Prof. Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, wird künftig auch die Leitung des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg in Konstanz übernehmen. Er tritt damit die Nachfolge von Dr. Jörg Heiligmann an.
„Baden-Württemberg verfügt über ein außerordentlich reiches archäologisches Kulturerbe. Mit der großen Expertise von Prof. Dr. Wolf wird sich das Archäologische Landesmuseum als Schaufenster der Landesarchäologie noch stärker profilieren und öffnen“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski. Über die landesweite Präsentation und Vermittlung von archäologischen Fundobjekten hinaus sollen künftig die thematischen und regionalen Besonderheiten des Archäologischen Landesmuseums in Konstanz und dessen Zweigmuseen in Aalen, Bad Buchau, Blaubeuren, Oberriexingen, Osterburken, Rottweil und Walheim stärker herausgestellt werden.
Staatssekretärin Katrin Schütz: „Wir freuen uns sehr, dass unsere langjährige erfolgreiche Arbeit in der archäologischen Denkmalpflege nun noch stärker in die Öffentlichkeit getragen werden kann.“
Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau haben eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Archäologischen Landesmuseum und dem Landesamt für Denkmalpflege vereinbart.
In seiner zusätzlichen Funktion als Direktor des Archäologischen Landesmuseums verantwortet Prof. Dr. Wolf die strategische und konzeptuelle Ausrichtung des Museums. Vor Ort in Konstanz wird er durch eine ständige Vertretung unterstützt. Die Personalunion ermöglicht eine stärkere Verknüpfung des Archäologischen Landesmuseums mit dem Landesamt für Denkmalpflege. Ein Ziel ist, die landesweite Präsentation und Vermittlung von archäologischen Fundobjekten und Fundstätten fortzuentwickeln. „Von dieser Kooperation wird der gesamte Museumsbereich in Baden-Württemberg profitieren“, betonte Staatssekretärin Petra Olschowski.
Ein neu eingerichteter gemeinsamer Arbeitskreis, dem neben dem Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium die Direktionen des Archäologischen Landesmuseums, des Badischen Landesmuseums und des Landesmuseums Württemberg sowie der Landesarchäologie des Landesamts für Denkmalpflege angehören, ermöglicht den regelmäßigen Austausch über aktuelle Funde und Forschungsergebnisse.
Staatssekretärin Olschowski dankte der derzeitigen kommissarischen Leiterin des Archäologischen Landesmuseums, Dr. Barbara Theune-Großkopf, die das Museum seit dem Ruhestand von Dr. Jörg Heiligmann mit großem Engagement geleitet hat.
Prof. Dr. Claus Wolf
Prof. Dr. Claus Wolf studierte Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Alte Geschichte, Ägyptologie und Geografie an der Universität Freiburg. Nach der Promotion war er Grabungs- und Projektleiter sowie Kantonsarchäologe und Leiter des Amts für Archäologie des Kantons Freiburg (Schweiz) und Dozent am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Freiburg im Breisgau. Seit 2010 ist er Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg. Er ist unter anderem Vorsitzender des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung, Vorsitzender der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern sowie Mitglied der Deutschen Limeskommission.
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
Das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg präsentiert die südwestdeutsche Landesarchäologie. Anhand von Funden, Modellen und Rekonstruktionen werden auf anschauliche Weise auch die Methoden und Ergebnisse moderner archäologischer Forschung vorgestellt. Der Bogen spannt sich dabei von den Pfahlbauten des 4. Jahrhunderts v.Chr. in Unteruhldingen am Bodensee bis zur Industriearchäologie der Ludwigsburger Porzellanmanufaktur mit einem Schwerpunkt auf der Mittelalterarchäologie in den alten Städten des Landes. Dem Museum sind sieben archäologische Zweigmuseen in Aalen, Bad Buchau, Blaubeuren, Oberriexingen, Osterburken, Rottweil und Walheim zugeordnet. Das ebenfalls angegliederte Zentrale Fundarchiv in Rastatt hat die Aufgabe, archäologische Fundstücke aus ganz Baden-Württemberg zu verwalten.