und ökologische Kraftquelle des Landes und bietet attraktive Arbeitsplätze, ein lebendiges Gemeindeleben und vielfältige Kulturlandschaften. Unser Ziel sind gleichwertige, attraktive Lebensverhältnisse in Stadt und Land. So fördert die Landesregierung unter anderem mit dem Kabinettsausschuss Ländlicher Raum in gemeinsamer Zusammenarbeit aller Fachressorts gezielt und effektiv die zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Ländlichen Raums“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am 29. Juli 2022 bei einer ganztägigen Fahrt mit der Tauberbahn von Crailsheim nach Bad Mergentheim.
An vier Stationen in Wallhausen, Schrozberg, Weikersheim und Bad Mergentheim erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Vereinen und Verbänden spannende Eindrücke zu den vielfältigen Themen im Ländlichen Raum. „Unsere Förderprogramme setzen starke Impulse für nachhaltige Wertschöpfung. Mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) haben wir hier in Baden-Württemberg ein wirkungsvolles und flexibles Förderprogramm, mit dem wir seit über 25 Jahren den aktuellen Herausforderungen des Ländlichen Raums zielgerichtet begegnen“, führte Minister Hauk aus.
Wirksame Strukturförderung für ein attraktives Dorfleben
In Wallhausen besichtigte Minister Hauk erfolgreiche Maßnahmen zur Innenentwicklung im Ortsteil Michelbach an der Lücke. Viele Projekte wurden bereits von 2010 bis 2015 im Rahmen des „Modellprojekts zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung des innerörtlichen Potentials“ (MELAP PLUS) entwickelt. Weitere Maßnahmen konnten mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) gefördert werden. „In Michelbach zeigt sich die ganze Bandbreite der Möglichkeiten unserer Strukturförderung. Zusammen mit einer engagierten Dorfgemeinschaft entstanden hier beispielgebende Projekte zur Schaffung von Wohnraum, zur Gestaltung des Dorfes sowie zur Stärkung der Nahversorgung und des Handwerks“, fasste Minister Hauk zusammen.
Innovative Land- und Ernährungswirtschaft mit Tradition
Die Molkereigenossenschaft Hohenlohe-Franken in Schrozberg verarbeitet Milch von 260 Bauern der Region und bietet das weltweit größte Demeter-Sortiment an. Die Besichtigung verdeutlichte, mit welcher Leidenschaft und Professionalität hier Milchprodukte von höchster Qualität hergestellt werden. „Das verdient Anerkennung und Förderung. Mit unserer Marktstrukturförderung konnten wir die Molkerei bei wichtigen Investitionen unterstützen“, so Minister Hauk.
Die Landwirtschaftliche Genossenschaft (LBV) Raiffeisen eG in Schrozberg ist Vorreiter im regionalen Anbau von Kirchererbsen und präsentierte gemeinsam mit der Universität Hohenheim Ergebnisse einer Fachinitiative zu proteinreichen Pflanzen. Minister Hauk freute sich, dass das Thema Kichererbsen mit einem neuen Projekt aus dem Bioökonomie Innovations- und Investitionsprogramm des Landes mit rund 1,2 Millionen Euro unterstützt werden kann. „Die LBV wird mit weiteren Partnern neue Wertschöpfungsketten aufbauen, damit dieser Zukunftsmarkt auch mit heimischen Lebensmitteln bedient werden kann“, sagte der Minister.
Smartes Arbeiten, Wohnen und Leben im Ländlichen Raum
Der Plusenergie-HOF8 in Weikersheim-Schäftersheim entstand aus einem ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen und bietet ein einzigartiges Nutzungs- und Energiekonzept. Er vereint die Räumlichkeiten der Klärle GmbH, ein Coworking-Space für Gesundheitsdienstleistungen, barrierefreie Wohnungen und ein E-Carsharing-Angebot. Gefördert wurde der Umbau mit Mitteln aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum. „Mit seiner Nutzungsvielfalt steht der Hof8 für zentrale Themen und smartes Leben im Ländlichen Raum. Interministerielle Zusammenarbeit, kreative Ideen im Dialog mit Wissenschaft und Praxis sowie wirkungsvolle Förderinstrumente – das sind wichtige Bausteine für starke ländliche Räume“, so Minister Hauk.
Weinkultur mit Tradition und Zukunft
Bad Mergentheim bildete den Abschluss der Bahnfahrt. Im Ortsteil Markelsheim informierte sich Minister Hauk über aktuelle Themen im Weinbau und über die Chancen einer geplanten Rebflurneuordnung am Tauberberg. Mit Blick auf die Bewirtschaftung, die Vermarktung und das kreative weintouristische Angebot leiste die Weingärtner Markelsheim eG ein beispielgebendes Engagement. „Hier ist das Kulturgut Wein in den besten Händen. Eine Rebflurneuordnung mit zahlreichen Einzelmaßnahmen wie beispielsweise der Erstellung eines Bewässerungssystems böte auf jeden Fall die Chance, den Hausberg von Markelsheim fit zu machen für die Zukunft“, so Minister Hauk abschließend.