Im Rahmen der zweiten Tranche des Denkmalförderprogramms 2024 hat das Land rund 6,7 Millionen Euro zum Erhalt und zur Sanierung von 48 Kulturdenkmalen freigegeben. Mit dem Programm werden kirchliche, kommunale und private Vorhaben unterstützt.
Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen gibt rund 6,7 Millionen Euro an Fördermitteln zum Erhalt und zur Sanierung von 48 Kulturdenkmalen frei. Ministerin Nicole Razavi sagte: „Mit der Denkmalförderung würdigen wir das große Engagement der vielen Privatpersonen, Kirchen, Kommunen und Vereine, das mit dem Erhalt eines Denkmals verbunden ist. Ich freue mich sehr, dass wir in der zweiten Tranche der Förderung in diesem Jahr 48 Vorhaben mit insgesamt rund 6,7 Millionen Euro unterstützen können.“
Land fördert kirchliche, kommunale und private Vorhaben
Mit der zweiten Tranche des Denkmalförderprogramms 2024 werden 48 Bewilligungen freigegeben. Hiervon entfallen 18 auf private Vorhaben, 22 auf kirchliche und acht auf kommunale Projekte. Ministerin Razavi betonte: „Die vielfältigen Kulturdenkmale im Land sind ein wichtiger Teil unserer Identität. Sie prägen unsere Kulturlandschaft und stehen für die reiche Geschichte Baden-Württembergs. Diese soll auch für kommende Generationen weiterhin erlebbar sein.“
Die Förderung umfasst beispielsweise die Steinsanierung am Freiburger Münster mit 500.000 Euro, die Restaurierungsarbeiten am Ulmer Münster mit ebenfalls 500.000 Euro sowie weiteren 40.360 Euro für eine Notsicherung des Putzes im nördlichen Seitenschiff und im Hauptschiff, die Restaurierung von Wandmalereien in der katholischen Kirche St. Vitus in Heidelberg mit 38.740 Euro, die Sanierung der Turmkonstruktion an der Evangelischen Galluskirche Brenz in Sontheim an der Brenz mit 102.040 Euro und die Orgelsanierung der Evangelischen Friedenskirche in Ludwigsburg mit 73.250 Euro. Unter den kommunalen Vorhaben stehen exemplarisch die Generalsanierung der Wandelhalle im Kurpark in Bad Mergentheim mit 483.450 Euro und die Sanierung des Fachwerks des Weberei- und Heimatmuseums in Laichingen mit 80.750 Euro.
Weitere Fördermittel unterstützen private Maßnahmen wie beispielsweise die Sanierung und Reaktivierung des Wohnteils der Schmalzmühle in Königsfeld-Buchenberg, die Gesamtsanierung und Umnutzung eines Wohn- und Ökonomiegebäudes in Beuren, die Gesamtrestaurierung und Umnutzung der Alten Schmiede mit Wohnteil ebenfalls in Beuren, die statische Grundsicherung und Reparatur am Schloss Klingenstein in Blaustein-Klingenstein sowie die Restaurierung und Instandsetzung des Nebengebäudes (Waschhaus) des ehemaligen königlichen Bahnhofs in Bad Wildbad.
Geförderte Projekte des Denkmalförderprogramms 2024 – Zweite Tranche
Übersicht über die förderfähigen kirchlichen und kommunalen Maßnahmen ab 35.000 Euro
Blaubeuren
- Karlstraße 17, Evangelische Stadtkirche, Sanierung der Chorfenster, Förderbetrag: 79.090 Euro
Laichingen
- Weite Straße 41, Weberei- und Heimatmuseum, Sanierung Fachwerk, 2. Bauabschnitt Ost-, Süd- und Westseite, Förderbetrag: 80.750 Euro
Achstetten
- Hauptstraße 7, Pfarrkirche St. Oswald, Kirchturmsanierung, Förderbetrag: 52.600 Euro
Meersburg
- Kirchplatz 1, Pfarrkirche Mariä Heimsuchung, Sanierungen Dach, Fassade, Tragwerk, Förderbetrag: 131.000 Euro
Breisach am Rhein
- Rheintorplatz 1, Rheintor, Fassadensanierung, Förderbetrag: 242.370 Euro
Esslingen am Neckar
- Rathausplatz 2, Neues Rathaus, Fassadensanierung, Förderbetrag: 58.710 Euro
Freiburg
- Münsterplatz 1, Münster ULF, Steinsanierung 2024, Förderbetrag: 500.000 Euro
Süßen
- Heidenheimer Straße 74, Alte Marienkirche, Dachsanierung, Förderbetrag: 40.360 Euro
Heidelberg
- Neckarstaden 24/Untere Neckarstraße 9, Kultur- und Konzerthaus, Instandsetzung Fassade, Geländer, Wandflächen, Fenster sowie der Terrazzobodenbeläge, Förderbetrag: 200.370 Euro
