Das Land veranstaltet bereits zum achten Mal den Tag der ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer in der Justiz. Diese kümmern sich um die rechtlichen Belange von Mitmenschen, die infolge von Krankheit oder Behinderung ihre rechtlichen Angelegenheiten nicht mehr selbst erledigen können.
Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges und Minister für Soziales, Gesundheit und Integration Manfred Lucha begrüßten am 7. Juni 2024 zum achten Tag der ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer im Stuttgarter Haus der Wirtschaft zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die als Dank für ihren Einsatz zugunsten ihrer Mitmenschen zu dem landesweiten Tag eingeladen worden sind.
Dabei kamen rund 230 Ehrenamtliche sowie Vertreterinnen und Vertreter der Betreuungsgerichte, der Betreuungsbehörden und der Betreuungsvereine in Stuttgart zusammen. Neben informativen Vorträgen und Arbeitsgruppensitzungen war vor allem Gelegenheit zum Austausch untereinander.
Ministerin Gentges sagte: „Das heute ist Ihr Tag. Wir sehen, was Sie tagtäglich als Betreuerinnen und Betreuer leisten und mit diesem Tag wollen wir diesen Einsatz würdigen. Sie setzen Kraft und Zeit, Geduld und Mühe für Ihre Mitmenschen vielfach unbemerkt im Hintergrund ein und geben den Betreuten damit uneigennützig ein großes Stück Lebensqualität zurück.“
Dank an die ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer in der Justiz
Minister Lucha sagte: „Wenn Menschen in unserem Land Unterstützung benötigen, sind ehrenamtliche Kräfte eine große Hilfe. Die Bandbreite des Bürgerschaftlichen Engagements ist riesig. Aktuelles eindrucksvolles Beispiel ist die gemeinsame Bewältigung der Folgen der Überschwemmungen. Weniger im Fokus des öffentlichen Interesses stehen die Helferinnen und Helfer bei der rechtlichen Betreuung. Deshalb bedanken wir uns heute ausdrücklich für die Arbeit der ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer in der Justiz.“
In Baden-Württemberg werden aktuell etwa 120.000 Menschen von einem rechtlichen Betreuer begleitet. Etwa die Hälfte dieser Betreuungen, also rund 60.000, werden ehrenamtlich geführt. Diese werden durch Gerichte bestellt und kümmern sich um die rechtlichen Belange von Mitmenschen, die infolge von Krankheit oder Behinderung ihre rechtlichen Angelegenheiten nicht mehr selbst erledigen können. Baden-Württemberg zählt damit zu den Ländern mit den höchsten Anteilen an ehrenamtlich übernommenen rechtlichen Betreuungen.
Der Tag wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern veranstaltet
Veranstaltet wird der Tag der ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer gemeinsam vom Ministerium der Justiz und für Migration und vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration in Kooperation mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg und der Interessengemeinschaft (IG) der Betreuungsvereine in Baden-Württemberg.
Rechtliche Betreuerinnen und Betreuer werden von den Betreuungsgerichten bestellt. Dies geschieht nur dann, wenn eine Person ihre rechtlichen Angelegenheiten nicht mehr selbst erledigen kann. Grund hierfür kann eine Krankheit oder Behinderung sein. Eine rechtliche Betreuung ist in der Regel nicht erforderlich, wenn der Betroffene einer Person seines Vertrauens eine Vorsorgevollmacht erteilt hat. Gegen den freien Willen des Betroffenen darf eine Betreuung nicht angeordnet werden. Ehrenamtlich tätige Betreuerinnen und Betreuer werden vor allem von den Betreuungsvereinen vor Ort unterstützt und begleitet. Diese helfen auch bei Interesse an der Übernahme eines solchen Ehrenamts gerne weiter.
Justizportal Baden-Württemberg: Das Ehrenamt in der rechtlichen Betreuung