Verkehrsunfallbilanz

So wenig Tote im Straßenverkehr wie noch nie

Polizeistreife bei Verkehrsunfall

Die Verkehrsunfallbilanz des ersten Halbjahres 2022 verzeichnet so wenig Getötete wie noch nie. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist mit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen und der Rückkehr des öffentlichen Leben gestiegen. Zugenommen haben Unfälle im Radverkehr und bei der Nutzung von Elektrokleinstfahrzeugen.

„Zum dritten Mal in Folge starben auf den Straßen Baden-Württembergs weniger Menschen. Das bedeutet zum dritten Mal in Folge einen historischen Tiefstand. Wir kommen unserem ambitionierten Ziel – keine Toten im Straßenverkehr – immer näher. Gleichwohl ist jeder Tote im Straßenverkehr ein Toter zu viel. Deshalb lassen wir in unseren Anstrengungen für mehr Verkehrssicherheit nicht nach“, sagte der Stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl anlässlich der Vorstellung der Halbjahresstatistik der Verkehrsunfälle (PDF). Im ersten Halbjahr 2022 verunglückten auf den Straßen Baden-Württembergs 144 Menschen tödlich (-2,7 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021).

Die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 von 122.751 auf 138.763 gestiegen (+13,0 Prozent). Bei diesen Unfällen verletzten sich 16.034 Personen leicht (+22,8 Prozent) und 3.234 Personen schwer (+11,7 Prozent). „Mit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen ist vielerorts wieder das öffentliche Leben zurückgekehrt. Das spüren wir auch bei den Unfallzahlen“, erklärte Innenminister Thomas Strobl.

Auffällig ist: Mehr als 37 Prozent der Getöteten (54) hat die Polizei allein bei den Motorrad- und Fahrradnutzerinnen und -nutzern verzeichnet. Bei den Schwerverletzten nutzen mehr als 46 Prozent (1.506) aller schwerverletzten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer (3.234) ein Rad oder Motorrad. „Die Polizei hat deshalb landesweit die Motorrad- und Radfahrerinnen und -fahrer besonders in den Fokus genommen“, so Innenminister Thomas Strobl.

Weniger Tote bei Motorradunfällen

Bei den Unfällen unter Beteiligung von Motorrädern gab es weniger tödliche Ausgänge (2022: 23, 2021: 31). „Fast 26 Prozent weniger getötete Motorradfahrer machen deutlich: Die Konzepte zur Vermeidung tödlicher Motorradunfälle greifen. So haben zum Beispiel beim ersten landesweiten Aktionsmonat Motorrad die Einsatzkräfte im Mai ganz genau hingeschaut: Mehr als 5.500 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer wurden kontrolliert und sensibilisiert“, so Innenminister Thomas Strobl weiter.

Steigende Unfallzahlen zeichnen sich bei den Radunfällen ab, die im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 von 4.732 auf 5.764 gestiegen sind (+21,8 Prozent). An mehr als jedem vierten Radunfall war ein Elektrofahrrad beteiligt (1.685 von 5.764). Die Zahl der getöteten Radfahrerinnen und Radfahrer stieg von 25 auf 31. „Von den getöteten Radfahrern waren fast 75 Prozent mit einem Elektrofahrrad unterwegs. Darüber hinaus trugen insgesamt mehr als die Hälfte keinen Helm! Viele Radfahrer unterschätzen leider nach wie vor die Gefahren und insbesondere die Geschwindigkeiten im Straßenverkehr. Da kann ein Helm Leben retten. Deswegen beteiligen wir uns gerade an der bundesweiten Präventionskampagne #KopfEntscheidung. Bekannte Gesichter aus dem Südwesten werben bei dieser Social-Media-Kampagne in kurzen Clips für den Fahrradhelm“, unterstreicht Innenminister Thomas Strobl.

Mehr Unfälle mit Elektrokleinstfahrzeugen

Auch die sogenannten Elektrokleinstfahrzeuge (eKF), wie zum Beispiel E-Scooter, stellen die Polizei vor Herausforderungen: 50 schwerverletzte eKF-Nutzerinnen und -nutzer waren im ersten Halbjahr 2022 zu verzeichnen – so viele wie noch nie zuvor. „Die Fortbewegungsmittel ändern sich, die Mobilitätswende zeigt sich immer deutlicher. Mit E-Scootern kommt man leicht und schnell von A nach B. Diesen Trend unterstützen wir natürlich – aber nicht zu Lasten der Verkehrssicherheit“, stellte Innenminister Thomas Strobl klar. 