- Steubenstraße 70, Katholische Kirche St. Vitus, Restaurierung von Wandmalereien, Förderbetrag: 38.740 Euro
Dischingen-Iggenhausen
- Kirchlesberg 11, Kapelle St. Johannes Nepomuk, Sanierungs-, Konservierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, Förderbetrag: 69.880 Euro
Sontheim an der Brenz
- Schloßstraße 1, Evangelische Galluskirche Brenz, Sanierung Turmkonstruktion (dreitürmiges Westwerk), Förderbetrag: 102.040 Euro
Weinsberg-Gellmersbach
- Kirchplatz 1, Evangelische Leonhardskirche, Tragwerksanierung Kirchengebäude, Förderbetrag: 37.120 Euro
Karlsdorf-Neuthard
- Amalienstraße 44, Katholische Kirche St. Jakobus, Außensanierung, Förderbetrag: 295.430 Euro
Moos-Iznang
- Seestraße 7, altes Rathaus Iznang, Sanierung, Förderbetrag: 38.890 Euro
Rheinfelden/Baden-Minseln
- Kirchgasse 9, Katholische Kirche St. Peter und Paul, Notsicherung zur Substanzsicherung, Schließen der Risse, Förderbetrag: 65.310 Euro
Ludwigsburg
- Bei der katholischen Kirche 5, Katholische Pfarrkirche zur heiligsten Dreieinigkeit, Außeninstandsetzung, Förderbetrag: 154.770 Euro
- Stuttgarter Straße 42, Evangelische Friedenskirche, Orgelsanierung, Förderbetrag: 73.250 Euro
Bad Mergentheim
- Karlsbad 25, Wandelhalle im Kurpark, Generalsanierung 2024, Förderbetrag: 483.450 Euro
Seckach-Großeicholzheim
- Markplatz 10, Evangelische Kirche Sankt Laurentius, Sanierung Turmdach, Förderbetrag: 48.280 Euro
Durlangen
- Fichtengasse 4, Wallfahrtskirche zur Heiligen Mutter Anna in Tanau, Sanierungs-/Umbaumaßnahmen Fassade, Dach und Innenbereich, Förderbetrag: 75.530 Euro
Heubach
- Schloßstraße 9, Schloss Heubach, Projekt „Blüten und Ranken“, Förderbetrag: 254.280 Euro
Abtsgmünd
- Hauptstraße 66, Marienkapelle, Voruntersuchung, Sanierung, Förderbetrag: 91.210 Euro
Oberkochen
- Aalener Straße 8, Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul, Voruntersuchung, Sanierung Turm und Schiff innen, Förderbetrag: 37.850 Euro
Weingarten (Ravensburg)
- Abt-Hyller-Straße 17, Evangelische Stadtkirche Weingarten, Renovierung der Fassade mit Nebenkosten, Förderbetrag: 144.470 Euro
Reutlingen
- Oberamteistraße 28 bis 34, ehemaliges Wohngebäude, Museum, Sanierung, Förderbetrag: 224.130 Euro
Ulm
- Münsterplatz 1, Ulmer Münster, Restaurierungsarbeiten 2024, Förderbetrag: 500.000 Euro
- Münsterplatz 1, Ulmer Münster, Notsicherung Putz Nördliches Seitenschiff und Hauptschiff 2023 und 2024, Förderbetrag: 40.360 Euro
Geislingen-Binsdorf
- Klosterstraße 14, ehemaliges Dominikanerinnenkloster, Gesamtinstandsetzung Bauabschnitt 1, Teil 3 Süd- und Ostfassade, Förderbetrag: 54.960 Euro
Geislingen
- Schloßstraße 7, Katholische Pfarrkirche, Innenrenovation, neue barrierefreie Eingänge, Dachkonstruktion, Förderbetrag: 221.940 Euro
Denkmalförderung in Baden-Württemberg
Als eines von nur wenigen Ländern unterstützt Baden-Württemberg seit über 40 Jahren Denkmaleigentümerinnen und -eigentümer beim Erhalt ihrer Denkmale. Im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel können private Antragstellerinnen und Antragsteller für Maßnahmen an ihrem Kulturdenkmal eine Förderung von 50 Prozent bei spezifisch denkmalbezogenen Aufwendungen erhalten, Kirchen und Kommunen 33 Prozent. Ein Rechtsanspruch auf Gewährung einer Förderung besteht nicht. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen entscheidet über die Aufstellung des Förderprogramms und die zu fördernden Maßnahmen. Finanziert wird das Denkmalförderprogramm aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat. Der überwiegende Anteil der Fördermittel stammt aus den Erlösen der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg.
Anträge auf Förderung aus dem Denkmalförderprogramm des Landes können landesweit an das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart gerichtet werden. Darüber hinaus ist der Erhalt von Bau- und Kulturdenkmalen unter bestimmten Voraussetzungen auch steuerlich begünstigt.