Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und Umweltstaatssekretär Andre Baumann haben das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Elzwiesen besucht. Die Elzwiesen wurden 1990 mit einer Größe von rund 410 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
175 verschiedene Vogelarten sind im Natur- und Landschaftsschutzgebiet Elzwiesen in der Offenburger Rheinebene schon gesichtet worden. Vor allem der Große Brachvogel brütet in dem Gebiet, aber auch Kiebitze, Waldwasserläufer und Uferschnepfen. Prägend für die Elzwiesen ist zudem eine alte Bewirtschaftungsform: die Wiesenwässerung. An diesem Mittwoch haben Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und Umweltstaatssekretär Andre Baumann das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Elzwiesen besucht.
Lob für ehrenamtliches Engagement
Beide hoben insbesondere das ehrenamtliche Engagement der Wiesenwässerungsgenossenschaften und der Naturschützerinnen und Naturschützer hervor. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wasserverbandes Elzwiesenwässerung leisten tolle Arbeit. Sie unterhalten das alte Wiesenwässerungssystem und führen Wässerungen durch“, sagte Splett. „Zudem helfen sie mit, das Gebiet weiterzuentwickeln und den Naturschutz zu verbessern.“ Das naturschutzfachlich wertvolle Gebiet müsse langfristig gesichert werden. Die Staatssekretärin wies darauf hin, dass das Land Baden-Württemberg in den vergangenen 30 Jahren über 130 Hektar Fläche in dem Naturschutzgebiet erworben habe.
„Die Elzwiesen gehören zu den schönsten und wertvollsten Naturschätzen unseres Landes“, sagte Umweltstaatssekretär Andre Baumann. „Ich bin sehr dankbar, dass Liegenschafts- und Naturschutzverwaltung sowie Ehrenamtliche seit vielen Jahren zusammenarbeiten.“Die artenreichen Wässerwiesen seien wichtige Kulturdenkmäler und Lebensraum für stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten. „Die Bestände von Wiesenvögeln, wie Brachvogel, Kiebitz und Co. befinden sich bundesweit im Sturzflug. In den Elzwiesen haben sie noch einen herausragenden Rückzugsbereich“, so Baumann. „Auch gefährdete Insekten wie Helm-Azurjungfer, Gebänderte Heidelibelle und der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling finden hier gute Lebensbedingungen.“
Die Elzwiesen
Die Elzwiesen wurden 1990 mit einer Größe von rund 410 Hektar als Naturschutzgebiet, NSG, ausgewiesen. Hinzu kommt ein als Pufferzone dienendes Landschaftsschutzgebiet, LSG, mit rund 330 Hektar. Das Gebiet liegt im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet „Taubergießen, Elz und Ettenbach" und im Vogelschutzgebiet „Elzniederung zwischen Kenzingen und Rust" und ist somit Bestandteil des europäischen Natura 2000 Netzwerks.
Die Elzwiesen bieten Lebensraum für seltene und gefährdete Tierarten. Insbesondere der Große Brachvogel und andere sogenannte Wiesenbrüter profitieren von dem Schutzgebiet. In den Elzwiesen kann zudem eine alte Bewirtschaftungsform bewundert werden: Die Wiesenwässerung wurde in einer Zeit vor der Verbreitung des Kunstdüngers genutzt und konnte auch dazu beitragen, Schädlinge auf natürliche Weise zu bekämpfen. Die Wässerung war jedoch arbeitsintensiv und wurde durch die moderne Agrarwirtschaft zurückgedrängt.
Heute erfolgt die Wiesenwässerung auf den Elzwiesen mit gut erhaltenen und gerade sanierten ursprünglichen wasserbaulichen Anlagen – den sogenannten Stellfallen. Über diese wird das Wasser für die Wiesen kontrolliert. Dadurch sind sowohl Feuchtflächen, wechselfeuchte Flächen als auch Trockenstandorte in Randlage des Schutzgebietes möglich. Diese unterschiedlichen Flächen sind die Grundlage für eine hohe Biodiversität und unterstreichen die Bedeutung des Schutzgebietes Elzwiesen.