Bei den Hauptunfallursachen für tödliche Verkehrsunfälle gibt es wenig Bewegung. Die unangefochtene Nummer eins ist noch immer erhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit (51 von 137 tödlichen Verkehrsunfällen). „Wir verlieren diesen bedauerlichen Umstand nicht aus den Augen. Am 24. März 2022 waren im Rahmen des bundesweiten Speedmarathons mehr als 1.300 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. 450 Messstellen im Land, 200.000 Geschwindigkeitsüberprüfungen und 8.000 Verstöße sprechen für sich“, bilanzierte Innenminister Thomas Strobl abschließend.

Grafische Darstellung zur Verkehrsunfallentwicklung im 1. Halbjahr 2022 (PDF)

GIB ACHT IM VERKEHR – Die landesweite Verkehrssicherheitsaktion in Baden-Württemberg

Polizei Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Feuerwehrfahrzeug (Foto: dpa)
  • Feuerwehr

Landesjugend­feuerwehrtag 2024

Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen (links) begrüßt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (rechts).
  • Auslandsreise

Kretschmann auf Delegationsreise in Wien

Plan eines Stadtgebiets, das farblich in unterschiedliche Bereiche eingeteilt wird
  • Wärmewende

Kommunen bei Wärmeplanung unterstützt

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
  • Bevölkerungsschutz

Übergabe von neun Fahrzeugen an den Bevölkerungsschutz

Justizministerin Marion Gentges (erste Reihe, zweite von links) bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft Stuttgart für ihre Arbeit während der Fußball-Europameisterschaft 2024.
  • Justiz

Gentges zieht Halbzeitbilanz zur EM 2024 in Stuttgart

Ein Polizeifahrzeug bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Stuttgart
  • Polizei

Polizeibilanz nach letztem Vorrundenspiel in Stuttgart

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Dialogreihe mit Spitzenunter­nehmerinnen fortgesetzt

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Wirtschaftsdelegation reist nach Frankreich

Ein Mann kontrolliert und putzt die Lichter einer Verkehrsampel.
  • Verkehr

Land startet Testfeld mit KI-gesteuerten Ampeln

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Strategiedialog Wohnen und Bauen läuft auf Hochtouren

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Wahlen

Endgültiges Ergebnis der Europawahl 2024

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. (Foto: © dpa)
  • Wasserversorgung

Land fördert Neubau des Hochbehälters Langäcker

Polizist im Stadion
  • Polizei

Versorgung der Polizei während der UEFA EURO 2024

Auswärtige Kabinettssitzung im Neuen Schloss in Meersburg
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 25. Juni 2024

Logo der Landesstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fortschreibung der Bio­ökonomiestrategie beschlossen

Kerze
  • Polizei

Polizeibeamter nach Verkehrsunfall in Stuttgart verstorben

IMK 2024
  • Sicherheit

Innenministerkonferenz in Potsdam

Regionalzug im gelb-schwarz-weißen Design von bwegt an der Haltestelle Maulbronn-West
  • Schienenverkehr

Zusatzzüge zum Maulbronner Klosterfest

Blick in den Wald
  • Forst

Innovationen auf Holzbasis für Textilbranche

Unterwegs in Baden-Württemberg, IRE 3259 als Dieseltriebwagen der Baureihe VT 612. (Bild: © Deutsche Bahn AG / Georg Wagner)
  • Schienenverkehr

Freie Fahrt für junge Menschen

Polizist im Stadion
  • Polizei

Polizei sorgt für Sicherheit beim Deutschlandspiel in Stuttgart

Bernhard Weber (links) und Josef Veser (rechts)
  • Polizei

Josef Veser wird Polizeipräsi­dent beim Polizeipräsidium Ulm

Wasser läuft aus einem Wasserhahn in ein Glas. (Foto: © dpa)
  • Wasserhaushalt

Masterplan Wasserversorgung

Norbert Schneider, Landespolizeidirektor
  • Polizei

Norbert Schneider wird neuer Landespolizeidirektor

Green Bond BW
  • Finanzmarkt

Dritter Green Bond BW hat positive Umweltwirkung